Ende Juli erschien mit Dear Me, I was … ein kleines, aber eindrucksvolles narratives Erlebnis für die Nintendo Switch 2. Mit einer Spielzeit von rund einer Stunde und einem Preis von knapp 8 Euro positioniert sich der Titel klar als interaktives Kurzdrama – und überzeugt vor allem durch seine emotionale Tiefe.
Präsentation & Atmosphäre
Das gesamte Spiel ist in zarten Aquarelltönen gehalten, die dem Geschehen eine fast schon tagebuchartige Intimität verleihen. Jede Szene wirkt wie eine handgemalte Erinnerung, die man als Spieler:in Stück für Stück aufdeckt. Die ruhige Inszenierung passt perfekt zur Thematik und verleiht dem Spiel einen eigenen, melancholischen Charme.
Gameplay
Spielerisch hält sich Dear Me, I was … stark zurück. Ab und zu klickt man Objekte an oder verschiebt Elemente im Bild, doch diese Interaktionen sind eher symbolische Gesten als spielerische Herausforderungen. Eine klassische Steuerung gibt es kaum – und das ist auch gut so, denn der Fokus liegt klar auf der Geschichte.

Story & Emotion
Im Mittelpunkt steht das Leben einer Frau, die von traumatischen Kindheitserlebnissen und dem Verlust ihres Vaters geprägt ist. Das Spiel zeichnet nach, wie sich diese Erfahrungen durch ihr gesamtes Leben ziehen, wie sie Bindungsängste entwickeln und wie sie manche Entscheidungen später bereut. Trotz der Kürze bleibt die Erzählung intensiv, nachvollziehbar und bewegend. Bis zuletzt bleibt die Frage offen, ob die Protagonistin ihre inneren Dämonen überwinden und noch ein erfülltes Leben führen kann.

Technische Umsetzung
Auf der Nintendo Switch 2 läuft der Titel butterweich und sieht gestochen scharf aus. Ladezeiten gibt es praktisch keine, und die Präsentation wirkt rundum stimmig. Da das Spiel ohnehin auf Minimalismus setzt, gibt es hier nichts zu beanstanden.
Fazit
Dear Me, I was … ist kein Spiel für jene, die spielerische Tiefe oder lange Unterhaltung suchen. Stattdessen ist es ein kompaktes, interaktives Drama, das mit seiner Aquarell-Optik, der emotionalen Geschichte und der nachdenklichen Atmosphäre überzeugt. Für knapp 8 Euro bekommt man ein einstündiges Erlebnis, das im Kopf bleibt – und gerade deshalb seinen Preis wert ist.
Für diesen Testbericht wurde uns ein Muster zur Verfügung gestellt.