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Horizon Zero Dawn Remastered (PC) im Test

Horizon Zero Dawn Remastered (PC) im Test

Einleitende Worte: Lohnt sich der (erneute) Kauf?

Horizon Zero Dawn hat ein Remaster erhalten, das sowohl Neueinsteiger als auch Veteranen erfreuen wird: Zum einen ist es nun möglich, sowohl Teil 1 als auch 2 auf dem PC zu spielen und zum anderen zeigt sich die Remastered-Version nochmals in einem ganz anderen Licht.

Doch lohnt sich das Upgrade für 10 Euro bzw. die Vollversion für den Vollpreis? Das und mehr klären wir jetzt.

Das Hauptspiel: Damals schon eine Wucht

Horizon Zero Dawn ist bereits vor einigen Jahren auf der PlayStation 4 erschienen. Damals so wie heute glänzt es mit einer interessanten Spielwelt, einer fesselnden Prämisse sowie actiongeladenes und gut durchdachtes Gameplay.

Die Spielwelt ist besonders interessant, da man als Spieler oder Spielerin erst einmal von der Steinzeit ausgeht. Alles sieht alt, verlassen und technisch unterentwickelt auf – bis man auf die ersten Maschinen trifft. Diese sind verschiedenen Lebewesen nachempfunden und erfüllen unterschiedliche Aufgaben. Zu Beginn des Abenteuers sieht man sie allerdings nur von ihrer gefährlichen Seite und lernt erst einmal, diese zu bekämpfen.

Im Laufe der Story erfährt man mehr über die Welt, u.a. auch über die Nora. Dieser Stamm steht der Protagonistin Aloy am nächsten, auch wenn diese als Waise ausgestoßen wurde. Mithilfe ihres Ziehvaters Rost findet sie nach einigen Jahren Training wieder in die Gemeinschaft, auch wenn ihr diese sichtlich zusetzt.

Aloy ist eine sehr starke Protagonistin, die einen stark ausgeprägten Gerechtigkeitssinn hat und diesen dank ihres Dickkopfs auch durchzusetzen vermag.

In Horizon Zero Dawn entdeckt sie neben dem Nora-Stamm noch weitere, reist ein wenig und lernt viel Neues kennen, währenddessen sie versucht, die Vergangenheit zu ergründen. Mit der Zeit wird die Vergangenheit, vor allem auch Aloys eigentliche Herkunft, immer wichtiger für die Gegenwart und Zukunft der Menschheit, sodass ihre Probleme immer größer werden und die Lage sich immer weiter zuspitzt. Auch wenn kleinere Alltagsprobleme der Nora und anderer Stämme immer wieder in Nebenaktivitäten für Aloy interessant werden, so ist es hauptsächlich eine übergeordnete Gefahr, welche das Spiel bis zum Schluss spannend macht.

Die Spielwelt und auch die Story unterstreichen umso mehr das gut umgesetzte Gameplay. Aloy ist zwar hauptsächlich mit dem Bogen unterwegs und craftet sich unterschiedliche Pfeile für unterschiedliche Schwachstellen der Maschinen und teils auch Menschen, gleichzeitig kann sie aber auch andere Waffen tragen, auf Maschinen reiten oder sogar mit ihrem Speer bewaffnet auf Maschinejagd gehen.

Das durchdachte Fähigkeitensystem, das rollenspieltypisch per Fähigkeitenpunkte aufgewertet wird, spielt dabei eine zentrale Rolle. Je nachdem, ob man eher schleichen möchte, mit dem Bogen sicherer umgehen oder noch härter mit dem Speer zuschlagen möchte, gibt es unterschiedliche Fähigkeitenzweige, welche einem helfen, besser im Spiel zurechtzukommen. So simpel es auch klingen mag, doch, je größer die Maschinen, desto schwieriger werden sie auch. Hierfür sind die Fähigkeiten unabdingbar.

Fast genauso wichtig sind aber auch Fallen. Mithilfe von diversen Ressourcen können nicht nur spezielle Pfeile hergestellt werden, auch die Herstellung von Fallen ist möglich. So kann sich Aloy recht frei im Kampf bewegen, gleichzeitig aber auch so manches Gefecht zu ihrem Vorteil vorbereiten. Je höher der Schwierigkeitsgrad eingestellt ist, desto mehr Ressourcenmanagement ist gefragt. Gerade dann ist es wichtig, seine taktischen Vorteile voll und ganz auszunutzen.

Insgesamt war und ist Horizon Zero Dawn ein sehr gutes Spiel, das zwar nicht alles richtig gemacht hat, dafür das Zusammenspiel von Spielwelt, Story und Gameplay aber auf den Punkt gebracht hat. Kleinere Design-Schwächen, wie etwa uninteressantere Nebenquests, teils zu lange Laufwege trotz Schnellreise oder die sehr ausgedehnte Mitte in der Story konnten und können nicht überwiegen, wenn der Rest des Spiels so gut aufeinander abgestimmt ist.

Remaster: Grafisch beeindruckend

Wie viele andere Remaster auch, macht auch dieses Remaster nicht allzu viel neu. Schön ist es, dass der DLC „Frozen Wilds“ Teil der Remaster-Version ist. Diese bietet nochmals gut 10 Stunden Spielspaß mit einem neuen Gebiet, einem neuen Stamm (den Banuk) sowie neuen Maschinen namens Daemoni. Vor allem aber ist der DLC im Hauptspiel integriert, sodass vor allem neue Spielerinnen und Spieler davon profitieren.

Ein großer Unterschied zwischen dem Original und dem Remaster stellt die Grafik dar: Schon zuvor sah das Spiel gut aus, auch wenn man an mancher Ecke und Kante auf das Alter des Spiels schließen konnte. Das Remaster schlägt nun grafisch in die Kerbe von Horizon Forbidden West: Charaktermodelle, Umgebung, Umgebungsdetails wie etwa Gräser – alles wurde rundum erneuert und sieht fantastisch aus.

Trotz des schicken Grafik-Updates ist die Performance weiterhin klasse. Es ist zwar jetzt über 100 GB groß, dafür sieht es aber schick aus und läuft weiterhin auch auf älteren Systemen, wie etwa einer RTX 3070 Ti und einem AMD Ryzen 7 5800X flüssig.

Fazit

So manches Remaster hat die Welt nicht gebraucht. Bis ich Horizon Zero Dawn gespielt habe, hätte ich nicht einen Gedanken an ein mögliches Remaster verschwendet, immerhin sah das Original für den PC gut aus, wenn natürlich auch nicht so gut wie Forbidden West. Nun, da ich das Remaster gespielt habe, fiel mir auf, dass es doch zum Spielspaß beitragen kann, wenn es schicker aussieht und man so das ein oder andere neu entdeckt. Vor allem auf einem Ultrawide Monitor kann sich die Sicht auf ein und dasselbe Spiel verändern. Dabei hilft bei einer Standardauflösung aber auch schon der FOV-Slider.

Hat man Horizon Zero Dawn noch nicht gespielt, so kann ich es jedem Gamer empfehlen, der actionbasierte Rollenspiele mag. Aber auch jene, die das Spiel in der Standard-Edition haben, werden für 10 Euro mehr nicht enttäuscht werden.

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Amazing
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Pros

Fesselnde Spielwelt: Interessante Mischung aus prähistorischer und futuristischer Welt mit Maschinen, die Lebewesen nachahmen.

Starke Protagonistin: Aloy ist eine überzeugende Heldin mit tiefem Gerechtigkeitssinn und einer starken Entwicklung.

Gut durchdachtes Gameplay: Kombination aus Action, Kampf, Schleichmechaniken und Rollenspielelementen.

Vielseitige Kampfmechaniken: Bogen, Speer, Fallen und Maschinenreiten bieten zahlreiche taktische Möglichkeiten.

Integrierter DLC ("Frozen Wilds"): Neuer Inhalt mit zusätzlichen 10 Stunden Spielspaß und neuen Herausforderungen.

Grafik-Update: Beeindruckende visuelle Verbesserungen, die mit "Forbidden West" mithalten können.

Gute Performance: Trotz hoher Grafikqualität läuft das Remaster auf älteren Systemen flüssig.

Cons

Nebenquests teilweise uninteressant: Viele Nebengeschichten sind weniger fesselnd und könnten abwechslungsreicher sein.

Lange Laufwege: Trotz Schnellreise können die Distanzen in der Spielwelt zuweilen lang und monoton wirken.

Einsteigerfreundlich, aber nicht innovativ: Für Fans des Originals bietet das Remaster keine revolutionären Änderungen.

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