Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, wo ich hier anfangen soll. Das meiste dürfte wohl bereits gesagt oder geschrieben worden sein. Call of Duty: Black Ops 7 ist nicht das neue Prestige-Call-of-Duty. Ist es deshalb ein schlechtes Call of Duty? Diese Frage sollte einen vielmehr beschäftigen.
Dieses Jahr hat es Call of Duty schwerer. Das liegt vor allem an Battlefield 6, das in diesem Jahr viele Spieler angezogen hat und meiner Meinung nach auch sehr gut ist. Bedeutet das, dass man Call of Duty dann nicht mehr spielen darf? Natürlich nicht. Man kann sogar mit beiden Spielen gleichzeitig Spaß haben. Call of Duty bedient schließlich ein anderes Spektrum als Battlefield, wobei beide Games hier und da auch mal im Gebiet des jeweils anderen wildern.
Dennoch hat Call of Duty: Black Ops 7 ein Problem, denn es erscheint nach Call of Duty: Black Ops 6 – und das nur knapp zwölf Monate später. Deswegen schauen wir uns das alles jetzt etwas genauer an.
Die Kampagne/ Zombies
Ich denke – oder hoffe vielmehr –, dass sich niemand Call of Duty wegen der toll erzählten Kampagne kauft. Ich würde es jedenfalls nicht tun, vor allem nicht in diesem Jahr. Die Kampagne ist so wirr und dämlich, dass ich noch nicht einmal wirklich wiedergeben kann, was überhaupt passiert ist. Es fühlt sich an, als hätte man einer KI gesagt: „Mach mal eine Fortsetzung zu Call of Duty: Black Ops 6, die auf Black Ops 2 aufbaut und so viel Fanservice wie nur möglich bietet.“ Dazu sollte noch ein gewisser Wiederspielwert kommen und alles wie ein Service-Game aufgebaut sein.

So habt ihr nun eine Koop-Kampagne inklusive eines supermodernen Extraction-Modus bekommen, dessen Karte in Warzone weiterverwendet wird.
Also nein, die Kampagne ist nicht gut, und es ist die gleiche Prozedur wie jedes Jahr – nur dieses Mal mit Doppelsprüngen und geteiltem Fortschritt zwischen Multiplayer, Warzone, Kampagne und Zombies.

Apropos Zombies: Der Modus ist wie immer spaßig. Ihr könnt Easter Eggs jagen oder einfach ein paar Runden Spaß haben. Auch hier hat sich nichts Weltbewegendes getan, aber das ist auch nicht schlimm, denn der Zombie-Modus macht wie immer Spaß.
Der Multiplayer
Hier schlägt das Herz eines jeden Call of Duty. Die Story unterhält ein wenig, und im Zombies-Modus ist man irgendwann auch durch – und das ist völlig okay. Vielleicht schon einmal vorweg: Der Camo-Grind ist dieses Mal wirklich recht umfangreich. Jeder Modus bietet für jede Waffe unterschiedliche Tarnungen inklusive der Mastery-Tarnung. Das sorgt schon einmal für viel Umfang, auch bei den Waffen selbst gibt es einiges zu leveln.

Generell sind viele Fan-Favoriten zurück. Was mich daran stört? Es sind fast ausschließlich Fan-Favoriten zurück. Man könnte Call of Duty: Black Ops 7 auch einfach Black Ops 2.5 nennen – oder gleich Black Ops 2 Remake. Denn auch bei den Maps wurde nicht gegeizt: Es gibt eine ganze Menge für viele unterschiedliche Modi. Der Umfang ist also definitiv da. Aber auch hier gilt: Es sind vor allem Maps aus älteren Call-of-Duty-Teilen. Und das Schlimme daran ist, dass es die Entwickler offenbar nicht schaffen, neue wirklich gute Maps zu entwickeln.
Ich verstehe schon, dass man gewisse Fan-Favoriten zurückbringen möchte – die Community wünscht sich das ja auch. Man könnte sogar argumentieren: Lieber eine recycelte Map als eine schlechte neue. Aber muss das wirklich so sein? Beim Gameplay hat sich nämlich ebenfalls nicht viel getan. Es spielt sich wie Black Ops 6, nur dass man jetzt zusätzlich noch von Wänden abspringen kann.
Ich habe mir wirklich Zeit gelassen mit dieser Review, weil ich nicht wusste, was ich schreiben soll. Denn Black Ops 7 ist nicht schlecht, aber es ist im Grunde dasselbe Call of Duty wie im letzten Jahr. Es gibt kaum Neues, und das, was neu ist, ist nichts Weltbewegendes. Das heißt nicht, dass es keinen Spaß macht – nicht falsch verstehen. Aber man hat sehr stark das Gefühl, dass man das alles schon einmal gespielt hat.

Gerade in diesem Jahr, mit Spielen wie Ark Raiders und Battlefield 6, erlaubt man sich hier einen solchen Patzer. Ich verstehe ehrlich gesagt nicht wirklich, warum. Man hätte einfach ein neues Modern Warfare oder etwas Neues von Sledgehammer Games bringen können. Stattdessen hat man sich entschieden, Black Ops 6 und Black Ops 7 so kurz hintereinander zu veröffentlichen, dass es sich eher wie ein neuer Patch für ein Free-to-Play-Game anfühlt. Ich weiß einfach nicht, wie und was ich groß erzählen soll – denn wirklich neu ist hier einfach nichts.
Die Technik
Eigentlich hat sich auch hier nicht viel getan. Call of Duty nimmt nach wie vor zu viel Platz auf der Festplatte ein – insgesamt rund 150 GB ohne Warzone. Das ist immer noch einfach zu viel. Zusätzlich muss man weiterhin recht lange auf die Shader-Kompilierung warten, und bei jedem Ingame-Update muss das Spiel neu gestartet werden. Es ist also alles beim Alten.
Nicht ganz, denn die Grafik ist marginal besser geworden, und es gibt nun Raytracing-Effekte. Diese ziehen allerdings vor allem Leistung und sind in einem Spiel, das hauptsächlich im Multiplayer gespielt wird, eigentlich überflüssig. Hier zählt schließlich Performance mehr als Optik.
Ansonsten ist es eben Call of Duty. Es fühlt und hört sich genauso an und hat im Großen und Ganzen dieselben oder zumindest sehr ähnliche Probleme wie in den letzten Jahren – Probleme, die zwar nach und nach gepatcht werden, aber dennoch bekannt sind.
Fazit
Call of Duty: Black Ops 7 ist kein schlechtes Spiel. Es macht Spaß, es funktioniert und vor allem im Multiplayer kann man problemlos viele Stunden verbringen. Aber genau hier liegt auch das Problem: Es fühlt sich einfach nicht wie ein neues Call of Duty an. Vielmehr wirkt Black Ops 7 wie ein großes Update oder ein teurer Patch für Black Ops 6.
Die Kampagne ist wirr und belanglos, der Zombie-Modus macht wie immer Spaß, ohne wirklich etwas Neues zu wagen, und der Multiplayer lebt fast ausschließlich von alten Stärken, bekannten Waffen und recycelten Maps. Technisch ist alles solide, aber auch hier bleibt vieles beim Alten – inklusive der bekannten Probleme.
Gerade in einem Jahr mit starker Konkurrenz wie Battlefield 6 oder Ark Raiders fällt dieser fehlende Mut besonders auf. Man hatte die Chance, etwas Neues zu probieren, hat sich aber stattdessen für den sicheren Weg entschieden. Das Ergebnis ist ein Call of Duty, das niemanden wirklich verärgert, aber auch kaum jemanden begeistert.
Wenn ihr einfach nur „mehr Call of Duty“ wollt, dann macht ihr mit Black Ops 7 nichts falsch. Wer jedoch echte Neuerungen oder frische Ideen erwartet, wird hier vermutlich enttäuscht. Black Ops 7 ist okay – aber okay reicht dieses Jahr einfach nicht mehr.

