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Splitgate – Nostalgie mit Waffen

Splitgate – Nostalgie mit Waffen

Es gibt Spiele, die versuchen mit einen immensen Aufwand das Rad neu zu erfinden, um bloß konkurrenzfähig zu sein. Spiele, die einen anbrüllen „Guck mich an, ich bin was Besonderes und der Shit dieses Jahr! Ich habe die geilste Grafik, die heftigste Aktion und wenn du mich erfolgreich spielen willst, dann musst du alles andere vergessen: deinen Job, deine Freunde, deine Familie, essen, trinken, schlafen, atmen. Alles ist drittrangig, denn ich stehe auf Platz eins und zwei in deinem Leben. Außerdem dulde ich keine anderen Spiel neben mir!“

Solche Spiele haben dann einen gewissen Hype, ja, aber wenn man dann als Normalo Gamer ein Jahr später mit einsteigen will, hat man entweder keine Chance oder die Community ist so toxisch gegenüber Newbies, dass man den Spaß am Spiel schon nach dem Tutorial verliert.

Und dann gibt es da Spiele wie Splitgate. Sozusagen das nette Spiel von nebenan.

Vor jeder neuen Runde wird abgestimmt, was für eine Map gespielt wird.

Splitgate ist dabei kein neues Spiel. Nein, bereits seit Mai 2019 kann man das Spiel des Entwicklers 1047Games auf den PC spielen. Und das auch auf Linux-Geräten. Seit dem 27. Juli 2021 befindet sich nun das Spiel auch für Playstation 4-5 so wie Xbox One und Series X/S in der Beta-Phase und ist für jeden mit einer Online-Anbindung kostenlos spielbar. Und was soll ich sagen, für einen Free-To-Play-Shooter macht Splitgate eine wirklich gute Figur und kann durchaus mit seinen großen Brüdern mithalten, auch ohne dies eigentlich zu wollen.

Splitgate versucht einen nicht mit neuen oder möchtegern revolutionären Gameplay Features zu überrumpeln, nein, im Kern möchte es nur eines, dass sich der Spieler schnell zurechtfindet und eine gute Zeit hat. Dabei spricht es bei Weitem nicht alle an. Das will es auch nicht. Aber man merkt schnell die Einflüsse, an denen es sich auch schon fast diebisch bedient, jedoch ohne dabei seinen eigenen Style zu verlieren. Seien es die namensgebenden Gates, die einen direkt an Portal erinnern oder das schnelle Gunplay eines Unreal Tournaments oder Quake. Auch optisch erinnert es einen stark an Halo, gerade was das Movement angeht, wurde hier auch viel übernommen. Aber genau diese Mischung all dieser Elemente macht Splitgate zu etwas Besonderem.

Was interessant ist an Splitgate, ist das eigentliche Alleinstellungsmerkmal: Die Gates sind nicht unbedingt ausschlaggebend für eine erfolgreiches Runde. Klar, wer gekonnt mit seinen Gates umgehen kann, ist schon im Vorteil, aber ich habe schon Runden auf Platz eins nach Hause gebracht, ohne ein einziges Gate erstellt zu haben. Das ist insofern gut, weil gerade Anfänger schnell mal den Überblück verlieren können – im Eifer des Gefechts. Aber was sind denn diese Gates? Ganz einfach. Ihr kennt Portal? Super, dann habt ihr das Prinzip verstanden. Jedoch: Es gibt ein paar wichtige Dinge zu beachten. Zuerst einmal kann man Gates nicht überall errichten, sondern nur an besonders hervorgehobenen Wänden. Jeder kann euer erstelltes Gate nutzen. Auch die Gegner. Jedoch können die, im Gegensatz zu euch, nicht sehen, wo diese hinführen. Nur ihr oder eure Teamkameraden können durch die Gates auf die andere Seite gucken und sehen, was sich da abspielt. Das ist praktisch, denn auch eure Waffen können durch die Gates schießen. Nur ihr könnt auch sehen, wo die Projektile einschlagen. Während der Gegner nur auf gut Glück hoffen kann, etwas zu treffen. Jedoch: Wenn euer Gegner smart ist, dann kann er euer Gate auflösen. Dazu hat jeder Spieler zu Beginn zwei Anti-Gate-Granaten. Diese einmal auf ein Gate geworfen, lässt dieses verschwinden.

Der Tod lauert hinter, oder vor, jedem Gate. Die Nutzung sollte gut durchdacht sein.

Splitgate ist ein gewöhnlicher Arena-Shooter, aber irgendwie auch nicht. Bereits nach den ersten Runden hat man als Shooter-Spieler das System im Griff und ballert sich gekonnt durch die Arenen. Hierbei gibt es die klassischen Modi, wie Team Deadmatch oder Stellung. Aber auch Modi wie Odball. Hierbei muss das eigene Team einen Ball so lange wie möglich halten, um so viele Punkte zu bekommen. Je länger der Ball in eurem Besitz ist, desto höher steigt das eigene Punktekonto. Dann gibt es da noch klassische Instakill Matches, wo Kopfschüsse das sofortige Ableben bedeuten. Je höher ihr euer Level bringt, desto mehr Modis bekommt ihr zur Verfügung gestellt.

Zu den Waffen sei soviel gesagt: Es sind die typischen Vertreter mit dabei. Von der Pumpgun bis zum Sniper, vom Scout-Gewehr bis zur Plasmagun. Auch ein Raketenwerfer hat sich in den meisten Leveln gut versteckt. Das spornt dazu an, die Arenen zu erkunden und auswendig zu lernen. Denn nur wer seine Arena kennt und die Laufwege schnell verinnerlicht, kann sich einen Vorteil verschaffen. Das Gunplay ist hier fast Nebensache, die meisten Waffen haben einen ähnlichen Rückstoß, den man mit etwas Übung aber gut beherrscht. Wichtiger ist, dass man seine Munition im Blick hat und immer mal wieder auf das Radar guckt, um einen Überblick zu behalten, ob Gegner in der Nähe sind.

Die Waffenbalance ist gut abgestimmt und auch das Trefferfeedback ist befriedigend.

Splitgate könnte auch ohne viel Schnick Schnack zu einem guten und vor allem kurzweiligen Shooter-Spaß werden, aber so ganz ohne ein Geschäftsmodell klappt es wohl dann doch nicht. So gibt es auch hier einen Saison Pass oder kosmetische Items, die jeder mit dicker Brieftasche erwerben kann. Diese Items sind zum Glück nur kosmetischer Natur und verschaffen euch nur ein anderes Aussehen oder eurer Waffen oder eurer Rüstung. Das ist im Grunde ganz nett, aber kein Muss. Somit lässt sich die Weiterentwicklung von Splitgate durchaus weiter finanzieren. Hoffen wir mal, dass sich das Ganze in den Rahmen weiter bewegt.

Nach jeder Runde könnt ihr eure Erfolge begutachten und seht wie weit ihr im Battlepass gestiegen seid.

Abschließend sei nur gesagt, Splitgate spricht all diejenigen an, die mit Spielen wie: Halo, Unreal Tournament, Quake und sonstige schnelle Arena-Shooter groß geworden sind und die Zeit von damals vermissen. Keine Sonderfähigkeiten, sondern die gleichen Bedingungen für alle. Ein Spiel, in dem Skill mehr zählt und nicht die Fähigkeiten der Spielfigur. Und was soll ich sagen? Splitgate fetzt! Und das Beste ist, es gibt eine Maus und Tastatur Unterstützung für die Konsolen sowie eine Crossplay Funktion, die alle Systeme zusammenspielen lässt.

Wer von euch nun etwas neugierig geworden ist, kann sich gerne selbst ein Bild von dem Spiel machen. Auf Steam sowie im PSN und Xbox Store gibt es Splitgate kostenlos zum Runterladen. In dem Sinne: Man sieht sich in der Arena!

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Amazing
80100
Pros

Schnelles Gameplay

Flache Lernkurve

Nicht zu überladen mit Extras

Crossplay mit M&K Unterstützung für Konsolen

Cons

Etwas detailarm

Wenig Maps momentan

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