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Cris Tales (PC) im Test

Cris Tales (PC) im Test

Cris Tales ist heute erschienen und ist sogar Teil des Xbox Game Passes. Wir haben es vorab schon getestet und klären, wie gut sich das moderne Klassik-Spiel macht.

In Cris Tales schlüpfen wir in die Rolle von Crisbell. Crisbell hat die sehr seltene Fähigkeit, die Vergangenheit und auch die Zukunft zu betrachten. Als eine Bedrohung seitens einer bösen Kaiserin immer imminenter wird, liegt es an Crisbell, das Schlimmste zu verhindern.

Hierfür benötigt sie Hilfe. Nach und nach findet sie nicht nur neue Verbündete, sondern auch Begleiter*innen, welche euch den Weg zur Heldin ebnen.

Die Story ist dabei sehr viel tiefer, dichter und atmosphärischer als dieser kurze Abstract vermuten lässt. Denn neben vielen Tücken und Wendungen gibt es ein Feature, das nicht nur die Spielwelt, sondern auch den Story-Verlauf beeinflusst: Crisbell kann sich entscheiden.

Pro Gebiet gibt es mindestens drei unterschiedliche Enden, die dann wiederum das eigentliche Ende beeinflussen. Zu Beginn sind es noch kleinere Entscheidungen, die das Leben einzelner NPCs beeinflusst, doch mit der Zeit werden es immer konsequenzenreichere Entscheidungen, die getroffen werden. Und da Crisbell sowohl die Vergangenheit als auch die Gegenwart und Zukunft nebeneinander betrachten und somit verändern kann, sind die Entscheidungen gar nicht so leicht zu fällen.

Mit bis zu 30 Spielstunden ist Cris Tales viel mehr als nur ein Wochenendtitel. Auch die diversen Enden laden dazu ein, das Spiel mehrmals zu spielen, wobei der Hauptstrang sehr ähnlich verläuft.

Sehr interessant dabei ist mit anzusehen, welche Auswirkungen diese Entscheidungen auf die Spielwelt haben. Diese kann auch einfach mal mehr oder weniger in Flammen aufgehen. So süß die Grafik zu Beginn auch wirkt, gerade da die Zeichnungen wirklich herausragend toll sind, so düster kann sich das Spiel auch entwickeln.

Ebenfalls besonders ist das klassische Kampfsystem. Nun gut, es ist klassisch mit einem großen Touch von Modern und komfortabel. Die Kämpfe laufen rundenbasiert ab. So ganz überlässt man das Kämpfen dann aber nicht nur dem Kampfmenü, denn man muss rechtzeitig blocken, nochmals beispielsweise “A” drücken, wenn man zuschlägt, um einen Critical Hit zu landen bzw. nochmals zuschlagen zu dürfen. So bleibt man am Ball/ am Controller und hat etwas Action.

Neben dem Standard-Angriff gibt es auch noch Fähigkeiten und – ganz klar – Zeitfähigkeiten. Denn mit dem Leveldesign und der Story hört das Spiel nicht auf konform und authentisch zu sein: Auch das Kämpfen ist raffiniert mit Zeitmagie bestückt.

So können Gegner in die Zukunft und in die Vergangenheit geschickt werden. Bei manchen Gegnern wird es einfacher, weil sie dann noch Windeln tragen und leicht zu vermöbeln sind, manche werden aber stärker, wenn sie in die Zukunft geschickt werden. Auch bei Bosskämpfen ist die Zeitmagie ein sehr wichtiger Faktor. Ein Kampf, der erst unüberwindbar scheint, hat meist eine sehr gute Strategie dahinter. So muss man mal einen harten Schild mit Wassermagie aufweichen und in der Zukunft dann betrachten, wie er zu rosten beginnt. Doch mehr möchte ich nicht verraten.

Je weiter man voranschreitet, desto mehr Fähigkeiten, Begleiter*innen und Co. gibt es. Das Spiel wird komplexer und beweist, dass klassisch nicht immer mit altbacken verglichen werden muss. Es richtet sich wahrscheinlich an Fans von Persona 5, Bravely Default 2 und Divinity Original Sin 2, denn dies sind ebenfalls klassisch angehauchte Spiele, die etwas besonders gut machen – und mit diesen kann Cris Tales problemlos mithalten.

Einen winzig kleinen Wermutstropfen gibt es: Die Tastatursteuerung ist ein Albtraum. Aber es hat vollen und ganz umfänglichen Controller-Support, den ich euch nur ans Herz legen kann. Den Rest macht das Spiel anstandslos super.

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Masterpiece
99100
Pros

Wunderschöner Artstyle

Klassisch, aber dennoch komfortabel

Voller Controller-Support

Kämpfe bleiben spannend

Bosskämpfe wissen zu überzeugen

Cons

Tastatursteuerung ist nicht gut umgesetzt

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