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Lords of the Fallen (PC) im Test

Lords of the Fallen (PC) im Test

Nach den ersten Gameplay Videos habe ich damals auf einen Release von „Lords of the Fallen“ gewartet, das eigentlich ein Sequel zu „Lords of the Fallen“ ist, das 2014, also vor knapp neun Jahren erschienen ist. Und was soll ich sagen? Ich liebe es, aber es hat massive Probleme. Warum das Spiel nicht an ein Fromsoftware-Game heranreicht und wo wirklich die Probleme liegen, diskutieren wir im Test.

Story

„Lords of the Fallen“ spielt in einer extrem düsteren Fantasy-Welt, die von Göttern und anderen Monstern bewohnt wird. Einer dieser Götter ist der Dämonen-Gott Adyr, der eigentlich von den Judges besiegt wurde. Allerdings, wie das so ist, bleiben Götter nicht tot und so haben die Dämonen sich auf Adyrs Rückkehr vorbereitet. Zum einen müssen sie dafür die Lampe haben, die unsere Spielfigur mit sich führt und sie müssen die Tempel ausschalten, die Adyr an seiner Rückkehr hindern. Zu Spielbeginn sind allerdings die Tempel schon gefallen und so besteht unsere Aufgabe darin, die Tempel zurückzuerobern, oder?

Die Story von „Lords of the Fallen“ ist im Gegensatz zu vielen anderen Soulslikes recht klar erzählt. Ihr findet häufig Hinweise und kleine Sequenzen zur Story, sodass ihr nicht raten müsst, was passiert ist. Ich muss halt sagen, dass mir das sehr gut gefällt. Ich brauche keinen Doktortitel in diesem Spiel, damit ich überhaupt raffe, was passiert und das ist eine schöne Abwechslung zu anderen Spielen.

Gameplay

Was soll ich sagen? Das Kämpfen sollte jedem, der ein Fan von Soulslikes ist, bekannt vorkommen. Wer die Kampfmechaniken nicht kennt, für den noch einmal kurz und knapp: Ihr habt leichte und schwere Schläge zur Verfügung, ihr könnt Ausweichen und Blocken. Wichtig ist, dass ihr bei jeder Aktion Ausdauer verbraucht (ein grüner Balken) und wenn diese auf null sinkt, dann werdet ihr beim nächsten Treffer betäubt und könnt euch kurzzeitig nicht bewegen. Die Besonderheit von „Lords of the Fallen“ ist hierbei, dass ihr neben eurer Nahkampfwaffe auch noch eine Fernkampfwaffe habt. Diese kann ein Bogen, ein Katalysator zum Zaubern oder aber Wurfspeere sein. Die Munition für diese Waffe füllt sich außerdem immer wieder am Checkpoint auf.

Fall eure Lebensenergie (roter Balken) mal auf null sinken sollte, sterbt ihr nicht sofort, sondern ihr werdet im Umbral geworfen. Das Umbral ist quasi eine Paralleldimension, die immer existiert. Dort lauern mehr Gegner und vor allem eine Art Fahndungslevel, das immer weiter steigt, je länger ihr dort seid. Nach ca. sechs Minuten wird das Auge, das euch symbolisiert, dass ihr in der Umbral-Welt seid, rot und ihr werdet von einem extrem schwierigen Gegner angegriffen, der euch töten soll. Neben eurem Ableben habt ihr auch noch die Möglichkeit, mit eurer Lampe in die Umbral-Welt zu wechseln. Dies müsst ihr hier und da mal tun, da ihr hier und da auch mal nur Pfade habt, die ihr in der Umbral-Welt begehen könnt oder aber ihr wollt spezielle Items haben, die man nur dort findet. Dazu gehören zum Beispiel auch Aufwertungen für eure Heilung oder Umbral-Lampe.

Ihr müsst außerdem nicht auf Verdacht vollständig ins Umbral wechseln, ihr könnt zum Beispiel auch mit eurer Lampe ins Umbral „leuchten“, so könnt ihr sehen, ob es sich lohnt, zu wechseln oder ob schwierige Gegner im Umbral auf euch warten, wenn ihr jetzt wechselt. Seid aber gewarnt, so mancher Gegner kann euch durch die Lampe auch sehen.

Neben dem ganzen Wechseln zwischen den Welten, das zudem tausendmal beeindruckender ist als das Second-Screen-Gelöt von Team Bloopers „The Medium“, könnt ihr auch temporäre Checkpoints setzen, die Seele eines Gegners kurzzeitig vom Körper befreien, um an dieser Schaden zu machen oder aber bestimmte Objekte in der Spielwelt zerstören.

Im Kampf habt ihr zusätzlich die Möglichkeit, Schwächung zu bekommen, dann färbt sich ein Teil eurer Lebensenergie weiß, dies ist erholbarer Schaden, den ihr euch wiederholen könnt, indem ihr angreift. Schwächungsschaden bekommt ihr daher nur, wenn ihr blockt oder beim Parieren, also das perfekte Timing beim Blocken, erwischt. Außerdem wird die Schwächung beim erneuten Blocken oder Parieren zu der bestehenden Schwächung dazu addiert. Das bedeutet, dass ihr theoretisch hundert Prozent Schwächungsschaden haben könnt und dann beim ersten richtigen Treffer sterben würdet. Ihr könntet euch aber mit guten Timing auch eure Lebensenergie wiederholen.

Apropos Parieren, ihr könnt, wenn ihr einen Gegner fokussiert, einen kleinen Ring um eure Zielmarkierung sehen. Das ist die Ausdauer, die euer Gegner noch hat. Wenn ihr diesen schlagt oder pariert, wird dieser Ring immer kleiner und ihr würdet beim nächsten Parieren euren Gegner betäuben, so könnt ihr einen starken kritischen Angriff machen. Wenn ihr nicht parieren wollt oder könnt, könnt ihr diesen Zustand auch mit einem gezielten Tritt auslösen.

Das Beste ist, dass das auch alles bei vielen der Bosse funktioniert. Trotzdem sind gerade die Bossfights immer noch recht fordernd und ihr müsst immer alles anwenden, was ihr könnt. Wichtig ist nur, dass ihr niemals vergesst, dass Sterben bei diesem Spiel dazu gehört und dieses Spiel NICHTS für euch ist, wenn ihr schnell frustriert seid.

Technik

Kommen wir jetzt leider zum größten Problem von „Lords of the Fallen“, die teilweise miserable Technik. Auch wenn die Entwickler viel an „Lords of the Fallen“ arbeiten, gibt es viele Probleme. Darunter Bugs, kaputte Spielstände und für mich am schlimmsten: große Probleme mit der Performance.

„Lords of the Fallen“ nutzt die Unreal Engine 5 und was soll ich sagen, ohne eine Grafikkarte der 40er-Generation, habt ihr hier schon Probleme. Denn die Frames knallen gerne schon mal unter die 60 FPS und das bei ein RTX 3090 TI. Bei den Konsolen-Versionen sieht das bedauerlicherweise schon mal noch schlimmer aus.

Dafür ist der Sound und die Optik immer noch beeindruckend. Ich würde mir hier für PC aber eine extra Möglichkeit wünschen, Raytracing zu deaktivieren und nicht einfach zu sagen, dass ab der Einstellung „Hoch“ Raytracing aktiviert ist.

Trotzdem, wie oben schon erwähnt, arbeiten die Entwickler wirklich fieberhaft daran, die Probleme alle zu lösen und wenn ihr ein wenig mit den Einstellungen rumspielt, kriegt ihr auch mit einer älteren Grafikkarte ein flüssiges Erlebnis. Trotzdem würde ich euch mindestens eine RTX 3070 empfehlen.

Fazit

„Lords of the Fallen“ präsentiert eine düstere Fantasy-Welt mit klarer Story und bewährten Soulslike-Kampfmechaniken. Du kannst sowohl Nahkampf- als auch Fernkampfwaffen nutzen und zwischen verschiedenen Dimensionen wechseln. Schwächungen und Parieren fügen taktische Tiefe hinzu, besonders in Bosskämpfen.

Leider trüben technische Probleme das Gesamterlebnis. Performance-Probleme und Bugs beeinflussen die Spielqualität, selbst auf leistungsstarken PCs. Die Entwickler arbeiten an Lösungen, aber die Performance bleibt ein Problem.

Insgesamt bietet „Lords of the Fallen“ ein solides Spielerlebnis mit fesselnder Story und interessanten Gameplay-Mechaniken. Die technischen Schwierigkeiten sind jedoch ein Wermutstropfen. Bei Tilgung dieser Probleme könnte das Spiel beeindruckend sein, jedoch sollte man aufgrund der Performance-Probleme und der Lernkurve bei der Kampfmechanik gewarnt sein.

Wertung

Wenn wir in der Wertung die technischen Probleme mit beachten würden, hätte sich „Lords of the Fallen“ gerade mal knapp 70 Punkte verdient und das ist wirklich schade, da wir aber darauf vertrauen, dass die Probleme vom Entwickler angegangen werden, klammern wir diese aus, denn „Lords of the Fallen“ ist wirklich ein sehr gutes Soluslike, wenn nicht sogar das beste bis jetzt!

0
Masterpiece
95100
Pros

Klare und fesselnde Story

Vielfältige Gameplay-Mechaniken, einschließlich Nahkampf- und Fernkampfwaffen

Der Umbral-Welt verleiht dem Spiel eine einzigartige Dimension

Taktische Elemente wie Schwächungen und Parieren erweitern die Spieltiefe

Fordernde Bosskämpfe

Cons
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