Die Idee hinter Undead Inc. könnte nicht besser sein. Ein Schwarzmarkt-Spiel, bei dem es um unlautere Medikamente, Bestechung und kriminelle Aktionen geht. Das Ganze findet in einer übersichtlichen Umgebung statt, sodass man einerseits freudig seinen Arbeitern beim Arbeiten zuschauen, anderseits aber auch durch ein paar zügige Klicks alles verwalten kann.
Doch das ist leider nur die Idee dahinter. Warum diese in ihrer Hülle und Fülle nicht immer aufgeht, klären wir jetzt.
In Undead Inc. werden wir nicht direkt ins kalte Wasser geworfen. Es gibt zwei Tutorial-Missionen, die uns das wichtigste vom Spiel vermitteln wollen: die Steuerung, Gebäudereihenfolgen, Gebäudebedeutung und zu guter Letzt das Engagieren von Arbeitskräften.
“Wollen” deshalb, weil leider nicht alles bis zum Ende erklärt wird. Rein mit dem Tutorial werden Spieler nicht weit kommen, da vor allem das Managen von Arbeitskräften nicht zur Genüge erklärt wird. Doch gehen wir das Ganze mal Schritt für Schritt durch:
So starten die Grundlagen damit, dass es eine feste Anzahl an Räumlichkeiten auf der Karte gibt. Manche sind näher am Untergrund, manche näher an der Polizei oder dem nächstgelegenen Coffee Shop. Das gewinnt schon dadurch an Bedeutung, dass kriminelle Angelegenheiten nicht direkt neben der Polizei durchgezogen werden sollten, gleichzeitig sollten wichtige Funktionsträger einen kurzen Weg zum Coffee Shop haben, um nicht zu lange unterwegs zu sein. Kurze Pausen = viel Arbeit.
Sobald man gute Positionen gefunden hat, kann man damit starten, Praxisräume, Drogerieausgaben und Warteräume zu erstellen. Forschung ist natürlich ein wichtiger Punkt, denn mit Eigenmarken lässt sich sehr gut verdienen. Zu guter Letzt noch einen Drohnenbauraum, damit diese bei der Forschung und Wartung helfen können.
Um die Räume in Betrieb zu nehmen, benötigen wir Arbeiter: Ärzte, Verwaltungspersonal für die Arzneimittelausgabe sowie Fachkräfte für die Forschung. Sobald wir an unserem Personalmaximum angekommen sind, müssen wir Quartiere bauen, um weiteres Personal engagieren zu können. Dann sind zum Beispiel auch Arbeiter im Bereich Wartung und Sicherheit gefragt. Ohne die Wartung gehen die Räumlichkeiten und damit auch unser Geld schnell vor die Hunde. Ohne die Sicherheit können wir einen Zombieausbruch kaum bis gar nicht in Schach halten.
Haben wir das alles bedacht, geht es schon fast nur noch ums Geldverdienen. Immerhin müssen wir in regelmäßigen Abständen eine Franchise-Gebühr entrichten und diese hat es wirklich in sich. Bezahlen wir diese nicht, können wir einmalig einen Kredit aufnehmen, beim zweiten Mal weigert sich aber die Bank in die Bresche zu springen und der Run ist vorbei.
Jeder Run geht gut eine Stunde und ab irgendeinem Punkt geht es immer schief. Dann sollte man mit seinem Franchise-Geber wirklich auf einem guten Stand sein, damit dieser einen mit ausgewähltem Personal abholt.
Der nächste Run könnte dementsprechend einfacher ausfallen, immerhin hat man bis dato Erfahrung gewonnen, Baureihenfolgen festgelegt und weiß, wie man in den meisten Situationen agieren muss. Dazu kommen Boni, die man mit Erfüllen von diversen Subquests erhält.
Das Spielprinzip ist an sich also recht simpel gehalten und lädt zu kürzeren, wenn auch knackigen, Sessions ein. Vor allem dann, wenn der Schwarzmarkt hinzukommt, die Forschung in Richtung Mutanten geht, die ersten Zombies ausbrechen oder Angestellte, Polizei und Medien Wind davon bekommen, dass etwas nicht mit rechten Dingen zugeht, kann es sehr knifflig werden.
Leider ist dieser spaßige, wenn auch sehr simple Gameplay-Loop mit einigen Problemen behaftet:
Einerseits erinnert die ganze Präsentation an ein Mobile Game. Optisch sieht es zwar gut aus, aber die Menüführung, die großen Button und das leider alles andere als intuitive Baumenü fühlen sich an, als wären sie für eine Touch-Steuerung auf einem kleinen Bildschirm und nicht etwa für den PC entwickelt worden. Meistens ist das gar nicht so problematisch, doch wenn man auf einen leeren Raum klickt, dann im Baumenü landet, um dann beispielsweise eine Praxis zu bauen und dann diese wieder auf den leeren Raum ziehen muss, fühlt sich der Weg zum ZIel nicht flüssig an.
Ähnlich schwierig gestaltet es sich bei der Steuerung der Arbeiter. Möchte man beispielsweise einen Raum im Untergrund mit Sicherheitskräften vor Banditen reinigen, kann man nur jeden Sicherheitsmann einzeln anklicken und dorthin ziehen und dann hoffen, dass alle gleichzeitig den Raum betreten. Das nervt und kann zu einem Game Breaker werden, wenn es nicht Banditen, sondern Zombies an der Oberfläche sind, die aufgrund der Steuerung nicht gut im Zaum zu halten sind.
Einmal hatte ich sogar das Pech, dass kein Weg in den Untergrund geführt hat. Ein andermal gab es keinen Raum, der groß genug für den Schwarzmarkt gewesen wäre…
Das können natürlich Bugs sein, die nicht jedem passieren werden, dennoch ist es ärgerlich, wenn es dann an so etwas scheitert.
Und da haben wir einen großen Knackpunkt: An sich könnte Undead Inc. mit seiner Prämisse und seinem Gameplay sehr viel Spaß machen. Da es allerdings wie ein Early Access-Titel wirkt, sprich, sehr unfertig präsentiert wird und spielerisch bugbehaftet, geht sehr viel Spielspaß verloren.
Selbst für einen Preis von gut 20 Euro ist zum derzeitigen Stand – und ich habe absichtlich noch 2 Patches abgewartet, die bereits sehr üble Fehler wie Ausdauermanagement und Co. behoben haben – nicht zu empfehlen.
Für diesen Testbericht wurde uns ein Key zur Verfügung gestellt.
Innovative Spielidee: Schwarzmarkt-Thema mit unlauteren Medikamenten, Bestechung und kriminellen Aktionen.
Übersichtliche Umgebung: Spieler können ihren Arbeitern zuschauen und verwalten.
Vielfalt an Räumen und Funktionen: Möglichkeit, verschiedene Räume wie Praxisräume, Drogerieausgaben, Warteräume, Forschungslabore und Drohnenbauräume zu erstellen.
Personalmangement: Einstellen und Managen von verschiedenen Arbeitskräften wie Ärzte, Verwaltungspersonal, Forscher, Wartungspersonal und Sicherheitskräfte.
Subquests und Boni: Erfüllung von Subquests bringt Boni und zusätzliche Herausforderungen.
Unvollständige Tutorials: Tutorials erklären nicht alle wichtigen Aspekte, insbesondere das Managen von Arbeitskräften bleibt unklar.
Unintuitive Steuerung: Menüführung und Baumenü fühlen sich für PC-Nutzer nicht flüssig an, wirken eher wie für mobile Geräte konzipiert.
Schwierige Arbeitersteuerung: Arbeiter müssen einzeln angewählt und bewegt werden, was bei Notfällen (z.B. Zombieangriffen) frustrierend sein kann.
Bugs und Designprobleme: Vorkommen von Bugs wie fehlende Wege in den Untergrund oder keine passenden Räume für den Schwarzmarkt.
Unfertiges Gefühl: Spiel wirkt wie ein Early Access-Titel, unfertig und bugbehaftet.