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Review: »Dirt 5«

Review: »Dirt 5«

Der Motor heult, der Dreck um euch herum fliegt in alle Richtungen und von hinten droht der Gegner euch kurz vor dem Ziel zu überholen. Also nochmal das Gaspedal durchdrücken und kurz vor Kurveneingang die Handbremse ziehen, um über die Schlamm belegte Kurve zu gleiten. Jetzt nur nicht die Kontrolle verlieren und als Erster übers Ziel… Wenn ihr euch jetzt sagt, dass das ziemlich geil klingt, dann freut euch auf »Dirt 5« aus dem Hause Codemaster.


Die »Dirt« Reihe entstand aus der damaligen »Collin McRae Rally«- Reihe und teilt sich seit ein paar Jahren in 2 Spiele auf. Zum einen der »Dirt Rally«- Reihe, die großen Wert auf Realismus legt und zum anderen die »Dirt«- Reihe, die Arcade Action vom Feinsten bietet. Mit dem neusten Teil geht es nun in die fünfte Runde und die weiß zu überzeugen.


Was gibt es zu tun? Der Kern des Spiels ist die Karriere, die in 5 Kapitel unterteilt ist. Am Anfang fahrt ihr noch in Rookie Rennen, um euch zu beweisen. Ihr fahrt ein Rennen nach dem anderen und schaltet weitere Rennen frei, bis es am Kapitelende ein großes Rennen zu fahren und zu gewinnen gilt. Hier gibt es aber nicht nur Standard Rally Rennen, sondern 13 verschiedene Rennklassen. Darunter Classic Rally, 90er Rally, Modern Rally und einer meiner Favoriten: die Pathfinder Rennen. In Letzterem müsst ihr unter Zeitdruck versuchen, einen Berg hinaufzufahren. Über Stock und Stein natürlich. Das macht richtig Bock! Generell macht aber jede Klasse wahnsinnig Spaß. So wird es von Rennen zu Rennen nie langweilig, da ihr so quasi ständig zwischen euren Autos hin und her wechselt. Pro Rennklasse stehen euch 5 Autos zur Verfügung, die ihr euch durch In-Game-Währung kaufen könnt. Das klingt nicht nach sonderlich viel, sorgt aber dafür, dass jede Karre seine Stärken und Schwächen hat. Jedes Vehikel hat also seine Daseins-Berechtigung und es gibt keinen aufgeblähten Fuhrpark, wie in anderen Rennspielen. Die Vielfalt und das ständige Wechseln der Rennklassen ist super und man hat nie das Gefühl, dass sich hier etwas wiederholt. Dafür sorgen aber auch die 10 verschiedenen Locations, die ihr besucht. Ihr reist von Norwegen nach Brasilien, nach Italien und dann mal nach Südafrika. Über die 10 Locations sind dann wiederum über 70 Strecken und Routen verteilt. Umfang ist also geboten. Und das Wichtigste ist, dass jede Location/Strecke für sich alleine steht und einzigartig wirkt. Großes Lob hierfür.

Wie ich es bereits erwähnte, könnt ihr euch neue Autos mit verdienter In-Game-Währung kaufen. Diese verdient ihr, indem ihr Rennen gewinnt und in diesen Rennen noch Zusatzaufgaben, wie z.B. „Überhole während eines Drifts“ abschließt. Nebenbei verdient ihr Ansehen und XP für Stufenaufstiege. Ansehen ist wichtig für neue Sponsoren, die jeweils andere Anforderungen an euch haben. Je besser ihr seid, desto besser werden die Sponsoren und ihr verdient mehr Geld. Auch könnt ihr euch bei den verschiedenen Sponsoren Lackierungen und Sticker für eure Autos erhalten. Also ist es auch wichtig, einen Sponsoren zu wählen, der euch das bringt, was ihr gerne hättet.
Die Stufenaufstiege sind wichtig, um euch mehr Anpassungsmöglichkeiten für eure Autos zu erhalten. Gerade am Anfang habt ihr noch nicht viele Möglichkeiten, eure Boliden zu gestalten, wie ihr wollt und das, was euch zur Verfügung steht, müsst ihr auch mit der verdienten Kohle kaufen. Da euch das Spiel aber mit Geld förmlich bewirft, ist das nicht schlimm. Hier muss man aber noch sagen, dass die Anpassungsmöglichkeiten im Vergleich zu anderen Rennspielen nicht soooo ausufernd sind, was aber irgendwie auch egal ist. Den nach wenigen Metern im Rennen, ist eure Auto schon so schmutzig, dass man ohnehin nichts mehr erkennt.

Neben der Karriere wartet noch ein Arcade Modus auf euch. In diesem könnt ihr die Rennen frei konfigurieren und auch mit bis zu 4 Spielern an einer Konsole fahren.
Dann gibt es da noch den Time Trial Modus. Um was es hier geht, bedarf es wohl keiner Erklärung.

Ein weiteres Highlight ist der Playground Modus. Hier erstellt ihr Arenen und Strecken, wie es euch gefällt und teilt diese mit der Community. Bastler und Tüftler sollten hier sehr viel Spaß haben.
Standard technisch gibt es auch einen Multiplayer Modus für Online und Couch Rennen gegen Freunde bei euch zu Hause.

Der Umfang des Spiels passt also, aber wie sieht es auf der technischen Seite aus?
Zu Beginn des Spiels werdet ihr erst mal gefragt, ob ihr mehr Wert auf FPS oder auf Auflösung legt. Ihr könnt jederzeit zwischen diesen 2 Modi wechseln, allerdings empfehle ich den FPS-Modus. Hier fehlen euch vielleicht ein paar Pixel, aber es läuft flüssiger und das Spiel sieht immer noch wahnsinnig schön aus! Richtig gelesen: »Dirt 5« ist ein wahnsinnig schönes Rennspiel. Die Landschaften, die Lichteffekte, der Dreck, der durch die Autos aufgewirbelt wird und wie dieser sich dann auf eure Karren legt, ist schlicht klasse. Wenn ihr dann mit einem schmutzigen Auto durch Wasser fahrt und der Dreck sich wieder löst, ist einfach geil. Sorry, ein anderes Wort fällt mir dazu nicht ein. Die KI macht einen klasse Job, das Handling und Fahrgefühl der Rally Autos/Trucks ist schlicht super. »Dirt 5« ist ein Arcade Racer, in dem ihr aber nicht nur stumpf aufs Gaspedal treten könnt. Ihr müsst schon noch zum richtigen Zeitpunkt bremsen oder per Handbremse in die Kurven driften. Die Balance, die Codemaster hier gefunden hat, ist super. Es ist nie zu schwer, aber auch nie zu einfach und es macht, wie schon oft beschrieben, einfach Spaß, ein Rennen nach dem anderen zu starten.

Auch Sound technisch macht »Dirt 5« nichts verkehrt. Die Autos klingen, wie man es sich vorstellt und der Soundtrack ist… Wow. Ja, Musik ist ja Geschmackssache. Aber jeder Track, der gewählt wurde, passt irgendwie wie die Faust aufs Auge. Das Einzige, was ich hier zu bemängeln habe, sind die Kommentatoren des »Dirt Podcasts«, die das Geschehen der Karriere beleuchten. Das ist aber Jammern auf hohem Niveau und am Ende auch Geschmackssache.

Letztendlich hat Codemasters mit »Dirt 5« einen sehr guten Arcade Racer geliefert, der nicht nur Rally Fans begeistern sollte. Das Gesamtpaket und die Technik (es sieht einfach so geil aus) sind absolute spitze und so ist »Dirt 5« ein Rennspiel, das man auch als nicht Rennspiel-Fan mal gesehen bzw. gespielt haben sollte. Hut ab, Codemasters!

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Masterpiece
95100
Pros

Großer Umfang

Superbes Gameplay

Grafik und Technik

Klasse Soundkulisse und Soundtrack

Cons

Ein paar mehr Autos hätten es aber doch sein dürfen

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