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Für diesen Test wurde uns ein Muster zur Verfügung gestellt. Wir bedanken uns herzlich bei Square Enix.
Final Fantasy ist eine Marke für sich. Kaum eine Videospielreihe kann so viele Spiele vorweisen und kaum eine Reihe kann so viele gute Spiele vorweisen. Final Fantasy VII ist von vielen Spielern das Lieblings-Final-Fantasy. Und genau aus diesem Grund hat es vor einiger Zeit ein Remake auf der PS4 erhalten. Nicht lange danach gab es dann auch eine Portierung für die PS5 und nun zu guter Letzt die Portierung für den PC.
Dabei enthält die PC-Version sowohl das Hauptspiel als auch den DLC INTERmission. Auch diese Inhalte (neben der Rüstung Cacstar) sind Teil der PC-Version:
• Rüstung: Midgar-Armring
• Rüstung: Shinra-Armring
• Rüstung: Corneo-Armbinde
• Accessoire: Superstar-Gürtel
• Accessoire: Mako-Kristall
• Accessoire: Seraph-Ohrringe
• Beschwörungsmateria: Karfunkel
• Beschwörungsmateria: Chocobo-Küken
• Beschwörungsmateria: Kaktor
Das Hauptspiel dreht sich dabei um den Protagonisten Cloud Strife. Ja, die Namensgebung im Spiel ist recht japanisch – ohne dies nun negativ zu meinen. Es ist charmant und man kann sich die Namen dadurch leicht merken.
Cloud ist ein Ex-SOLDAT, eine Art spezieller Soldat. Irgendwann trifft er auf eine rebellische Gruppe namens Avalanche, die sich gegen den Mako-Missbrauch eines Unternehmens namens Shinra stellen. Mako kann man sich als eine Art Lebenssaft vorstellen, der aus der Erde gezogen wird, um damit Beleuchtungen und Luxus zu schaffen. Shinra bereichert sich daran, gefährdet den Planeten und beutet Menschen aus. Doch mehr möchte ich an dieser Stelle nicht verraten.
Der DLC beinhaltet neue spielbare Charaktere, welche die Story noch einmal etwas abrunden. Aber auch hier möchte ich nicht allzu viel zur Story verraten, denn diese ist mit ihren Wendungen das Herzstück des Spiels.
Inwieweit ändert sich das Kämpfen?
Neben der sehr gut erzählten Story gibt es auch noch ein gutes Kampfsystem. Immerhin ist es Action basiert, sieht optisch einfach umwerfend aus und geht meistens auch noch sehr gut von der Hand. Zwar sind die Schläge und Fähigkeiten etwas begrenzt, aber durch einige Waffen, die man zur Auswahl hat, dadurch, dass man auch die anderen Charaktere im Kampf steuern kann, wird es in den gut 30 Stunden Spielzeit nicht langweilig.
Auf dem PC macht sich bei den Kämpfen vor allem die Framerate bemerkbar. Je mehr Frames man hat, desto leichter ist es, richtig zu reagieren. Und genau so verhält es sich auch mit der PC-Version des Spiels. Die Kämpfe wirken noch dynamischer und auch die Partikel heben sich nun deutlicher ab und sorgen auch optisch für ein besseres, imposanteres Bild.
Sollten Framerate-Probleme auftauchen, wie es bei manchen Spielern der Fall ist, kann es hilfreich sein, das Spiel über das Epic Games Menü auf DirectX11 zu stellen. Kleinere Framerate-Einbrüche konnte ich mit einer 3080 Ti nur an wenigen Stellen, zum Beispiel im ersten Dorf des Spiels, feststellen. Hätte ich allerdings keinen Framerate-Counter angehabt, hätte ich diese nicht unbedingt bemerkt.
Was macht eine gute PC-Portierung aus?
Nun kommen wir aber zu einem Kritikpunkt, der ebenfalls mit Frames in Verbindung steht. Ein Port für PC ist mit so einigen Erwartungen geschmückt. Man möchte nicht einfach nur die PS5-Version des Spiels auf dem PC genießen. Ich wünsche mir ganz klar Einstellungsmöglichkeiten. Es gibt so viele verschiedene PC Konfigurationen, das man immer mal etwas nachstellen muss/möchte. Seien es Nebeleffekte, Bloom oder auch andere Einstellungen, immer wieder möchte man etwas nachjustieren und versucht dieses im Menü eines Spiels. Im Final Fantasy VII Remake gibt es kaum Einstellungsmöglichkeiten. Eigentlich, und das ist jetzt absichtlich härter formuliert, kann man sich in den Einstellungen nur zwischen „niedrig“ und „hoch“ entscheiden. Man kann auch noch entscheiden, ab welcher Entfernung Charaktere angezeigt werden. Das sind wirklich nicht viele Einstellungsmöglichkeiten und man kann sie eigentlich wie folgt vergleichen:
Spielt man das Spiel auf „hoch“ bekommt man die PS5-Version des Spiels mit kleinen grafischen Verbesserungen. Das Spiel sieht schon auf der PS5 toll aus, auf dem PC sieht es fast genauso gut aus bzw. nur ein klein wenig besser.
Spielt man das Spiel auf „niedrig“ erinnert es einen an die PS4-Version. Ja, auch diese sah sehr sehr gut aus, doch ploppen dann immer mal wieder NPCs auf und alles ist ein bisschen wischi-waschi.
Ist die PC Version besser als die der PS5?
Wenn man also die PS4-Version des Spiels bereits besitzt, wird das Remake auf dem PC besser aussehen. Wenn man die PS5-Version des Spiels bereits besitzt, wird man nach den grafischen Verbesserungen Ausschau halten müssen. Was nicht wirklich ein Nachteil sein muss. Dreht man die Logik um, kann man ja auch sagen, dass die PS5-Version fast genauso gut und flüssig läuft, wie die PC Version.
Was jedoch einige PC-Spieler vermissen werden, sind zum Beispiel Einstellungsmöglichkeiten und Support für Ultrawide-Monitore.
Um es kurz zu fassen: Das Final Fantasy VII Remake sieht grafisch toll aus, macht aber auch keine großen Sprünge. Das muss es auch nicht, weil es grundsätzlich gut aussieht. Es läuft jetzt noch flüssiger mit bis zu 120 FPS, wobei auch 60 FPS auf der PS5 sehr angenehm waren. Die Reaktionszeiten sind nun kürzer, da man auf dem PC weniger Input-Lag hat und es dadurch noch dynamischer wirkt.
Rückschritte zu Final Fantasy XV?
Das Final Fantasy VII Remake macht also an sich eine gute Figur, auch wenn es leicht von den Kriterien eines PC-Spiels abweicht.
Doch wieso kümmert mich das?
Ich finde es sehr schade, dass es „einfach nur“ auf den PC portiert wurde, ohne nochmals wirklich Hand anzulegen. Diese Enttäuschung rührt vor allem daher, dass Final Fantasy XV ein so unfassbar guter Port war. Ja, es konnte anfangs kaum einer spielen, weil die Grafik so gut war und die Effekte so effektreich. Aber dennoch: Es wurde einiges an dem Spiel bearbeitet, es gab einige WOW-Effekte und der erneute Kauf hat sich gelohnt. Vor allem hat es sich an DLSS bedient und war dadurch dann viel performanter.
Ein tolles Spiel – auch auf dem PC!
Bevor dies aber falsch aufgefasst wird: Das Final Fantasy VII Remake ist alles andere als ein Fehlkauf. Es ist ein unglaublich gutes Spiel, das emotional ist, Wendungen mit sich bringt, tolle Charaktere zeigt und vom Level Design, auch wenn es Schlauchelevel sind, zu beeindrucken weiß. Die Nebenquests sind nicht ganz so gut gelungen, aber in den meisten Fällen auch wirklich optional und vor allem kurz. Außerdem ist das Spiel ein Versprechen, dass es noch weitere Teile geben wird. Immerhin ist es wahrscheinlich erst Teil 1 von 3. Ein kleiner Teil also von dem eigentlichen Spiel mit einem richtig fiesen Cliffhanger, sodass man am liebsten den zweiten Teil sofort spielen würde.
Es ist eines der besten Final Fantasy-Spiele. Wenn man das Spiel noch nicht für die PS5 besitzt, kann man hier nichts falsch machen. Sollte man es allerdings auch auf der PS5 spielen können, wird man auf dem PC nach Verbesserungen suchen müssen und dann aber auch fündig werden, zumindest was die Framerate angeht und das damit verbundene dynamische Spielgefühl.
Das Final Fantasy VII Remake sollte man gespielt haben, wenn man Rollenspiele mag. Selbst Action-Muffel werden hier ihren Spaß haben, da die Steuerung sehr einfach gehalten ist und man nach und nach in das Spielgeschehen eingeführt wird.
Grafisch umwerfend
Hohe Framerates
DLC
Tolle Story
Tolles Level Design
Forderndes Kampfsystem
Einstellungsmöglichkeiten fast nicht gegeben
Kein Ultrawide Support, kein DLSS