Revolution X Unlimited Controller von Nacon im Test

Der Revolution X Unlimited richtet sich klar an ambitionierte Spieler, die Wert auf Präzision, Anpassung und Langlebigkeit legen. Nach längerer Testzeit – sowohl in klassischen Shootern wie Call of Duty als auch in aktuellen RPGs – lässt sich festhalten: Dieser Controller spielt in der Oberklasse mit, hat aber auch ein paar Eigenheiten.

Verarbeitung & Haptik

Schon beim ersten Anfassen fällt die hohe Wertigkeit auf. Der Revolution X orientiert sich stark am Xbox-Design, liegt ebenso gut in der Hand, bietet aber durch die mitgelieferten Gewichtssätze eine zusätzliche Anpassungsmöglichkeit. Dadurch lässt sich das Spielgefühl variieren – ob leicht und agil für schnelle Shooter-Sessions oder etwas schwerer und stabiler für präzise Steuerung.

Besonders angenehm ist, dass sich diese Gewichtsanpassung nicht wie ein Gimmick anfühlt, sondern spürbar Einfluss auf das Handling nimmt. Spieler, die in hektischen Multiplayer-Matches kurze Reaktionszeiten bevorzugen, wählen tendenziell die leichtere Variante, während Freunde von Renn- oder Rollenspielen eher ein massiveres Setup schätzen.

Die ABXY-Tasten sind mit Mikroschaltern ausgestattet und bieten ein knackiges, hörbares Klickgefühl. Das verstärkt den Eindruck, ein präzises Eingabegerät in der Hand zu haben – vergleichbar mit einer hochwertigen Gaming-Maus. Auch die Trigger profitieren von Mikroschalter-Komponenten und lassen sich als Sofort-Trigger konfigurieren, was vor allem bei Shootern ein entscheidender Vorteil ist. Hier zeigt sich die klare Ausrichtung des Controllers: Wer schnelle Reaktionen liefern muss, wird die kurzen Wege zu schätzen wissen.

Die Griffstruktur ist angenehm rau, wodurch der Controller auch in langen Sessions nicht rutschig wird. In Kombination mit der soliden Verarbeitung ergibt sich ein sehr hochwertiges Gesamtbild, das man bei Standardcontrollern in dieser Form selten findet.

Technik & Features

Ein Highlight ist die verbaute Hall-Effekt-Magnettechnologie. Diese verhindert effektiv den berüchtigten Joystick Drift, den viele Gamer von Standard-Controllern kennen. Das sorgt nicht nur für höhere Präzision, sondern auch für deutlich mehr Langlebigkeit. Gerade Vielspieler, die in der Vergangenheit jährlich neue Controller kaufen mussten, wissen, wie frustrierend defekte Sticks sein können. Hier punktet der Revolution X mit einer Lösung, die nachhaltig wirkt.

Die Customization ist nahezu konkurrenzlos:

  • sechs zusätzliche Shortcut-Tasten (im PC-Modus sogar mit Tastatur-Keys belegbar),
  • drei Gewichtssätze, sechs Joystick-Köpfe, zwei Steuerkreuze und vier Joystick-Ringe,
  • Anpassung über ein integriertes LCD-Display inklusive Audiomixer.

Damit nicht genug: Die zugehörige App erlaubt es, bis zu vier Profile pro Plattform zu speichern. Gerade im Wechsel zwischen PC und Xbox ist das extrem praktisch. Besonders im PC-Modus sticht die Möglichkeit hervor, Shortcut-Tasten direkt auf Tastaturbefehle zu mappen – ein Feature, das kaum ein anderer Controller in dieser Form bietet.

Die Verbindung funktioniert wahlweise kabelgebunden (mit nur 1 ms Latenz) oder kabellos über 2,4 GHz bzw. Bluetooth für Android-Geräte. In der Praxis zeigte sich im Wireless-Modus eine stabile Verbindung ohne spürbare Verzögerung – selbst in schnellen Matches. Damit ist der Revolution X sowohl für den E-Sport als auch für gemütliche Couch-Sessions geeignet.

Spielerlebnis in der Praxis

In Battlefield oder Call of Duty macht sich die extrem kurze Reaktionszeit sofort bemerkbar. Präzision bei schnellen Eingaben ist hier der Schlüssel, und genau da glänzt der Revolution X. Die mechanischen Klicks der Buttons verstärken das Feedback, was gerade bei intensiven Gefechten motiviert.

Ein kleiner Wermutstropfen ist die größere Deadzone, die an den klassischen Xbox-Controller erinnert. Sie ist zwar nicht spielentscheidend, fällt aber im direkten Vergleich zu manch günstigerem PlayStation-Controller auf. Wer Wert auf maximale Feineinstellung legt, könnte hier nachjustieren – etwa über Gyro-Support oder Workarounds in den Einstellungen.

Interessant ist, dass der Controller nicht nur im Shooter-Umfeld überzeugt. Auch in RPGs wie Elden Ring: Nightreign oder in älteren Titeln macht er eine gute Figur. Durch die individuelle Anpassung fühlt es sich stets so an, als spiele man mit einem maßgeschneiderten Eingabegerät statt einem Massenprodukt. Besonders bei komplexeren Spielen, in denen viele Tastenbelegungen nötig sind, entfalten die Shortcut-Tasten ihren Wert.

Sogar in Genres wie Rennspielen zeigt der Controller seine Vielseitigkeit. Die Trigger lassen sich präzise dosieren, sodass Gas und Bremse punktgenau kontrolliert werden können. Damit deckt der Revolution X nicht nur den Shooter-Bereich ab, sondern bietet ein breites Einsatzspektrum.

Akku & Ladestation

Die Akkulaufzeit liegt bei soliden 10 Stunden – für ausgedehnte Sessions vollkommen ausreichend. Besonders gelungen ist die mitgelieferte Ladestation: Controller ablegen, aufladen lassen und nach rund sechs Stunden wieder einsatzbereit – komfortabler geht es kaum.

Das ist ein klarer Vorteil gegenüber Controllern, die nur per Kabel geladen werden können. Hier entsteht ein echtes „Plug-and-Play“-Gefühl, da man sich weder um Kabel noch um Akkustände kümmern muss. Für Vielspieler, die täglich stundenlang zocken, ist die Station eine enorme Erleichterung.

Preis-Leistungs-Verhältnis

Mit rund 200 Euro ist der Revolution X Unlimited kein Schnäppchen. Allerdings bewegt er sich damit unterhalb eines DualSense Edge oder vieler Scuf-Controller. Wer regelmäßig spielt, vor allem kompetitiv, wird den Preis dank Haltbarkeit und Features jedoch schnell rechtfertigen können.

Im Vergleich zu günstigeren Standardcontrollern muss man sich die Frage stellen: Will ich häufiger günstige Modelle nachkaufen, die nach ein bis zwei Jahren ausfallen? Oder investiere ich einmal in ein Produkt, das technisch und haptisch überlegen ist und länger hält? Für Gelegenheitsspieler mag die Investition übertrieben wirken, für ambitionierte Gamer ist sie nachvollziehbar.

Fazit

Der Revolution X Unlimited ist ein hochwertiger Premium-Controller, der sich klar an Spieler richtet, die mehr wollen als Standard. Er überzeugt durch präzise Mikroschalter, enorme Anpassungsvielfalt und innovative Technik gegen Joystick Drift.

Kleinere Schwächen wie die größere Deadzone oder der hohe Preis relativieren sich, wenn man die Zielgruppe betrachtet: ambitionierte Gamer, die Wert auf Performance und Individualisierung legen. Wer kompetitiv in Shootern unterwegs ist oder einfach einen sehr guten Allround-Controller für Xbox und PC sucht, wird hier fündig.

Verarbeitung & Haptik
9
Eingabepräzision
7.5
Anpassungsmöglichkeiten
10
Konnektivität & Latenz
9.5
Akkulaufzeit & Ladeoptionen
9
Das hat mir Gefallen
Hochwertige Verarbeitung und angenehme Haptik
Gewichtsanpassung für individuelles Handling
Mikroschalter bei Buttons und Triggern mit klarer Rückmeldung
Sofort-Trigger für schnelle Shooter-Reaktionen
Hall-Effekt-Sensoren verhindern Joystick Drift
Umfangreiche Anpassungsmöglichkeiten (Sticks, Ringe, Steuerkreuze, Gewichte)
LCD-Display mit Audiomixer für schnelle Einstellungen
App mit bis zu 4 Profilen pro Plattform
Shortcut-Tasten, die im PC-Modus sogar Tastaturbefehle übernehmen können
Extrem geringe Latenz: 1 ms kabelgebunden, 2 ms kabellos
Stabile Verbindung über Kabel, 2,4 GHz oder Bluetooth
Ladestation im Lieferumfang, einfache Handhabung
Gute Akkulaufzeit mit ca. 10 Stunden
Preis günstiger als vergleichbare Premium-Controller (z. B. Scuf, DualSense Edge)
Das war nicht so gut
Größere Deadzone als bei PlayStation-Controllern
Preis von rund 200 € für Gelegenheitsspieler hoch
9