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Review:»The Falconeer« steigt in die Lüfte

Review:»The Falconeer« steigt in die Lüfte

»The Falconeer« ist nicht nur ein Release-Titel für die Xbox Series X|S, es erscheint auch für den PC über Steam am 10. November.

Was ist »The Falconeer«?

In »The Falconeer«, das erstaunlicherweise von nur einem Entwickler namens Tomas Sala stammt, sehen wir ausnahmsweise mal eine Spielwelt von oben. Und dabei ist nicht das typische »Diablo«-Gemetzel von oben gemeint, sondern dass wir uns in der Luft bewegen können. Wir fliegen in einem Falken, dessen Hauptaufgabe es ist, Ziele zu verteidigen, anzugreifen und sich sehr cool durch die Lüfte zu bewegen. Gut, das mag jetzt etwas stark vereinfacht klingen, doch das Herunterbrechen von Spielmechaniken in einem Satz funktioniert auch in großen Triple-A-Produktionen.

Direkt zu Beginn wird uns das Fliegen beigebracht. Wir lernen zu sprinten, zu rollen, auszuweichen, anzugreifen, anzuvisieren und viel wichtiger: zu überleben. Stürzt unser Vogel ab, wird die Maschinerie, auf der wir sitzen, zerstört, heißt es direkt: neuer Versuch.

Die Story des Spiels ist recht einfach gehalten, entfaltet sich aber ab Mitte des Spiels und bringt sogar interessante Wendungen mit sich. Aller Anfang ist schwer und so strauchelt die Geschichte zu Beginn etwas. So richtig verstehen, warum wir in diesem Falken sitzen, warum die Reichen die Armen unterjochen und welche Rolle wir wirklich spielen, wenn wir doch ständig den Charakter wechseln, können wir gerade zu Beginn des Spiels nicht. Das ändert sich aber nach einigen Spielminuten, spätestens zwei Spielstunden.

Aller Anfang ist schwer

Die Geschichte rund um die Siedlungen: Dunkle, Salamount, Shard und anderen ist zu Beginn nicht leicht zu verstehen.

Schwieriger wird dann nur noch die Steuerung. Das Tutorial besteht aus einzelnen Manövern, die mit recht kargen Anweisungen, wie: „Stürze runter und mach eine Rolle“ versehen sind. Welche Tastenkombination wann gedrückt werden muss, wird dabei ausgelassen. Klar, nach einiger Zeit merkt man das von selbst und ja, oftmals stören Tutorials, weil sie 08/15-Steuerungen viel zu lange erklären, doch für Spieler*innen, welche solche Spiele nicht häufig spielen, was vor allem ihrer Rarität zu Grunde liegt und weniger ihrer vorhandenen Attraktivität, ist der Einstieg besonders schwer.

Welche Kamera sollte man am besten invertieren, welche Steuerungen anpassen? Das sind Fragen, die sich jeder notfalls durch Ausprobieren selbst beantworten muss.

Hat man sich einmal durch die recht komplexe Steuerung gewuselt, geht es aber auch direkt richtig los. Der Schwierigkeitsgrad passt sich schnell an und man muss schon das Zielen üben. Auch das Fliegen darf bei den ganzen anvisierten Feinden nicht vernachlässigt werden. So wird man, wenn man den einzelnen Story-Strängen folgt, ständig in Bewegung, in einem Wechsel aus Fliegen, Sturzflug, Ausweichen und Angreifen sein. Atempausen bietet das Spiel aber auch. Man kann in den einzelnen Kapiteln gerne auf Erkundung gehen. Viel Geschichtlichtes zum Spiel kann man sich durch das Erkunden der Täler selbst erklären. Dadurch gewinnt das Spiel stark an Tiefe und das Erkunden erhält einen weiteren Sinn als einfach nur die schöne Landschaft zu bestaunen.

Sightseeing mit Nebeneffekt

Das Spiel sieht wirklich schön aus. Es arbeitet nicht mit Photogammetry und es sieht auch nicht fotorealistisch aus. Das besondere Augenmerk gilt der klaren Kante, die das Spiel zeigt. Auch von weit oben kann man sehr gut erkennen, wo man eigentlich hinfliegt. Fliegt man dann näher heran, findet man immer noch interessante Details, auch wenn diese in einer schicken Low-Poly-Grafik angezeigt werden.

Klare Strukturen bei einer nicht ganz so einfachen Steuerung sind sehr wichig und meines Erachtens nach hat Tomas Sala hier ganze Arbeit geleistet. Man findet sich auch nach dem dritten Looping noch zurecht und kann oben von unten unterscheiden. Sehr bewundernswert sind die Effekte, die im Spiel immer und immer wieder auftreten. Ist es mal eine aufgehende Sonne, welche die See in einem wunderschönen Rot erstrahlen lässt, ist es beim nächsten Mal das Mondscheinlicht und wieder ein anderes Mal ein Blitzgewitter. Egal, zu welcher Tageszeit oder in welchem Gebiet das Spiel auch gerade spielt, es weiß sich einfach in Szene zu setzen und lumpt nicht mit Effekten. Diese Effekte benötigen dabei noch nciht einmal viel Rechenleistung. Selbst mit einem leistungsschwächeren Rechner dürfte das Spiel noch sehr gut laufen. Auch Festplattenspeicher ist mit gut 1GB kein Beinbruch.

Insgsamt macht das Spiel eine sehr gute Figur. Die Grafik ist wunderschön, die Performance umso besser und die Geschichte ist dem Ganzen mehr als angemessen spannend.

0
Masterpiece
95100
Pros

Wunderschönes Design

Atemberaubende Effekte

Sehr performant und benötigt wenig Speicherplatz

Kann man die Steuerung, ist es ein echtes Erlebnis

Cons

Der Einstieg ist recht hart von der Steuerung her

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