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Review: »Gods Will Fall« – Nieder mit den Göttern

Review: »Gods Will Fall« – Nieder mit den Göttern

Es reicht! Genug ist genug! Zumindest denken sich das die acht verbleibenden tapferen Krieger, die die raue Überfahrt zur Insel ihrer Götter überlebt haben.

Aber was ist überhaupt passiert? Tja, die Menschheit ist passiert. Und die Götter, die bis dato auf dieser Welt geherrscht hatten, fordern einen Tribut, damit Menschen überhaupt auf dieser Welt verweilen dürfen. Aber da das Ganze nicht mit Blumen Pflücken und Brot Backen getan ist, fordern diese großzügigen Götter, dass die Menschen sich gegenseitig opfern, Zwietracht streuen und Kriege führen. Doof nur das die verschiedenen Stämme da nach einer zeit des Chaos und der Zwietracht überhaupt keine Lust mehr darauf haben. Also machen sich die tapfersten Frauen und Männer auf den Weg, um diesen Götter ein Ende zu machen. Willkommen bei »Gods Will Fall«.

Der Schein trügt

»Gods Will Fall« spielt in einer fiktiven Welt, zu einer Zeit, in der die Huldigung der Götter das höchste Ziel der Menschheit darstellt. Das Ganze wird von einen großen Einfluss der nordischen Mythologie begleitet. Sprich, Hauen und Stechen steht an der Tagesordnung.

Die Story wird in Bildern erzählt, die in einem überspitzten Comic-Look daher kommen.

Die Szenerie ist gespickt mit Wikinger-Totems, Runen, Opferstätten und kaputten Langboten sowie Göttern in Form von Tieren und Fabelwesen. Aber die interessantere Frage war für mich eigentlich, was für ein Spiel erwartet mich denn hier genau? Dem Trailer nach könnte es sich hier um einen »Diablo«-Klon handeln. Aber da lag ich komplett falsch. Und das war auch gut so.

Aber ich erkläre das mal kurz. »Gods Will Fall« will in keinster Weise ein »Diablo«-Klon sein. Das Einzige was »Gods Will Fall« mit »Diablo« gemein hat, ist die isometrische Perspektive auf das Spielgeschehen mit festgestellter Kamera. Joa, und das war es auch schon. Aber dazu später mehr.

Ein Aussehen das nicht gerade von den Göttern gesegnet wurde

Die Grafik ist nicht gerade der Superstar in diesem Spiel. Ob das nun gewollt war, das kann man nur vermuten. Aber es wirkt so, als ob Deep Silver nicht so die Hoffnung in das Projekt hatte und das Budget nicht unbedingt großzügig an »Gods Will Fall« zugewiesen hat. Was, wenn es denn so war, in meinen Augen ein Fehler war. Nun ja, so ist es nun halt und ich muss nun mit dem spielen, was mir gegeben wurde. Und das ist nicht gerade schön, aber auch nicht abstoßend hässlich. Das Spiel präsentiert sich in einen leicht an Aquarell-Bilder erinnernden Cel-Shading-Style, was die Landschaften und Dungeons angeht. Bei den Kriegern, Monstern und auch Göttern merkt man aber deutlich die Polygon-Armut und auch die niedrige Textur-Qualität. Man kommt sich fast so vor, als ob man ein 3D-Handy-Spiel spielen würde. Aber um so fair zu bleiben: Das Ganze mindert nicht den Spielspaß, hindert einen aber doch daran, in die relativ ernste Story einzutauchen. Ein realistischer Grafik-Style hätte hier deutlich mehr Immersion hervorgebracht.

Leider wurde um das starke Spielprinzip eine schwache Grafik-Präsentation gebastelt.

Nur gemeinsam sind wir stark

Hier wird es nun interessant. Die Basics sind recht einfach. Leichter Angriff, schwerer Angriff, rennen, springen, ausweichen. Wie man es halt kennt. Aber der interessante Teil kommt erst noch. Und zwar agiert ihr als Gruppe. Wie ich das meine? Ihr strandet immer mit acht tapferen, zufällig zusammengewürfelten Kriegern auf der Insel. Diese haben alle Namen sowie persönliche Beziehungen zueinander. Zudem pflegen einige eurer mitgestrandeten Freunde eine besondere Bindung zu den Göttern, die ihr bekämpft. So kann es sein, dass einer eurer bärtigen Axt-Schwinger einen Groll gegen einen Gott hegt, der ihn in besagtem Dungeon einen Boni gibt. Aber genau so gut kann es sein, dass eine eurer Zopf tragenden Berserker*innen Angst vor einem Gott hat. In dem Fall schlägt sich dies auf ihre Kraft und Lebensenergie aus, falls ihr diese dennoch in den Dungeon schickt, habt ihr es nun schwerer, könnt aber mit einer größeren Belohnung rechnen.

Die Kämpfe gegen Götter sind nicht immer einfach.

Wichtig, ihr könnt immer nur einen eurer Kämpfer in den Dungeon schicken. Versagt ihr dabei, wird dieser von der vorherrschenden Gottheit gefangen genommen und ihr schickt den nächsten tapferen Krieger ins Rennen. Doof, ihr müsst dann den ganzen Dungeon von Anfang an bis zum Gott nochmal von Gegnern befreien. Besiegt ihr den Gott, so kommen alle bis dahin gefangenen Mitstreiter*innen wieder frei. Auch hier kann es sein, dass einer die Gefangenschaft besser oder schlechter wegsteckt. Auch das kann sich auf die nächsten Kämpfe auswirken. Ach so, apropos Auswirkungen, die Götter, die ihr zu töten versucht, benötigen den Glauben ihrer treuen Anhänger. Heißt, schlachtet ihr genug auf dem Weg zu ihnen ab, so schwächt das auch den Gott selbst. Also immer schön alles weg hacken, was euch im Weg steht. Was Ihr aber in den Dongos nicht erwarten dürft. massen an Loot. Hier unterscheidet sich »Gods Will Fall« ebenfalls von Diablo. Ab und an könnt Ihr mal eine andere Waffe aufheben, diese wird aber von euch nur als Wurfgeschoss verwendet, oder zerbricht nach einiger Zeit der Benutzungen.

Jeder eurer Mitstreiter/in hat seine eigenen Beweggründe, wieso er auf der Insel ist. Dementsprechend verhält sich jeder Krieger/in auch anders gegenüber den Göttern oder den eigenen Mitstreitern.

Sound

Hier bleibt es recht unspektakulär. Die übliche treibende Kampf-Musik sowie ein beruhigender Meeres-Sound auf der Oberwelt. Das Einzige, was man hier vielleicht erwähnen kann: Das Spiel lebt von Untertiteln. Aber nicht weil das Spiel nur auf englisch synchronisiert wurde, nein, »Gods Will Fall« hat seine eigene Fantasie-Sprache, sowie bei den »Sims«.

Fazit:

»Gods Will Fall« scheint auf den ersten Blick nichts Besonderes zu sein, aber kommt mit einen Feature daher, dass ich so noch nie erlebt habe: das Team-Gefühl. Das wirkt erfrischend und treibt einen von Gott zu Gott. Dazu kommt das eine recht minimalistische Story sehr interessant und fast schon vielschichtig erzählt wird. Die Spielzeit liegt zwischen 6 bis 10 Stunden, je nachdem wie gut man seinen Stamm durch die Level führt. In einer Zeit, wo spiele gut und gerne 100 Stunden und länger in Anspruch nehmen, ist das auch mal ganz angenehm. Somit eignet sich »Gods Will Fall« prima als Spiel für Zwischendurch.

Ich kann also hier nur eine Kaufempfehlung für alle aussprechen, die vor einen minimalistischen Style nicht zurückschrecken und eine Story zwischen den Zeilen zu würdigen wissen. Für alle, die aber auf einen Lückenfüller bis »Diablo 4« hoffen, muss ich sagen, hier ist eine Enttäuschung unausweichlich.

0
Amazing
78100
Pros

Interessantes Team-System

Minimalistische Story, jedoch mit sehr viel spannendem Hintergrund.

Cons

Nicht gerade hübsch anzuschauen.

Enttäuschendes Belohnungssystem.

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