Inhalt
In Moonlighter schlüpfen wir in die Rolle eines Händlers, in einer Welt, in der es nur Händler und Helden gibt. Helden besiegen Monster und kaufen bei Händlern dafür besondere Materialien und Waffen, wobei sie für Waffen lieber zum Schmied gehen.
Als Händler muss man aber auch Mut beweisen und so begibt man sich des Nachts auf den Weg in die Dungeons. Insgesamt gibt es vier Dungeons, von denen jeder sein eigenes Setting, seine eigenen Monster und Bosse mit sich bringt.
Wir steigen also todesmutig in die Dungeons und besorgen Zutaten für unsere Kunden. Dabei müssen wir aber auch selbst in die Heldenrolle schlüpfen, uns ausrüsten, stärker, flinker und geschickter werden.
Die Qual der Waffenwahl
Die Wahl der Waffe ist dabei die erste Qual der Wahl. Man kann mit Schwert und Schild, mit einem Großschwert, mit Fäustlingen, mit einem Speer oder dem Bogen kämpfen. Jede Waffe hat ihre ganz eigenen Vorteile, aber auch Nachteile. Daher muss man ein wenig rumprobieren und seinen eigenen Spielstil finden. Die eine richtige Waffengattung gibt es nicht. Nachdem man sich für eine Waffe entschieden hat, schaut man auch schon beim Schmied vorbei, sobald man dieses engagiert hat, heißt das.
Dort wird dann die Laufbahn der Waffe angezeigt. Es ist wichtig, dass wir uns die Materialien besorgen und gleichzeitig auch das Geld auftreiben. Je weiter wir voranschreiten, desto seltener das benötigte Material und desto aufwändiger die Beschaffung des Geldes.
Ein Dungeon hat drei Ebenen mit zwei kleinen Bossen und einem Großen. Wir werden nach und nach an den Schwierigkeitsgrad herangeführt, sowie die neuen Maschen uns umzubringen seitens der Gegner. Mal müssen wir zur Seite, mal nach hinten ausweichen und mal brauchen wir auch ganz eigene Taktiken, um ein paar Sekunden länger zu überleben. Der letzte Boss eines Dungeons verkörpert dann alles, was wir bis dato gelernt haben sollten.
Ist das Spiel zu schwer, brauchen wir einen größeren Geldbeutel
Ist es zu schwierig, müssen wir unsere Ausrüstung anpassen. Dann müssen wir mit stärkeren Waffen mehr Schaden und mit mehr Bekleidung mehr Lebenspunkte erfarmen. So kann man einen Dungeon nicht beim ersten Run schaffen. Natürlich gibt es immer mal wieder Naturtalente, die sich einmal durchmetzeln können, doch für den normalen Spieler wird es nicht einfach werden.
Moonlighter ist ein Rogue-Lite, d.h. dass man gesammeltes Material beim Sterben aus dem Beutel verliert, nicht aber jenes, das man am Körper trägt und auch das Gold bleibt uns erhalten.
Sehr ärgerlich ist es also, mit einem vollen Beutel draufzugehen und vorher seine Schätze nicht richtig abzusichern.
Rettung mit hohem Porto
Wir bekommen recht früh ein Amulett, das uns nach Hause teleportiert, doch dieses Amulett verlangt Geld im Gegenzug, weshalb wir es achtsam einsetzen müssen. Später erhalten wir ein noch teureres Teleport-Tor, das uns die einmalige Heimreise plus Rückkehr sichert.
Haben wir unsere Beute erfolgreich nach Hause gebracht, beginnt der zweite zentrale Punkt im Spiel: der Handel.
Schaffe, spare, Häusle baue
Wir haben unseren eigenen Shop, den Moonlighter, in dem wir einen Tresen und mehrere Auslagen bewirtschaften. Auf diese legen wir unsere Beute, bestimmen den Preis und warten auf Kundschaft. Ist die Kundschaft eingetroffen, wird sie mit Smileys verraten, welcher Preis in Ordnung, zu günstig oder überteuert ist. Wir können den Preis dann beim nächsten Verkauf, oder wenn es sich bis dato noch nicht verkauft hat, sofort ändern.
Je mehr Geld wir dann haben, desto mehr Ausgaben kommen auf uns zu. Manchmal ist es die gewünschte Ausrüstung, manchmal die Vergößerung des Shops, manchmal aber auch die Stadt, die neue Händler mit sich bringen soll und dann, wenn man es am wenigsten erwartet, dann benötigen wir sehr teure Heiltränke. Diese können wir mit Schleim etwas günstiger bekommen, doch das Heilen im Spiel ist eine sehr sehr teure Angelegenheit und die Gegner droppen diese wertvollen und lebensbejahenden Items sehr selten.
Im Laden selbst gibt es auch noch die Verbesserungen, die auf dem Tresen stehen. Man kann eine Urne einrichten, in der Trinkgeld eingeworfen werden kann. Auch können wir besondere Sale-Stände aufstellen, in denen unsere Waren günstig angeboten werden und mehr Kunden anlocken.
Wenn wir ganz viel Pech haben, kommt auch mal ein Dieb herein, ein wahrlich nach einem Verbrecher aussehender Mann oder eine kleine Rotznase (im wahrsten Sinne des Wortes), die sich die Waren ohne Gegenwert unter den Nagel reißen wollen.
Dann können wir ihnen nur noch entgegenrennen, sie umwerfen und unsere Waren zurückerobern – oder wir bauen Vitrinen auf, die sie nicht so leicht knacken können.
Die Atmosphäre ist bedeutsam angeschwängert
Haben wir alle vier Dungeons bestritten, die Endbosse besiegt, die Ware verkauft und unsere prächtige Ausrüstung bestaunt, ja dann öffnet sich das fünfte Tor und offenbart die komplette Geschichte des Spiels. Dann erfährt man, was im Spiel eigentlich passiert ist, die Hintergründe und es geht noch ein kleines bisschen weiter.
Ruhige Musik, pixeliger Look & eine neue Art des Spielens
Insgesamt macht Moonlighter einen sehr guten Eindruck. Die Grafik ist passend und angenehm. Der Soundtrack ist sehr beruhigend, was er auch sein muss bei dem Schwierigkeitsgrad. Außerdem ersetzen die Händlerfähigkeiten das komplette Level-System, das wir in den letzten Jahren kennenlernen durften und macht umso mehr Spaß.
Sind wir mal nicht stark genug, kaufen wir uns eben alles dafür, um unseren Skill auszugleichen, daher: Pay-to-Win. Das Spiel an sich hat keinerlei Microtransactions, dafür aber einen DLC namens „Between Dimensions„.
Und so kommen wir auch schon zum großen Augenmerk dieses Reviews. Der DLC Between Dimensions ist bereits auf allen Plattformen erhältlich und kostet nur 6,99 Euro.
Doch was steckt hinter diesem DLC?
Für den DLC muss man die Hauptgeschichte des Spiels abgeschlossen haben. Ab dieser Stelle können also Spoiler auftreten!
In Between Dimensions geht die Geschichte weiter. Nachdem das fünfte Tor geöffnet wurde, erschienen Aliens, die für die Sicherung sogenannter Dimensions-Piraten zuständig waren.
Diese kommen nun wieder und bitten Will von Moonlighter, ein plötzlich aufgetauchtes Dimensions-Portal zu erkunden und zu schließen. Normalerweise darf er die außerirdischen Artefakte nicht einheimsen, aber das Missionsziel ist kritisch. So macht er sich allein auf den Weg, um die zehn Stufen des Dungeons zu erklimmen.
Dabei gesellen sich alte Feinde und Bosse zu den Dungeons, deren Mechanik uns ja nicht mehr nass macht. Doch die neuen Feinde, die sich dazwischenstellen und vor allem die Bosse haben es in sich. Vergesst die prächtige Ausrüstung, auf die wir ach so stolz waren, vergesst den Hungerlohn, den wir unseren Schatz nannten und vergesst die 3-Ebenen-Regel eines jeden Dungeons.
Ganz neu dabei sind also neue Rüstungen, Waffen, Ringe und mehr. Außerdem können wir uns nun an einer zweiten Währung innerhalb des Dungeons erfreuen: Schleim. Mit diesem können wir Heiltränke bei Händlern innerhalb des Dungeons erwerben oder das Schleim-Vermögen ansparen, um uns Waffen aus den Blaupausen, die wir im Dungeon finden, bauen zu lassen.
All diese Neuerungen erweitern den Spielspaß, lösen aber auch leichte Ernüchterung im Umfang aus. Viele Gegner und Gebiete kennt man schon und es ist ein wenig traurig, all seine Ausrüstung so schwach zu sehen, nachdem man mehrere Stunden an dieser gefeilt hat. Anderseits sind neue Ausrüstungsgegenstände und das Sparen auf diese genau das, was Moonlighter ausmacht. Auch das ansonsten als Schimpfwort in der Spielebranche genannte „repetitive Gameplay“ ist in Moonlighter ein wichtiger Faktor, um die Dungeon überhaupt bestreiten zu können.
Doch wenn das Hauptspiel von mir eine glatte 100/100 bekommen hätte, schafft es der DLC leider nur auf eine solide 80/100, da das Spielgefühl im Vergleich zu vorher leider nachlässt. Zusammen erreicht es aber eine sehr wohl gemeinte 90/100.
Der DLC kostet nur 6,99 Euro und ist genau dann das Richtige, wenn einem Moonlighter schon beim ersten Spieldurchlauf sehr viel Spaß gemacht hat und man sich auf eine Erweiterung sowohl Story-technisch als auch Spiel-technisch freut. Die Spielzeit ist stark variable und richtet sich nach dem Skill des Spielers. Man könnte aber gut 4-5 Stunden einplanen, wenn man alles machen möchte, alles farmt und auch mal den ein oder anderen Tod mitzählt.
Vor allem auf der Nintendo Switch macht Moonlighter: Between Dimensions aber eine besonders gute Figur. Die Performance ist sehr gut, wenn auch mit ganz kleinen Abstrichen, die Grafik kommt perfekt zur Geltung und man kann das Abenteuer auch mal schnell unterwegs weiter genießen.
Soundtrack beruhigt nach harten Gefechten
Gameplay vermischt sich zu etwas vollkommen Neuem
Schwierigkeitsgrad schnell & einfach durch den Einsatz von Grind regelbar
Händler-Mechanik ist herausragend
Etwas repetitiv im DLC