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Dragon Quest III HD-2D Remake (PC, SteamDeck) im Test

Dragon Quest III HD-2D Remake (PC, SteamDeck) im Test

Einleitende Worte

Dragon Quest XI war mein Einstieg in die magische Welt von Dragon Quest, und es fühlte sich an wie das Entdecken eines ganz neuen Genres für mich, auch wenn die Spielreihe an sich eine der ältesten ist. Jahre sind seitdem vergangen, und die Erinnerungen an Elria, Yggdrasil und die Abenteuer meines tapferen Helden haben mich nicht losgelassen. Doch nun, mit dem Dragon Quest III HD-2D Remake, bot sich mir die Gelegenheit, an den Anfang der Saga zurückzukehren. Denn auch wenn diese technisch Teil 3 ist, bildet es doch das Fundament der legendären Erdrick-Trilogie. Die Vorfreude war riesig, die Erwartungen hoch – und ich kann mit einem Lächeln sagen: Ich wurde nicht enttäuscht.

Story

Jede große Geschichte hat ihren Anfang, und in diesem Fall beginnt sie mit einer Tragödie. Ortega, ein großer Held, zieht aus, um den finsteren Dämonenlord Baramos zu bezwingen. Doch das Böse triumphiert – Ortega fällt, und seine Heimat steht ohne Schutz da. Was bleibt, ist ein Vermächtnis und ein Kind, das bald in seine Fußstapfen treten wird: Ihr seid dieses Kind.

Eure Aufgabe? Dort Erfolg haben, wo euer Vater gescheitert ist. Doch allein macht sich niemand auf eine solche Reise. Ihr rekrutiert mutige Gefährten, von kämpferischen Kriegern bis hin zu listigen Magiern, und schmiedet eine Gruppe, die mit jedem Kampf wächst. Dragon Quest III erzählt eine klassische Heldenreise, gespickt mit Humor, Dramatik und Momenten, die an einen Anime erinnern – ein Anime, in dem ihr selbst die Hauptrolle spielt.

Gameplay

Das Leben eines Helden ist hart, und das spürt man schon in den ersten Spielstunden. Dragon Quest III ist ein Spiel des Stärkerwerdens. Hier wird gegrindet, was das Zeug hält. Doch das ist kein Manko – im Gegenteil, es gehört zum Charme dieses klassischen JRPGs.

Eure Reise wird durch drei Schwierigkeitsgrade gewürzt: Drachling, Drache und die furchterregende Drakonische Quest. Selbst auf dem einfachsten Niveau ist das Spiel fordernd genug, um euch in den Bann zu ziehen. Ressourcenmanagement wird schnell zur Kunst: Wer heilt, wer teilt aus, und wer hält den nächsten Trank bereit?

Ihr müsst lernen, mit Bedacht vorzugehen, da euch das Spiel keine moderne Bequemlichkeit schenkt: Schnelle Heilung und Wiederbelebung sind teuer oder weit entfernt. Sterben Gefährten, tragt ihr ihre Särge zurück ins Kloster, um sie gegen Bares wiederzubeleben – ein bittersüßer Moment klassischer Rollenspiel-Tradition.

Die rundenbasierten Kämpfe sind simpel, aber fesselnd. Anfangs fühlt es sich seltsam an, nur die Gegner zu sehen und nicht die eigenen Figuren. Doch mit der Zeit gewöhnt man sich daran, und die Möglichkeit, die Kampfgeschwindigkeit zu erhöhen, ist ein willkommenes neues Feature. Zauber wie „Knister“ und „Fauch“ bringen bekannte Dragon Quest-Flair, während der Aufbau eurer Gruppe und das ständige Taktieren stets motivierend bleiben.

Das Remake

Wenn man von einem Remake spricht, schwingt immer die Frage mit: Kann das Alte modern genug sein? Dragon Quest III HD-2D Remake zeigt, dass dies möglich ist. Die Mischung aus klassischer 2D-Sprite-Kunst und modernen, in 3D gerenderten Hintergründen, ist schlichtweg wunderschön. Besonders auf dem PC und dem Steam Deck zeigt sich die makellose Technik: Kurze Ladezeiten, keine Bugs und eine Performance, die rund läuft.

Die Überarbeitung der Story ist dezent, aber gelungen. Man merkt, dass das Spiel als Brücke zu den kommenden Remakes von Dragon Quest I und II dient, ohne den Charme des Originals zu verlieren. Außerdem wurde mit dem Monsterzähmer ein neuer Beruf eingeführt, der mehr Vielfalt und taktische Tiefe bietet. Monster können gezähmt und sogar in einer Arena gegeneinander antreten – ein Feature, das sich wie ein Spiel im Spiel anfühlt und für Sammler:innen eine echte Herausforderung darstellt. Immerhin verstecken sich die gewünschten Monster fast schon besser als jene, die uns überraschen.

Technik

Selten habe ich ein technisch so sauberes Remake gespielt. Ob am PC oder auf dem Steam Deck, Dragon Quest III läuft wie am Schnürchen. Die Optik ist schlichtweg atemberaubend: Die weichen 3D-Hintergründe kontrastieren wunderbar mit den nostalgischen 2D-Sprites. Das Spiel schafft es, nostalgisch und modern zugleich zu wirken.

Die Sprachausgabe – wahlweise japanisch oder englisch – ist ein Genuss, und die Musik, neu arrangiert, bringt das Abenteuer zum Leben. Es ist, als würde man ein einen modernen Anime spielen, ohne dabei den Retro-Charme zu verlieren.

Fazit

Dragon Quest III HD-2D Remake ist das, was man sich unter einem perfekten Remake vorstellt: Es bewahrt die Essenz eines Klassikers, poliert ihn jedoch mit modernen Mitteln auf. Die neuen Features wie die erhöhte Kampfgeschwindigkeit oder der Beruf des Monsterzähmers fügen sich nahtlos ins Spiel ein, ohne die klassische Seele zu verlieren.

Ja, es ist repetitiv. Ja, man wird oft grinden müssen. Aber das gehört dazu. Dieses Spiel ist die Essenz eines JRPGs: strategisch, fordernd und gleichzeitig so fesselnd, dass man sich immer wieder dabei erwischt, „nur noch eine Runde“ zu spielen.

Dragon Quest III fühlt sich an wie der Beginn einer Reise – nicht nur für den Helden im Spiel, sondern auch für mich als Spieler. Für alteingesessene Fans und Neulinge gleichermaßen ist dieses Remake ein Muss.

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Amazing
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Pros

Wunderschöne HD-2D-Optik: Kombination aus 3D-Hintergründen und 2D-Sprites.

Technische Perfektion: Schnelle Ladezeiten, keine Bugs, hervorragende Performance (PC und Steam Deck).

Fesselnde Story: Klassische Heldenreise mit berührendem Einstieg und humorvollen Momenten.

Taktisches Gameplay: Rundenbasierte Kämpfe mit Fokus auf Ressourcenmanagement.

Neue Features: Kampfgeschwindigkeit anpassbar, Beruf des Monsterzähmers und Monsterkämpfe.

Sprachausgabe: Japanisch und Englisch verfügbar.

Nostalgisches Flair: Bewahrt die Essenz eines JRPG-Klassikers.

Musik: Neu arrangierter Soundtrack, der perfekt zum Abenteuer passt.

Verschiedene Schwierigkeitsgrade: Für Einsteiger und Profis gleichermaßen geeignet.

Cons

Repetitives Grinden: Zwang zum ständigen Leveln kann abschreckend wirken.

Keine Schnellreise ohne Items: Erfordert Planung und erhöht die Spielzeit künstlich.

Keine sichtbaren Charaktermodelle in Kämpfen: Kann zu Beginn befremdlich wirken.

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