Grounded 2 – PC im Test (2025)

Grounded 2 ist – wie man schon am Namen erkennt – der Nachfolger von Grounded aus dem Hause Obsidian Entertainment, diesmal in Zusammenarbeit mit Eidos-Montréal. Veröffentlicht wird es, wie zu erwarten, von den Xbox Game Studios und ist seit Juli 2025 im Early Access verfügbar.

Wie beim Vorgänger handelt es sich um ein Survival-Spiel für Einzel- und Mehrspieler. Angetrieben wird das Ganze von der Unreal Engine 5 – und vor allem von der Community: Über 900 Vorschläge sind direkt in die Entwicklung eingeflossen, eine echt beeindruckende Zahl.

Auch die Presse ist bisher sehr angetan und sieht in Grounded 2 eine Verbesserung gegenüber dem ersten Teil. Für mich, der den Vorgänger nicht gespielt hat, war das Spiel ein spannendes Erlebnis. Also, los geht’s mit der Review.

Story

Was ich allerdings nicht erwartet habe, ist, dass Grounded 2 ziemlich viel Story zu bieten hat. Natürlich orientiert sich alles an Liebling, ich habe die Kinder geschrumpft – ein echter Klassiker. Die Handlung setzt einige Jahre nach dem ersten Teil an, und ihr spielt eines der Kinder, das immer noch vermisst wird. Ihr erwacht in einem Labor und müsst von dort „entkommen“ und herausfinden, was wirklich passiert ist.

Das Ganze wird von einer wirklich gelungenen Intro-Sequenz eingerahmt, die zunächst mit einer alten Spielzeug-Werbung beginnt – ein cleverer Einstieg. Da sich das Spiel allerdings noch im Early Access befindet, werden wir uns in dieser Review vor allem auf die Story beim Full Release konzentrieren.


Was schon jetzt sehr gut gelungen ist: Ihr bewegt euch immer wieder durch zerstörte Labore, um mehr herauszufinden und vor allem wieder auf normale Größe zu wachsen.

Überrascht hat mich außerdem, dass es immer wieder Dialoge gibt – zwar nur über ein Computer-Terminal, aber sie bringen viele Story-Elemente ins Spiel. Für ein Survival-Game ist das wirklich ungewöhnlich und macht die Handlung interessant.

Ich persönlich mag das sehr und habe Spaß daran, die Story im Spiel zu verfolgen. Das ist bei den meisten Survival-Games nicht der Fall, da viele kein wirklich spannendes Setting bieten.

Gameplay

Beim Gameplay merkt man schnell, dass Grounded 2 auf den bekannten Survival-Mix setzt, aber auch einiges erweitert. Das Bauen fühlt sich am Anfang noch etwas rudimentär an. Viel mehr als eine Werkbank, ein Zelt und ein paar Mauern, die ein wenig Sicherheit geben, ist zunächst nicht drin. Alles hat diesen Lagerfeuer-Charme, aber wirklich kreativ wie in Valheim oder Enshrouded kann man sich noch nicht austoben. Allerdings kann man auch Baupläne für Punkte freischalten, allerdings sind diese zu Anfang recht teuer.


Nicht so gelungen finde ich auch das Freischalten neuer Baupläne. Dafür muss man Materialien an ein Analysegerät „opfern“, das nach einigen Analysen einen Cooldown hat. Das bremst den Spielfluss etwas und sorgt dafür, dass man sich manchmal künstlich zurückgehalten fühlt.

Dafür gefällt mir sehr, wie das Spiel einen mit Quests durch die Welt schickt. Man erkundet so automatisch Brookhollow Park, der als neue, riesige Spielwelt dient und deutlich größer ist als der Hinterhof aus dem ersten Teil. Unterschiedliche Biome – vom Snack-Shop über Eiscreme-Bereiche bis hin zu verwilderten Ecken – sorgen für Abwechslung und machen die Erkundung spannend.

Das Kampfsystem ist simpel, aber funktioniert erstaunlich gut. Neu hinzugekommen sind Ausweichrollen und reaktivere Gegner, was die Kämpfe dynamischer macht. Ein echtes Highlight ist das Omni-Tool, das Hammer, Schaufel, Schraubenschlüssel und Axt in einem vereint. Statt seltene Materialien mühsam sammeln zu müssen, lässt sich das Werkzeug einfach upgraden – ein System, das viel Frust erspart und das Crafting angenehmer macht.

Besonders cool sind die sogenannten Buggies: reitbare Insekten wie Ameisen oder Spinnen, die jeweils eigene Fähigkeiten mitbringen. Mal helfen sie im Kampf, mal beim Transport von Ressourcen – ein Feature, das die Fortbewegung abwechslungsreicher macht und frischen Wind ins Spiel bringt.

Was man nicht vergessen darf: Die Community spielt auch beim Gameplay eine große Rolle. Viele der neuen Mechaniken stammen aus Spieler-Vorschlägen, und das merkt man. Quests, Tools und Balancing wirken dadurch sehr auf die Spielerschaft abgestimmt.

Insgesamt kombiniert Grounded 2 also bekannte Survival-Basics mit cleveren Neuerungen. Noch nicht alles fühlt sich perfekt an, aber schon jetzt merkt man, dass das Spiel mehr sein will als nur ein Aufguss des ersten Teils.

Technik

Technisch macht Grounded 2 schon jetzt einen soliden Eindruck. Dank Unreal Engine 5 sehen die Umgebungen wirklich detailreich aus: Das hohe Gras, die Lichtstimmung im Park oder die verfallenen Labore schaffen eine Atmosphäre, die einen sofort packt.

Allerdings bringt die Engine auch ihre bekannten Schwächen mit. Nach jedem Update muss das Spiel Shader neu kompilieren, was beim Start schon mal nervig lange dauern kann. Dazu kommen gelegentliche Slowdowns und kleine Nachladeruckler, wenn man neue Bereiche betritt. Nichts davon ist ein echter Dealbreaker, aber es reißt einen manchmal kurz aus dem Spielfluss.

Insgesamt läuft das Spiel trotzdem erstaunlich stabil für eine Early-Access-Version. Die Performance ist nicht perfekt, aber für die Größe der Spielwelt absolut in Ordnung. Besonders im Koop mit mehreren Spielern hatte ich bisher keine größeren Probleme.


Positiv fällt außerdem auf, wie viel Wert auf Accessibility gelegt wurde: Arachnophobia-Modus, Farbblind-Optionen oder eine Vorlese-Funktion sind schon jetzt integriert – und das macht Grounded 2 für viele Spieler deutlich zugänglicher.

Unterm Strich ist die Technik also nicht makellos, aber sie liefert eine tolle Atmosphäre und eine stabile Basis, die mit der Zeit sicher noch runder wird.

Fazit

Grounded 2 zeigt schon im Early Access, dass Obsidian und Eidos-Montréal viel Feedback der Community ernst genommen haben. Der neue Schauplatz Brookhollow Park ist riesig, abwechslungsreich und lädt zum Erkunden ein. Mit Features wie den Buggies, dem Omni-Tool und verbesserten Kämpfen hebt sich der Nachfolger klar vom Vorgänger ab. Besonders stark ist auch, dass das Spiel überraschend viel Story zu bieten hat – für ein Survival-Game keine Selbstverständlichkeit.

Natürlich ist noch nicht alles perfekt: Das Bausystem wirkt gerade am Anfang zu rudimentär, das Freischalten der Baupläne über das Analysegerät bremst den Spielfluss, und die Unreal Engine bringt mit Shader-Kompilierung und gelegentlichen Slowdowns technische Macken mit. Trotzdem läuft das Spiel insgesamt stabil und überzeugt mit einer dichten Atmosphäre sowie einer Menge Potenzial.

Unterm Strich ist Grounded 2 schon jetzt ein spannendes Survival-Abenteuer, das mit seiner Mischung aus Community-Features, Story und cleveren Neuerungen viele Spieler begeistern dürfte. Wenn Obsidian den Early Access weiter so konsequent pflegt, könnte hier einer der besten Genre-Titel der nächsten Jahre entstehen.

Kurzes Fazit
Grounded 2 liefert schon im Early Access ein spannendes Survival-Abenteuer mit frischen Ideen, abwechslungsreicher Welt und überraschend viel Story. Zwar bremsen das rudimentäre Bausystem und typische Unreal-Engine-Probleme den Spielfluss, doch dank Community-Nähe, cleveren Neuerungen und stabiler Basis gehört der Titel schon jetzt zu den interessantesten Genre-Vertretern 2025.
Grafik & Design
8.5
Gameplay & Mechanik
8
Technik & Performance
7.5
Multiplayer & Langzeit
8
Geschichte & Worldbuilding
8.5
Das hat mir Gefallen
Riesiger neuer Schauplatz Brookhollow Park mit abwechslungsreichen Biomen
Überraschend viel Story und Atmosphäre für ein Survival-Game
Quests, die den Spieler sinnvoll durch die Welt leiten
Omni-Tool als praktisches, aufrüstbares Universalwerkzeug
Buggies als Reittiere mit nützlichen Fähigkeiten
Solides, wenn auch simples Kampfsystem mit Ausweichrollen und dynamischeren Gegnern
Starke Community-Einbindung in die Entwicklung
Viele Accessibility-Optionen bereits im Early Access
Das war nicht so gut
Bauen anfangs sehr rudimentär, kaum Kreativität möglich
Baupläne freischalten über Analysegerät mit Cooldown wirkt sperrig
Unreal Engine 5-Probleme: Shader-Kompilierung nach Updates, Nachladeruckler, gelegentliche Slowdowns
Performance noch nicht konstant auf hohem Niveau
8.1