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Samurai Warriors 5 (Nintendo Switch) im Test

Samurai Warriors 5 (Nintendo Switch) im Test

Die Sengoku-Ära ist eine der bekanntesten der japanischen Geschichte. Auch andere Spiele haben sich bereits mit dieser Ära befasst oder aber auch mit Charakteren aus dieser Ära, wie etwa auch Nioh. Doch im Gegensatz zu den eher Dark Souls lastigen Spielen befasst sich Samurai Warriors 5 mit anderen Aspekten, auf die wir nun mal ein Auge werfen.

Wir spielen Nobunaga Oda, einen Narren, einen Kriegshelden, einen Dämonen des Schlachtfeldes. Allein durch die zahlreiche und facettenreiche Benennung des Protagonisten wird schnell klar, dass das Spiel in eine gewisse geschichtliche Tiefe eintauchen möchte.

Und zwar geht es um das Ende der Onin-Kriege, nur dass dieser Fakt den Charakteren natürlich nicht bewusst ist. Es gibt insgesamt 27 spielbare Charaktere, die auf das Ende des Krieges zusteuern – in der Hoffnung, den Krieg zu gewinnen. Dabei haben manche Charaktere einen typischen Heldencharakter und möchten alles für ihr Land, ihre Familie und Freunde tun. Andere Charaktere streben Ruhm und Sieg an und wieder andere lassen erst später ihre Motive aufblitzen. Begonnen wird jedoch mit Nobunaga Oda, dessen Name als Narr begann und später als Dämonenschlächter endete.

So viel zur Story, die sehr authentisch ist und versucht, realitätsgetreu nach Geschichtsbuch sehr bekannte Gesichter auf die Spielwand zu manövrieren. Wie gut das gelungen ist, kann wahrscheinlich nur ein japanischer Geschichtsprofessor beurteilen. Mir persönlich erschien es authentisch.

Ebenfalls zur Stärkung der Authentizität trägt der Look bei. Das Spiel könnte einer Tusche entsprungen sein, einer Leinwand, wie man sie sicherlich schon einmal in Film und Fernsehen gesehen hat. Der Stil mischt sich perfekt mit dem Setting und gibt optisch so einiges her.

Was allerdings weniger in Richtung Authentizität geht und was andere Spiele, wie etwa auch Kingdom Come: Deliverance besser gemacht haben, ist, dass das Kampfsystem allem anderen so ein wenig widerspricht.

Zum einen haben wir den Look, wir haben die Story, die Dialoge und die Charaktere, die das Bild der Sengoku-Zeit widerspiegeln. Zum anderen haben wir das Kampfsystem, ein 1v1000-Kampfsystem, das nicht unrealistischer sein könnte.

Ja, die Charaktere, die man spielen kann, sind recht große Kriegshelden und vor allem ein Nobunaga Oda ist ein sehr bekannter Name unter Kriegskommandanten, aber 1v1000? Da hört die Immersion leider auch ganz schnell wieder auf.

Doch gehen wir mal von der Authentizität weg und schauen und das Kampfsystem im Einzelnen an.

Wir können aus 27 Charakteren wählen, wobei nicht alle von Anfang an anwählbar sind. Das hat Story-Gründe, hilft aber auch, dass man nicht sofort überfordert ist. Diesen müssen wir mit Waffen, die man beispielsweise auf dem Schlachtfeld findet, ausrüsten. Außerdem schicken wir unsere Leute immer mal wieder ins Dojo, damit diese trainieren können, neue Fähigkeiten erlernen usw. Ja, da fühlt man die Nioh-Vibes und ob diese positiv sind, muss jeder für sich bestimmen.

Dann geht es auf’s Schlachtfeld. Wir stehen eigentlich nicht alleine da, da wir immer eine kleine Armee im Rücken haben, Verbündete mit ihren eigenen Truppen und wir uns so nicht einsam fühlen.

Trotzdem ist jedem auf dem Schlachtfeld bewusst, dass unser gespielter Charakter die Wucht schlechthin ist. Wir bestimmen, wie ein Schlachtfeld ausfällt und alles steht oder fällt mit unserem Skill. Und hier hören sämtliche Vergleiche mit anderen Spielen aus diesem Setting auf.

Wir können Kombos mit zwei Tasten beginnen, blocken und sogar mit vier ausgewählten Fähigkeiten angreifen. Diese Angriffe haben eine enorme Wucht und schmettern gut 40 bis 50 Feinde zur Seite. Auch gibt es einen Aufladebalken, der wiederum eine weitere wuchtige Attacke vom Stapel lässt.

Vor allem die Musou-Frenzy-Angriffe sind eine absolute und befriedigende Neuerung der Samurai Warriors-Reihe.

Aber…

Das Kampfsystem ist sehr speziell und mit Sicherheit nicht jedem zu empfehlen. Es ist kein Button-Mashing, sondern hat System und kleinere Feinheiten. Dennoch begibt man sich von linearer Map zu linearer Map, besiegt die Hauptmänner, nimmt damit Raum ein und schon geht es weiter. Es mag unfair klingen, das Spiel soweit herunterzubrechen, aber für mich hat es sich etwas zu repetitiv spielen lassen. Das muss nicht heißen, dass anderen das Kampfsystem ebenfalls nicht gefällt. Fans der Dynasty Warrior-Reihe können, gerade im Hinblick auf die gelungene Story und ihre Charaktere, sicherlich sehr viel Spaß mit dem Spiel haben.

Samurai Warriors 5 ist für die Xbox One, die PS4 und die Nintendo Switch erhältlich. Auf der Nintendo Switch ist die Framerate in Ordnung und meistens stabil, doch für so ein kleines Gerät hat es ordentlich viel Leistung und die Entwickler*innen haben das Spiel sehr gut auf diese Leistung angepasst. Die Ladezeiten sind recht kurz, die Bildqualität weiterhin sehr gut und auch bei der Steuerung gibt es soweit nichts zu meckern.

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Great
70100
Pros

Schöner Tusche-Stil

Authentische Story mit historischen Charakteren

Gutes Kombosystem, nur leider auf Dauer langweilig

Cons

Schlachtfelder sehr repetitiv

Kämpfe sehr eintönig

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