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Stellaris: Grand Archive DLC im Test

Stellaris: Grand Archive DLC im Test

Einleitende Worte

Stellaris – unendliche Weiten und unendliche viele Spielstunden bietet uns das Weltraumstrategiespiel. Ein neuer DLC namens Grand Archive holt nun jene ab, die alle möglichen Ursprünge bereits gespielt haben und bereit sind, sich auf eine neue Space Opera einzulassen.

Das Hauptspiel

In Stellaris könnt ihr eurer Weltraum-Fantasie freien Lauf lassen. Ihr könnt euch, je nachdem, wie viele DLCs ihr besitzt, wirklich aus sehr vielen Ursprüngen einen heraussuchen. Es ist so ziemlich alles dabei – von Ursprüngen, die eher abenteuerlicher Natur sind bis hin zu jenen, die gezwungen werden, sich eine neue Heimat zu suchen. Dabei könnt ihr, sofern es der Ursprung zulässt, eure Rasse, eure Herkunft und vieles mehr wählen. Ihr könnt aber auch einen etwas schnelleren Start mit vordefinierten Startoptionen wählen – das liegt ganz bei euch.

Im Spiel angekommen, könnt ihr euch durch ein Tutorial leiten lassen, solltet ihr eines benötigen. Neue Spielerinnen und Spieler werden nicht umhinkommen, dieses zu wählen.

Ob nun Tutorial oder nicht, ihr werdet eure eigene Space Opera erleben.

Hierbei müsst ihr auf eure Ressourcen achten, bestimmen, in welche Richtung eure Planeten regiert werden sollen, Planeten weiter ausbauen, neu kolonisieren und vor allem, euch im Weltraum ausbreiten und die anderen Fraktionen überleben.

Ihr könnt auch versuchen, Kontakt zu den anderen Spezies aufzunehmen, ihr könnt handeln, Krieg führen – es ist fast alles möglich, solange ich es klug anstellt.

The Grand Archive

Der DLC Grand Archive gibt dem bereits brillanten Gameplay nochmals etwas mehr Tiefe. So gibt es nun zwei neue Ursprünge:

  • Schatzjäger
  • Ruf der Urzeit.

Als Schatzjäger kann man in die Rolle einer Zivilisation schlüpfen, welche durch eine rätselhafte Kapsel einen Teil einer Schatzkarte erhält. Diese macht sich dann auf, um den Schatz zu finden und trifft dabei auf viele unvorhergesehene Probleme, u.a. Piraten, welche den anderen Teil der Schatzkarte haben möchten.

Der Ursprung Ruf der Urzeit behandelt erfahrene Jäger, für die es nicht wichtiger sein könnte, als Beute zu jagen. In ihrer Gesellschaft gibt es keinen Platz für schlechte Jäger. Umso interessanter ist es, wenn diese sich aufmachen, um sich Ziele in der Galaxie zu suchen.

Ziele, wie es in Ruf der Urzeit heißt oder auch interessante Objekte, im Ursprung der Schatzjäger, sind beides Begriffe, die nicht ganz auf die Gefahren schließen lassen, welche im Weltraum lungern.

Im Mid-Game gibt es eine neue Krise: die Leerenwurmplage, die schnell dazu führen kann, dass man ein neues Spiel startet, denn sowohl Schatzjäger als auch andere Jäger können hier schnell den Tod finden.

Doch bis zum Mid-Game und dem vermeintlichen Ende – oder vielleicht sogar triumphalen Sieg? – verstreichen einige Spielstunden. Und in diesen muss es nicht um Krieg, Krisen und Bedrohungen gehen. Zumindest nicht nur.

Wie der Titel des DLCs schon verspricht, kommt die Megastruktur „Das große Archiv“ dazu. Hier können verschiedene historische Relikte, wie etwa auch die Kapsel der Schatzjäger und sogar wilde Weltraumkreaturen, was vor allem die Jäger ansprechen dürfte, gesammelt und sogar ausgestellt werden.

Diese können nicht nur als schöne Trophäen betrachtet werden, sondern bieten auch einen spielerischen Mehrwert durch diverse Boni. Es gibt allein im DLC über 151 Exemplare, die man sammeln kann, sodass man hier lange etwas zu tun haben wird, sofern man dem Poké-Wahn, oder in diesem Sinne Exemplarwahn unterliegt und sie alle sammeln möchte.

Doch neben den Ausstellungen können sich Spielerinnen und Spieler über ein weiteres Feature freuen: das Vivarium. In diesem können Weltraumkreaturen gefangen, gezüchtet und genmanipuliert werden. Welchen Zweck das Ganze haben soll, außer dass es sich leicht grausam anhört? Ganz klar, um die eigenen Flotten zu verstärken und in die Richtung mutieren zu lassen, die einem hilft.

Besonders interessant sind im DLC die beiden neuen Spezies: Neben den Weltraumwürmern gibt es nun auch die Cutholoiden. Aber auch auf der politischen Seite hat sich etwas getan, denn es gibt zwei neue Staatselemente: galaktische Kuratoren und Tiermeister.

Wenn wir von neuen Ursprüngen und neuen Bauten sprechen, wie etwa ein Archiv oder ein Vivarium, dann dürfen neuen Traditionsbäume nicht fehlen: Archivierung und Domestizierung. Vor allem der Traditionsbaum Archivierung bringt sehr viele Vorteile für das Grand Archive.

Zu guter Letzt gibt es noch drei neue Musikstücke sowie 17 neue Relikte.

Fazit

Mit gut 14,99 Euro ist Grand Archive ein preiswerter DLC, der viele Spielstunden im Gepäck hat und diese mit vielen neuen Inhalten füllt. Er versucht nicht, das eigentliche Gameplay umzuwerfen oder neu zu erfinden, vielmehr schmiegt er sich fabelhaft an und erweitert die typische Stellaris-Erfahrung. Er bietet außerdem einen schönen Kontrast zu actionreicheren DLCs, wie etwa die kosmischen Stürme, bietet aber gleichzeitig interessante Gameplay-Loops für Ressourcen und befriedigt einen gewissen Sammelwahn.

Wer bislang viel Spaß an Stellaris hatte, wird auch hier voll und ganz auf seine Kosten kommen. Neue Spielerinnen und Spieler und all jene, welche nicht alle DLC haben oder nicht jene, die sie interessieren, können auf einen Season Pass zurückgreifen oder sogar ein DLC-Abonnement abschließen, sodass sie für 9,99 Euro monatlich Zugriff auf alle DLCs erhalten. Wer sich nun über die Masse an DLCs ärgert, dem solle gesagt sein, dass das Spiel bereits 2016 erschienen ist, und nun, gut acht Jahre später auf einen zweiten, dritten und vierten Teil verzichtet, sondern das Spiel um DLCs erweitert. Ja, das ist nicht günstig, wenn man alle DLCs auf einmal erwerben möchte, doch gibt es zu jedem Ursprung auch nur eine ausgewählte Anzahl an DLCs, die einem für das Durchspielen mit der gewünschten Herkunft vorgeschlagen wird: Auch auf diese Weise macht man nicht viel verkehrt und kann gezielt DLCs kaufen, denn alle wird man auf die Schnelle nicht anspielen können.

Empfehlenswert finde ich jeweils die DLCs aus einer Season, wie jetzt etwa Season 8 oder wirklich das Abonnement abzuschließen, wenn man sich noch nicht sicher ist.

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Masterpiece
90100
Pros

Zwei neue Ursprünge ("Schatzjäger" und "Ruf der Urzeit") für mehr Abwechslung und tiefere Rollenspielmöglichkeiten.

Neue Mid-Game-Krise (Leerenwurmplage), die Spannung und Herausforderung im Spielverlauf erhöht.

Neue Megastruktur ("Das große Archiv") zur Sammlung und Ausstellung historischer Relikte, die spielerische Boni bietet.

Das Vivarium-Feature ermöglicht die Zucht und Genmanipulation von Weltraumkreaturen zur Verstärkung der Flotte.

Über 151 Sammelexemplare für Sammler*innen mit Boni und Poké-Wahn-ähnlichem Gameplay.

Mehr Ressourcenverwaltung und langfristige Strategie durch das Archivierungs-Feature.

Einzigartige Spezies wie Weltraumwürmer und Cutholoiden für mehr Vielfalt.

Neue Traditionsbäume für "Archivierung" und "Domestizierung", die den Fokus auf langfristige Sammlungen und Nutzung von Kreaturen fördern.

Der DLC erweitert das Gameplay sinnvoll, ohne es zu verändern, und fügt sich gut in das Grundspiel ein.

Preiswerter DLC (ca. 14,99 Euro) mit hohem Wiederspielwert und langen Spielstunden.

Cons

Neue politische Rollen (Galaktische Kuratoren und Tiermeister), die die intergalaktische Diplomatie und Verwaltung beeinflussen.

Anfänger sind stark auf das Tutorial angewiesen und könnten durch die große Auswahl und Komplexität überwältigt werden.

Ohne Abonnement könnte die stetig wachsende DLC-Menge frustrierend oder unübersichtlich wirken.

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