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»Nioh 2 – The Complete Edition« – Review

»Nioh 2 – The Complete Edition« – Review

Eigentlich wollte ich mich über die Bugs und andere Probleme der PC-Version von »Nioh 2« auslassen, aber siehe da, da kommt doch wirklich noch ein neuer Patch, der alles fixt, was mich geärgert hat. Und jetzt können wir uns alle freuen, dass es wirklich Entwickler*innen gibt, die sich wirklich um ihr Spiel sorgen und es in solch einem tollen Zustand veröffentlichen. Fangen wir aber jetzt mal mit der Review an.

Souls-Like mit Sammelwut

Ich muss gestehen, dass ich eigentlich kein wirklich großer »Nioh«-Fan war. Der erste Teil war irgendwie etwas wirr erzählt und stellenweise viel zu schwer (nach »Sekiro« sieht es jetzt anders aus). Irgendwie war es auch zu viel ineinander gematscht. Mittlerweile hat sich meine Ansicht etwas geändert, denn eigentlich funktioniert ein diabloesques Souls-Like ganz gut, wenn man Spieler*innen ordentlich ranführt. Das tut »Nioh 2« auch größtenteils, denn es wird Vieles erklärt und das Tutorial kommt jetzt auch endlich vor dem Spiel. Das war leider so eine Sache, die bei »Nioh 1« irgendwie komisch war. Man hat sich durch ein komplettes Level gekämpft und dann kommt das Tutorial. Außerdem kann man endlich seinen eigenen Charakter erstellen und muss sich nicht mit einem voreingestellten Geralt (nur wegen der optischen Ähnlichkeit!) zufrieden geben.

Der wirklich umfangreiche Charakter-Editor

Was macht man jetzt eigentlich so in »Nioh 2«?

Im Großen und Ganzen schnetzelt man sich durch japanische Dörfer und Landschaft, um den geilsten Loot bekommen. Das geschieht aber nicht wie bei »Diablo« mit einem relativ passiven Kampfsystem, sondern mit einem Souls-Like-System. Also ihr sammelt Loot (Waffen, Rüstungen, Talismane und Verbrauchsgüter) und zusätzlich sammelt ihr Amrita, also quasi Seelen, wenn man beim Souls-Vergleich bleiben möchte. Zusätzlich könnt ihr noch Skills von verschiedenen Yokai sammeln. Diese werden verliert ihr jedoch auch bei einem Tod, wenn ihr diese noch nicht an einem Schrein gereinigt habt. Das geht allerdings auch bei den Schreinen in den Leveln.

Die Stats könnten auch mal unübersichtlich sein.

Viel interessanter ist da schon das Kämpfen, denn hier habt ihr zum einen Skill und auch Kombos, außerdem könnt ihr die Haltungen ändern. Es gibt eine hohe, mittlere und tiefe Haltung. Diese bestimmen den Ausdauerverbrauch und den Schaden. Also Schläge der hohen Haltung machen viel Schaden und verbrauchen viel Ausdauer, allerdings ziehen sie dem Gegner auch viel Ausdauer ab. Die tiefe Haltung ist dafür aber sehr viel schneller und erlaubt es, Gegner zu stunlocken. So hat jede Haltung ihre Anwendungsgebiete. Der Rest des Kampfsystems ist dann schon recht Souls-Like. Schläge und Blocken verbrauchen Ausdauer und es gibt leichte und schwere Schläge. Wobei ihr die Ausdauer auch nach einem gut getimten Tastendruck auch schnell wiederherstellen könnt.

Waffen, Rüstung und Sammelwut

Da »Nioh 2« sich aber auch etwas an der »Diablo«-Formel bedient, gibt es Unmengen an Loot. Darunter auch verschiedene Waffen. Ganz neu hinzugekommen ist aber unter anderem die Gleve, diese lässt sich je nach Haltung allerdings auch in eine Sense umfunktionieren. Als Gleve ist die Waffe schnell und beweglich und als Sense extrem stark und macht extrem viel Schaden. Mein neuer Favorit. Natürlich gibt es auch die klassischen Waffen, wie Katana oder Doppel-Katana. Zusätzlich gibt es extrem viele verschiedene Rüstungen, die alle verschiedene Stats haben, ein wenig wie bei »Diablo«. So gibt es Set-Boni und Boni auf Ausdauerverbrauch oder auf andere Werte wie Glück oder Magie.

Schutzgeister helfen auch, allerdings kann es auch schon mal sein, dass ein Boss ein oder zwei hat.

So kann man über die Spielzeit hinweg seinen eigenen Charakter mit verschiedensten Skills und Boni ausstatten, um seinen individuellen Build zu haben. Das macht auch richtig Spaß, gerade wenn man sich die Stats anguckt und schon eine ungefähre Richtung hat. Gerade da man mit dem Wählen der Start-Waffen auch einen Bonus auf Attribute bekommt.

Trotzdem kommt es Knüppeldick

Auch wenn »Nioh 2« einige Elemente eines »Diablo« hat, ist der Schwierigkeitsgrad schon happig. Gegner können euch je nach Waffe und Position mit zwei bis drei Schlägen einfach niederknüppeln. So sind schon die ersten Gegner, die ihr trefft, eine Herausforderung, die man erst einmal überwinden muss. Hinzu kommt noch das Ausdauermangement und die Yokai. Denn diese Dämonen (Yokai ist das jap. Wort für Dämon) haben es faustdick hinter den Ohren. So können diese Yokai-Zonen erzeugen, in denen ihr eure Ausdauer nur sehr langsam wieder regeneriert und wenn eure Ausdauer leer ist, müsst ihr auch erst einmal stehen bleiben, was eurem Gegner ein extrem großes Zeitfenster zum Angreifen einräumt, um euch zu töten.

Yokai vs. Yokai – wer gewinnt?

Manchmal hilft beten halt doch

Sterben ist aber halb so schlimm. Natürlich liegt euer Schutzgeist mit euren gesammelten Seelen und Yokai-Skills erst einmal am Ort eures Ableben, aber ihr kommt am letzten Schrein, den ihr genutzt habt, wieder zurück und könnt euch wieder bis zu euren Habseligkeiten durchkämpfen und wenn ihr noch einmal das Zeitliche segnet, dann verliert ihr alles, was ihr gesammelt habt und euer Schutzgeist kommt wieder zu euch zurück. Alternativ gibt es auch Items, mit denen ihr euer Zeug wiederholen könnt, die sind aber relativ selten und sollten deswegen nicht verschwendet und nur im Notfall genutzt werden.

Da hat man schon Angst um sein Leben.

Abkürzungen erleichtern das Leben

Erst einmal “Hallo” an alle, die zuletzt »HITMAN III« gespielt haben! Denn wie in »HITMAN« gibt es auch auch in »Nioh 2« die berühmten Shortcuts, allerdings sind diese nicht bei IO-Interactive entstanden, sondern lehnen sich etwas mehr an die Vorbilder aus den »Souls«-Teilen an. So könnt ihr in den Leveln Türen öffnen, die euch schneller durch ein Gebiet bringen oder ein Gebiet komplett überspringen und diese Shortcuts sind gerade in »Nioh 2« sehr wichtig, denn wenn Sterben auf der Tagesordnung steht, will man nicht immer alles neu machen und so helfen euch die Shortcuts, Routen zu finden, um schneller an den Ort eures Todes zu kommen.

Nach dem Gameplay kommt die Story

Im Großen und Ganzen geht um euren Charakter, der halb Mensch und halb Yokai ist. Dieser bereist Japan und bekämpft dort jede Menge Yokai. Allerdings ist »Nioh 2« kein Sequel, sondern ein Prequel. Vielmehr gibt es auch schon fast nichts zur Story zu sagen.

Allerdings trefft ihr einige interessante Charaktere aus dem feudalen Japan, die es wirklich gegeben hat und könnt euch so auch ein wenig mit japanischer Mythologie und Geschichte auseinandersetzen. Gerade als Europäer*in vielleicht mal interessant. Denn Götter und Dämonen sind in der japanischen Mythologie sehr viel präsenter als in unserer Mythologie, gerade weil diese sehr stark aus unserem Alltag verschwunden ist.

Alles toll, sogar die Technik!

Wer hätte erwartet, dass »Noh 2« so gut auf dem PC läuft und das dank des tollen Day-1-Patch vom 04.02.2021. Vorher sah die Sache zwar anders aus, denn es gab einen immer eingeblendeten Mauszeiger, auch wenn man mit Controller gespielt hat, Framepacing-Probleme und den ein oder anderen Crash. Aber da zwingen mich die Entwickler*innen wirklich noch einmal meine Review zu überarbeiten, weil sie echt alles getan haben, um meine Kritikpunkte aus dem Weg zu räumen! Also an dieser stelle noch einmal vielen Dank, dafür dass wir nicht Monate lang auf einen Patch warten müssen, um ein wirklich gutes Spiel zu genießen!

Diesen wunderschönen Helm gibt es exklusiv bei Steam!

In Zukunft soll aber auch noch DLSS unterstützt werden und so sollte es bei der Performance einen riesigen Boost geben, zusätzlich unterstützt das Spiel schon die Nvidia Highlights, hier werden eure Tode und andere besondere Situationen einfach aufgezeichnet.

Trotzdem unterstützt »Nioh 2« einige Features auf dem PC:

  • native 4k Auflösung
  • Ultra-wide Screen Auflösungen
  • HDR
  • 144Hz Monitore
  • 120 FPS auf kompatiblen Systemen
  • Maus und Tastatur Support

Fazit

»Nioh 2« ist ein tolles Souls-Like mit sehr vielen guten Anleihen aus »Diablo« und kann Fans von beiden Spielen begeistern, wobei der Einstieg für »Diablo«-Spieler*innen etwas härter sein wird. Natürlich wäre ein Release nach ca. einem Jahr nicht komplett, wenn man keine “Complete Edition” bringen würde und so können wir auch noch alle DLCs genießen, die das Spiel um neue Waffen und vor allem neue Storys erweitert. Natürlich gibt es auch Unmengen an neuem Loot für alle anderen, die die neuen Waffentypen nicht so toll finden, denn da kommt es auf euren Spielstil an.

Wie dem auch sei, ich kann euch wirklich diese Version des Spiels ans Herz legen, denn sie wird jetzt schon gehegt und gepflegt. Also wenn ihr ein diabloesques Souls-Like wollt, schlagt einfach zu, denn es lohnt sich!

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Masterpiece
100100
Pros

Fantastischer Loop aus Loot und Kampf

Coole Kombos und Skills

Interessanter Einblick in die japanische Mythologie

Besserer Einstieg als im Vorgänger

Beinhaltet alle DLCs

Cons
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