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Pokémon: Purpur (Nintendo Switch) im Test

Pokémon: Purpur (Nintendo Switch) im Test

Pokémon ist seit Jahren ein Phänomen, denn sowohl jung als auch alt erfreuen sich daran, verschiedene Pokémon zu fangen und diese zu aufleveln. Es ist also so eine Art Sammelwahn, der es auch auf Konsolen schafft, Spieler*innen von sich zu überzeugen. Mit Pokémon Purpur und Karmesin gibt es nun die neuste Ausführung der Pokémon-Franchise-Welt und die schauen wir uns nun an.

Trailer als Vorgeschmack?

Die ersten Trailer sorgten bereits für einen gewissen Unmut in den Reihen der Pokémon-Veteranen, denn die Grafik ist nicht das, was man sich von einem Spiel auf der Nintendo Switch wünscht. Gerade da Zelda: Breath of the Wild ein anderes Bild abgegeben hat und nun auch als Vorbild agieren sollte.

Aber das waren Trailer und nicht das vollendete Spiel.

Mit einigen Vorurteilen behaftet startet man also das Spiel, in unserem Fall Pokémon Purpur.

Innen hui, außen pfui

Zu Beginn und in den Innenräumen sieht es eigentlich noch ganz hübsch aus. Wir dürfen uns einen Charakter erstellen, ein Startpokémon wählen, erhalten eine kleine Einführung, die zwar etwas lang ist, aber auch für alle Altersgruppen notwendig sein kann. Immerhin sollen auch Kinder die Möglichkeit haben, Pokémon kennenzulernen.

Qual der Wahl

Sobald das notwendige Übel vorbei ist, wir uns zwischen einem Pflanzen-, Wasser- oder Feuerpokémon entschieden haben, bestreiten wir die ersten Kämpfe. Manche sind dabei einfacher als andere, je nach Startklasse. So kann ein Pflanzenpokémon besser gegen ein Wasserpokémon standhalten, ein Feuerpokémon kann besonderen Schaden an Pflanzen machen, usw. Es ist das typische Schere-Stein-Papier-Prinzip. Sobald man dies einmal heraus hat und weiß, welches Pokémon im Rucksack welchen Schaden austeilt und auch einstecken kann, ist es schon fast ein Spaziergang. Wer es etwas einfacher haben möchte, sollte sich für Krokel entscheiden. Feuerpokémon sind zu Beginn immer etwas einfacher.

Zumal einem auch angezeigt wird, welcher Angriff effektiv ist, ist es gar nicht mehr so schwierig, das richtige Pokémon einzusetzen.

Mit dem Pokémon Gassi gehen

Und da wir schon beim Thema Spaziergang sind, den gibt es dieses Mal mitsamt Pokémon. Diese können sich frei bewegen, selbstständig gegen andere Pokémon kämpfen. Das ist ein cooles Feature und ersetzt so das beliebte Feature aus Arceus, in dem Pokémon ganz ohne Kampf fangen konnte.

Der Gameplay-Loop von Pokémon hat sich an sich nicht verändert. Es geht hauptsächlich ums Sammeln und Kämpfen in rundenbasierter Manier. Fans dürften was das angeht auf ihre Kosten kommen.

Stumme Sequenzen

Zwischensequenzen hat das Spiel ebenfalls. Diese sind gut in Szene gesetzt, wobei die meisten Dialoge doch etwas lahm wirken. Optisch sehen sie aber gut aus und erfüllen ihren Zweck. Besonders schade ist es, dass es keine Synchronisierung gibt. Ein bisschen Gedudel im Hintergrund, kleinere Audio-Files für die Angriffe der Pokémon, aber das war es dann leider auch schon. Gerade zu Beginn stört es sehr, dass nicht gesprochen wird, aber mit der Zeit gewöhnt man sich daran.

Das ganze Pokémon-Erlebnis gibt es wieder einmal nur, wenn man beide Editionen kauft. Dafür kann man aber mit seinen Freunden im Spiel nicht nur kämpfen, sondern auch herumlaufen. Das macht es schon um einiges attraktiver.

Technik wider Willen

Wobei Attraktivität ein eher schwieriges Wort ist, wenn man die Umgebung betrachtet. In Innenräumen sieht noch alles so aus, wie in den Teilen zuvor. Es gibt einige Details, aber nicht zu viele. Draußen allerdings stoßen wir auf eine Open World, was an sich ein gutes Feature ist, nur leider wurde alles so stark heruntergerendert, dass es nicht mehr gut aussieht. Da besteht ein Wald gefühlt aus einem Baum und Berge sind einfach große braune Klumpen. Selbst im Handheld-Modus auf dem recht kleinen Display sieht man, dass hier einfach etwas fehlt.

Die Auflösung ist also ein Problem. Die Performance leider auch. Diese hat sich gefühlt mit den letzten Updates etwas gebessert, aber es ruckelt immer noch sehr sehr oft – und dass nicht nur für PC-Enthusiasten. Selbst Spieler*innen, die viel auf der Switch spielen, werden bemerken, dass das Bild sehr unstetig ist.

Auch wenn das Design an sich schick ist, wird es leider durch die geringe Auflösung verschlechtert. Die Framerate hilft da leider auch nicht weiter.

Und das ist auch die Kehrseite vom neuen Pokémon, das an sich sehr gut ist, da es sowohl die altbekannten Features als auch die neuen gut ins Licht rückt, gleichzeitig aber durch seine technische Mangelhaftigkeit schlechter erscheint.

Neue Features für eine angenehme Zeit

In Sachen Sammelwut, in Sachen Map-Design und Freiheiten macht das neue Pokémon wirklich eine sehr gute Figur. Gerade auch das neue Reittier-Pokémon macht einfach Spaß und versüßt die Reise durch die Open World, wobei man natürlich nicht alle tollen Features direkt zu Beginn hat, sondern sich diese erspielt. Auch die Terakristallisierung, eine Art Dynomaximierung (Pokémon Schwert und Schild) kann sich sehen lassen, auch wenn es spielerisch nur eine Verstärkung der Fähigkeiten darstellt und optisch mal besser und cooler, mal aber auch irgendwie seltsamer aussieht. Aber das ist Geschmackssache und über einen Boost freut man sich trotz der Optik allemal.

Fazit

Und wenn man nun die technischen Mängel außer Acht nimmt, kann man auch nichts falsch machen. Wen Ruckler nicht stören oder sich sowieso nicht gern die Spielwelt genau anschaut, wird sehr viel Spaß an Pokémon haben. Denn die Kernmechanik und auch die neuen Features machen es wirklich spielenswert. Nicht umsonst hat sich der neuste Ableger so gut verkauft. Es macht sehr viel Spaß, auch wenn wir es etwas genauer betrachten mussten und auch die Kehrseiten offen gelegt haben, die das Gesamtbild zwar etwas getrübt haben, insgesamt aber nicht dafür sorgen konnten, dass das Spiel weniger als ein gutes Spiel wäre.

0
Amazing
80100
Pros

Schere-Stein-Papier-Kämpfe nach alter Manier

Viele Pokémon zum Sammeln

Fortbewegung und Schnellreise

Pokémon kann allein spazieren gehen

Tolle Umgebungskarte

Trotz neuer Funktionen der Marke Pokémon treu geblieben

Story schon etwas ausgearbeiteter als in den anderen Teilen

Cons

Merklich niedrige Auflösung

Ruckler

Open World mit wenigen Details

Keine Sprachausgabe

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