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Forspoken (PS5) im Test

Forspoken (PS5) im Test

Wir schreiben das Jahr 2023, aka ein großes Gaming-Jahr. Wir erwarten Games wie Hogwarts: Legacy, Star Wars Jedi Survivor, Marvel’s Spider-Man 2 oder auch Final Fantasy XVI. Jetzt haben wir hier das erste große Ding 2023 und das ist Forspoken. Warum Forspoken die ersten Stunden ganz gut ist, aber dann leider sehr sehr stark abbaut, könnt ihr jetzt in dieser Review lesen.

Isekai, aber auf amerikanisch

Eigentlich ist Forspoken ein Isekai. Ihr spielt Frey, diese hat einige kleinere Probleme. Sie ist kriminell und weiß auch einfach nicht wohin. Zusätzlich ist Frey extrem egoistisch und verbittert, da sie als Baby einfach ausgesetzt wurde. Nach einigen Rückschlägen in New York, will Frey ihrem Dasein, als Ausgestoßene ein Ende setzten. Dabei findet sie Reif, der sie auch gleich in eine andere Welt bringt: Athia. Dort spricht sie Reif, der lieber Armberge genannt werden möchte, an. Denn in Athia ist die Kacke echt am Dampfen. Die Welt wird vom Bruch, eine Art von magischem Zombievirus heimgesucht, der alles Leben in Magie-Monster aka Bruch-Monster verwandelt. Trotzdem stranden wir nach einigen kleineren Verwicklungen in Cipal, der Hauptstadt von Athia. Hier werden wir auch gleich als Dämon verhaftet. Nach einem Gefängnisausbruch und dem ersten Ausflug in die Außenwelt, lernen wir die erste Tanta kennen. Die Tantas sind Oberklasse-Zauberinnen, die unter sich Athia aufgeteilt haben und nach dem Bruch (krasses Magie-Zombievirus) durchgeknallt sind. Nach einem erneuten Schicksalsschlag und dem Versuch Athia zu entkommen, macht sich Frey auf den Weg, die erste von vier Tantas zu besiegen.

Hier fängt dann auch die Misere an, denn viel mehr passiert auch nicht. Wo wir bei der zweiten Tanta noch eine Alibi-Mission haben, als Frey versucht diese nicht anzugreifen, werden wir zur dritten einfach teleportiert und danach überschlagen sich die Ereignisse. Wo man am Anfang noch wissen wollte, wie alles zusammen passt, macht sich nach den ersten paar Spielstunden schnell Langeweile breit. Gerade, weil es keine unvorhergesehenen Wendungen gibt. Dabei bietet die Story eigentlich einen ganzen Haufen an Möglichkeiten.

Kämpfe, Magie oder doch lieber Parkour?

Forspoken, will vor allem mit seinem Take zu Magie punkten. Doch leider wird auch hier einiges an Potenzial verschenkt. Ihr habt insgesamt bis zu vier Magien zur Verfügung. Dabei handelt es sich um Erd-, Feuer-, Wasser- und Blitz-Magie. Diese könnt ihr, sobald ihr sie freigeschaltet habt, im Kampf wechseln. Ihr könnt auch noch neue Zaubereien über die Skill-Trees oder über Brunnen freischalten. Zusätzlich könnt ihr Sprüche auch noch über Herausforderungen aufwerten.

Dabei unterteilen sich die Zaubereien in zwei verschiedene Kategorien. Dabei gibt es Unterstützungs- und Angriffszauber. Unterstützungszauber sind meistens defensiv oder richten sich gegen Gegner, die fliegen können. Zusätzlich gibt es Möglichkeiten, Debuffs zu entfernen. Angriffszauber dagegen sind alle offensiv und in den meisten Fällen Fernkampfangriffe – bis auf die Feuermagie. Die meisten Defensivskills sind hierbei Nahkampfangriffe. Deshalb habe ich in meinen ca. 28 Spielstunden hauptsächlich diese benutzt. Gerade, da man eh häufig gegen Gegnerhorden ankämpfen muss.

Um Skills freizuschalten, gibt es zwei Möglichkeiten. Einmal gibt es Skills, die ihr über Brunnen freischalten könnt. Diese findet ihr einfach in der Open-World. Dann ist da noch das Mana, dieses könnt ihr einfach einsammeln, das ist auch die effektivste Möglichkeit, denn Mana findet ihr überall im Übermaß. So konnte ich, nachdem ich die ersten zwei Gebiete komplett abgegrast habe, so gut wie alle Skills, die man mit Mana kaufen kann, freischalten. Zusätzlich sammelt ihr noch Erfahrungspunkte, mit denen ihr levelt. Das Leveln schaltet auch nur Mana frei, also keinen Boost in einzelnen Werten. Theoretisch hätte man sich das Leveln auch einfach ganz sparen können und einfach für alle Aktivitäten Mana ausschütten können. Denn so wandelt man EP einfach irgendwann in Mana um und zwar so, dass es mehr bringt einfach Mana zu sammeln, welches in der Open-World einfach überall rumliegt.

Leider wird bei der Magie sehr sehr viel Potenzial verschenkt, da man immer nur ein Element benutzen kann. Ich hätte mir hier gewünscht, dass ich verschiedene Magien einfach kombinieren kann. Und so ganze Kombos designen kann. Ähnlich wie bei Remember Me. Dort konnte man Kombos designen. So hätte man zum Beispiel ein Steingeschoss mit Feuermagie verbinden und so ein Lavageschoss abfeuern können. Leider muss man so immer wieder zwischen Magien wechseln, um ordentlich kämpfen zu können.

Zusätzlich zum Kämpfen benutzt ihr Magie auch zur Fortbewegung. Ihr schaltet hier und da auch was für den Parkour frei. So könnt ihr Boosten, um schneller zu rennen oder aber weiterzuspringen. Allerdings kann der magische Parkour auch nerven, wenn ihr etwas einen Gegner finishen wollt und dabei die ganze Zeit zu hoch springt oder an Klippen vorbeirennt. Zusätzlich gibt es hier und da ein paar Erdspalten, in denen ihr feststecken könnt. Dort kommt ihr dann nur mit Glück oder einer Schnellreise raus.

Trotzdem macht das Kämpfen und Bewegen Spaß. Gerade wenn man viel zu stark ist, weil man schon viel zu viel freigeschaltet hat. Leider liegt da auch das Problem, da man die Magien nicht miteinander kombinieren kann, ist das System auf Dauer etwas starr und eintönig.

Eine Open World sie zu Knechten

Kommen wir nun zum größten Problem: der Open World. Diese besteht aus vier unterschiedlichen generischen Fantasywelten in vier verschiedenen Farben. Dabei habt ihr viel in der Open World zu erledigen, nur leider ist so gut wie jedes Dorf oder jedes Gebäude einfach nur eine Kopie von einem Asset. Leider bleibt es nicht nur bei kopierten Gebäuden, denn jede Aktivität ist eigentlich immer dieselbe. Haue Dreck von einem Totem, töte X Gegner in einem Dorf oder mache Fotos. Sogar die optionalen Bosse sind im Großen und Ganzen immer dieselben vier bis fünf Typen. All das bringt bei einem relativ guten Gameplay schnell einfach nur extreme Langeweile. Gerade weil ab einem gewissen Punkt Gegner einfach keine Herausforderung mehr sind, auch Bosse sind ab diesem Punkt nur noch ein Witz. Ehrlich gesagt verstehe ich hier nicht, warum man eine rosige Open World erschaffen muss, die so generisch und eintönig ist, wie in einem Assassin‘s Creed Valhalla.

Zusätzlich sind die Nebenmissionen einfach nur dämlich. Es gibt kaum Nebenmissionen, die es nötig machen, die Stadt zu verlassen. Vielmehr sind die meisten Nebenmissionen einfach nur optionale Gespräche oder man läuft einer Katze hinterher, um eine immer gleich aussehende Puppe einzusammeln. Das ist beim ersten oder zweiten Mal noch witzig, aber irgendwann ist das leider einfach nur noch langweilig und nervend.

Spätestens hier fragt man sich, warum sie Forspoken knapp ein Jahr verschoben haben. Entweder war das Spiel in einem katastrophalen technischen Zustand oder aber man hatte damals zu viel Angst vor Elden Ring.

Technik

An sich läuft das Spiel im Performance-Modus ganz gut. Allerdings geht die Framerate bei vielen Partikeleffekten stark runter und leider machen viele Zauber auch viele Effekte.

Zusätzlich kommt dann noch die gesamte Optik dazu. Alles sieht einfach lieblos und altbacken aus. Gerade die Beleuchtung ist hier schon sehr schlimm. Das Spiel sieht manchmal nach PS3 aus, wenn nicht die 4K Texturen wären. Für einen genauen Blick in die Technik empfehle ich aber dieses Video:

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Leider kommt zusätzlich noch eine völlig überfrachtete Steuerung dazu. So gut wie jede Taste auf dem Controller ist doppelt belegt. So ist Kreis zum Magiesprinten und nach einigen Sekunden wieder zum Boosten. Zusätzlich könnt ihr L1+R1+Kreis zum schnellen Wechseln zwischen Magien mit einem Angriff nutzen. So müsst ihr euch auch noch viele Tasteneingaben merken. Und mit der Zeit werden es mehr, da man immer mehr freischaltet.

Fazit

Ist Forspoken jetzt das krasse Game, das man erwartet hat? Nein! Ist es eine krasse Enttäuschung? Ja und Nein! Die ersten Stunden überzeugen, aber für eine Hauptstory, die man in knapp sechs Stunden durchziehen kann und eine völlig langweilige Open World sind 80 Euro einfach viel zu viel. Wenn ihr euch Forspoken mal angucken wollt, solltet ihr auf jeden Fall auf einen Sale warten. Es gibt auch eine Demo, welche die Aktivitäten im Spiel sehr gut abdeckt.

0
Good
50100
Pros

An sich cooles Magie-System

Das Fortbewegen durch die Welt kann viel Spaß machen

Tolle englische Synchro und Cast

Guter Soundtrack

Die großen Boss-Fights haben eigene Mechaniken

Cons

Extrem kurze Main Story

Eintönige Open World Aktivitäten

Es gibt neben den Story Bossen nur eine Hand voll anderer Bosse, die sich auch wiederholen

Überladene Steuerung

Obsoletes Levelsystem

Grafik stellenweise nicht auf Current-Gen Niveau

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