Inhalt
Was kommt einem bei The Last of Us als Erstes in den Sinn? Emotionen. Naughty Dog hat es damals beim ersten Teil schon geschafft, eine so immersive Bindung zum Spieler aufzubauen, sodass jeder Schicksalsschlag, Wendung, Verlust oder Dialoge zwischen den verschiedenen Figuren einen emotional so berührt, dass man sich komplett in deren Rolle hineinversetzen kann.
Ob nun der zweite Part das Ganze genauso gut schafft, das lest ihr jetzt hier in dieser spoilerfreien Review.
Home Sweet Home
Das Erste, was einem auffällt bei TLoU2 ist, das Gefühl nach Hause zu kommen. Schon zu Beginn des Spiels erkennt man nicht nur die Gegend wieder, sondern sowohl Steuerung als auch die Dynamik des Spieles schließen nahtlos an den Vorgänger an. Und das ist auch der große Plus Punkt in meinen Augen. TLoU2 will das Rad nicht neu erfinden oder sich neu definieren. Man könnte eher sagen, es macht das das Rad nur runder und schöner.
Story
Hier möchte ich nichts verraten außer, dass es vier Jahre nach den Geschehnissen des ersten Teil spielt. Das Einzige, was ich verraten möchte, ist, dass die gesamte Story einem durchweg roten Faden folgt und uns gerne mal fassungslos zurücklässt. Generell thematisiert TLoU2 Hass, Liebe und Konflikt im großen Stil und zeigt uns immer wieder die Konsequenzen unseres Handelns auf. Und das ganz ohne einen Zensurstift oder etwas zu beschönigen. Nebenbei erzählt TLoU2 mit kleinen Notizen auch die Geschichte von längst verstorbenen Menschen und anderen Schicksalen. Diese passieren sogar über weite Passagen. Das ist fast wie eine Schnipseljagd und zieht einen noch mehr in diese Apokalypse.
Gameplay
Wie schon erwähnt erfindet TLoU2 sich nicht neu, erweitert aber das bekannte Movement durch sinnvolle Erneuerungen. So kann Elli jetzt z.B. einen Ausweichschritt machen bei einer nahenden Attacke, das bewahrt euch jetzt nicht unbedingt vor anfliegenden Kugeln, kann euch aber die Haut retten bei verheerenden Nahkampfangriffen. Des Weiteren ist es jetzt möglich, sich hinzulegen und durch hohes Gras zu robben. Somit ist man noch besser vor den Augen gegnerischer Einheiten geschützt. Insgesamt wirken die Animationen viel runder und auch vielschichtiger. Ansonsten ist alles beim Alten geblieben.
Sound
The Last of Us Part 2 bietet eine Soundkulisse, die ihresgleichen sucht. Sei es das Treten auf Glasscherben, das Rascheln der Bäume im Wind, das Wiederhallen von Stimmen in leeren Gebäuden oder das wuchtige Schussgeräusch eurer Waffe. Alles klingt wie direkt aus dem Leben gegriffen. Gleiches gilt für die deutsche Vertonung. Die ist nicht nur deckungsgleich zur Englischen, was den Inhalt betrifft, sondern kann teilweise erschreckend detailgetreu die Emotionen der Charaktere widerspiegeln. Ich gehe sogar soweit, dass die deutsche Synchronisation etwas besser ist als die Englische. Aber das ist natürlich Geschmackssache.
Grafik
Hier übertrifft TLoU2 alle meine Erwartungen. Auf der Playstatin 4 Pro läuft das Spiel stabil mit 30 FPS ohne Einbruch der Bildrate. Die Charaktere wirken allesamt glaubwürdig. Selbst die NPCs kommen mit einen hohem Detailgrad daher. Dies sieht man gerade bei den verschiedenen Arten der Infizierten. Licht und Schatten komplettieren die jeweilige Szene perfekt und tragen einen großen Teil der Stimmung bei. TLoU2 hat kaum mobile Lichtquellen, bis auf Fackeln, oder einen Tag- und Nachtwechsel, jedoch gibt es viele Stellen, wo indirektes Licht eine große Rolle spielt und das sieht jedes Mal fantastisch aus. Die Texturen und Modellierungen von Charakteren und Gegenständen zeigen deutlich auf, das man alles aus der PS4 rausgeholt hat und sehen dementsprechend sehr gut aus. Jedoch gilt dies nicht für jeden Gegenstand, den man findet. Vereinzelt sieht man verwaschene oder verpixelte Texturen, aber das ist Meckern auf hohem Niveau . Insgesamt muss ich einfach sagen, nach Red Dead Redemption 2 und God of War ist TLoU2 das grafisch schönste Spiel für die Generation Playtstion 4.
Atmosphäre
Wenn es etwas gibt, was Naughty Dog am besten kann, dann Atmosphäre. Nichts in der Welt von TLoU2 wirkt willkürlich oder aufgesetzt. Nichts wirkt generisch. Vom Platzieren der Bäume und Sträucher in der Natur, welche sich so langsam die Überreste der menschlichen Zivilisation zurückerobert, bishin zur Einrichtung der in Hektik verlassenen Wohnungen und geplünderten Geschäfte. Gerade bei letzteren sieht man in der Wohnung, dass dort gelebt wurde. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Brutalität. Diese ist kein Gore-Fest für Pixelblut-Fanatiker, sondern ist ein Stilittel, um die Härte der Thematik und die Glaubwürdigkeit der Welt zu unterstreichen. Sie wirkt auch zu keiner Zeit fehl am Platz, sondern drückt einen jedes Mal die Realität auf. Ohne diese wäre die Erfahrung nicht die gleiche.
Fazit
Ich will so fair sein und nichts spoliern, jedoch komme ich nicht drumherum etwas anzuprechen: TLoU2 bewirkt etwas in einen. Nicht nur Wut und Trauer, sondern bringt einen auch zum Umdenken. Und gerade im letztem Viertel des Spieles drückt einen das Spiel gekonnt in einen Zwiespalt mit den eigenen Gefühlen. Und dieser Clou ist so genial, dass ich für mich privat TLoU2 zu meinen Top 3 Spielen zähle, die ich je gespielt habe.
Naughty Dog hat hier ein Meisterwerk programmiert, das die nächsten Jahre definitiv seinesgleichen suchen wird.
Fantastisches Storytelling /Mitreißende Geschichte
Bis dato beste Grafik auf der PS4
Gute Soundkulisse
Einige Abschnitte sind zu lang