Gamedec (Nintendo Switch) im Test

Gamedec wurde geradezu mit positiven Rezensionen überworfen. Nach langer Zeit kommt es nun auch auf die Nintendo Switch und wir fragen uns natürlich, ob das Spiel auch hier so viel positive Kritik ernten kann.

Zum Spiel

Wir schlüpfen in die Rolle eines Gamedecs. Dieser spielt diverse Spiele und ist so eine Art Detektiv, d.h. er sucht vor allem Personen, die sich nicht an die Spielregeln halten. Die Suche ist nicht immer ganz einfach, da sich ein Gamedec zuerst in der Spielwelt einleben muss. Das kann je nach Spielwelt einfacher oder schwieriger werden. Und um dieses Einleben zu erleichtern, hilft es häufig, sich mit anderen Spieler*innen zu unterhalten und die Spielwelt nach und nach kennenzulernen.

Zu Beginn kann man sich das Spiel wie die erste Staffel von Supernatural vorstellen: Man erhält nach und nach einen Fall, sucht Persönlichkeiten, die sich nicht an die Spielregeln halten und hat nebenbei polzeiliche Aspekte, wie etwa das Auffinden einer Person, Rettungsversuche, das Identifizieren eines Täters und natürlich das Aufdecken von etwas ganz Großem. Und genau da beginnt im Laufe der Story der Wendepunkt, der alles verändert. Dann ist es nicht mehr ein Fall nach dem anderen, sondern eine zusammenhängende, fesselnde Geschichte

Auf Spoiler verzichten wir aber mal an dieser Stelle und gehen zum Gameplay über.

Grob gesagt, könnte man Gamedec in die Kategorie Adventure packen. Man kann sich in kleineren und größeren Arealen recht frei bewegen, interagiert sowohl mit Menschen als auch mit Objekten und kann die daraus erhaltenen Informationen kombinieren. Der interessante Teil daran ist, dass man auch falsch kombinieren kann. Man kann falsche Schlüsse ziehen. Das Spiel geht dann dennoch weiter, jedoch wird man dann eventuell niemals die richtige Person finden. Auftraggeber sehen es in der Regel nicht gern, wenn man den Auftrag nicht zu Ende bringt. Es gibt tatsächlich einige unterschiedliche Enden, sodass das Spielgefühl bei jedem etwas anders ausfällt.

Die Entscheidungen wirken sich von Anfang an aus – und dass nicht im kleinen Rahmen. Sehr schnell muss mehr oder weniger über Leben und Tod entschieden werden. Dazu kommen recht knackige Dialogpassagen und ein Skill-System, mit dem dieses beeinflusst wird. Man kann nicht in allem stark sein und so muss man schnell lernen, mit seinen Schwächen zu leben. Man kann nicht jede Diskussion gewinnen und genau das macht dann auch den Wiederspielwert aus.

Umsetzung auf der Switch

Die Nintendo Switch hat einige Vorteile. So kann man diese beispielsweise mitnehmen und unterwegs zocken. Man kann sie in die Docking Station setzen, am TV spielen und dann wiederum mit ins Schlafzimmer nehmen. Sie ist einfach nicht ortsgebunden.

Gamedec ist ein Spiel mit sehr viel Text. Gerade textbasierte Adventure könnten auf einer recht kleinen Konsole, wie es die Switch ist, daher etwas schwieriger zu lesen sein. Die voreingestellte Textgröße hat sich aber perfekt lesen lassen. Dazu kommt, dass eher selten sehr lange Textwände auf einen warten. Oft gibt es mehrere kleine Passagen hintereinander. Das ist auf der Switch schon einmal kein Nachteil.

Die Switch hat im Vergleich zum PC doch eine erheblich schwächere Leistung. Gamedec sieht zwar gut aus, ist aber auch kein Triple-A-Titel mit Shooter-Einlagen. Daher sieht es auch auf der Switch trotz geringerer Auflösung sehr gut aus. Dazu kommt eine angenehme Framerate, auch wenn die Switch niemals 144 Hz oder mehr anpeilen kann, aber dennoch: Die Framerate ist in einem sehr stabilen Bereich.

Die Steuerung mit den Joy Cons ist ebenfalls erfreulich. Die meisten Aktionen lassen sich wunderbar mit dem Controller bedienen. Lediglich wenn man gerne mit dem Steuerkreuz die Dialoge versucht, durchzugehen, wird man hier Schwierigkeiten bekommen, denn das Steuerkreuz ist für ein anderes Menü zuständig. Bleibt man brav bei den Analogsticks, wird einen das nicht weiter stören. Ich habe mich gefühlt 100x Mal verklickt, aber das ist definitiv von der Person abhängig.

Fazit

Gamedec ist demnach ein Spiel, das auf dem PC und der Nintendo Switch gleichermaßen glänzt. Wer das Spiel bereits auf dem PC gespielt hat, wird auf der Switch keine Neuerungen finden. Inwieweit ein erneuter Spieldurchgang auf der Switch Spaß macht, liegt dann wohl daran, wie viele Enden man bereits kennt.

Wer es allerdings noch nicht gespielt hat und sich für eine Plattform entscheiden muss, dem stehen hier sehr wenig Kritikpunkte gegen die Switch gegenüber. Die Version ist außerordentlich gut portiert worden.

Wer das Spiel noch nicht gespielt hat, sollte es nachholen – egal, ob es nun im nächsten Steam Sale ist oder im Nintendo eShop Sale. Es ist eine Spielerfahrung, die man eher selten macht und entführt einen in eine authentische Zukunftsversion, wenn sie auch etwas düster angehaucht ist.

Für diesen Test wurde uns ein Muster zur Verfügung gestellt. Wir bedanken uns herzlich für diese Gelegenheit.