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Viele Herzen schlagen bei Persona 5 höher, da es zu den besten JRPGs gehört, die in den letzten Jahren erschienen sind. Das heißt aber nicht, dass es ein perfektes Spiel ganz ohne Makel ist. Lohnt sich die zweite Anschaffung von Persona 5 Royal, wenn man bereits Persona 5 gekauft hat? Diese Frage und mehr klären wir im Laufe des Reviews.
Persona 5 – Von einer kleinen Tat zur Schandtat
In jedem von uns steckt eine Seele, die rebellisch sein kann. Ist es nun die Zivilcourage, das Ungerechtigkeitsgefühl gegenüber Ausbeutungen oder auch nur der Zwang, anderen zu helfen. In der Welt von Persona werden Menschen mit solchen Gefühlen nicht nur zu Rebellen, sie bekommen sogenannte Persona, welche ihr Innerstes widerspiegeln.
In Persona 5 schlüpfen wir in die Rolle von Joker.
Dieser hatte keinen leichten Start. Als er einer Frau in Not begegnet ist, die von einem Mann bedrängt wurde und sich diesem entgegengestellt hat, hat dieser Mann die Polizei gerufen und dafür gesorgt, dass Joker auf Bewährung von zu Hause rausfliegt. Er muss sich nun bei einem Barbesitzer auf dem Dachboden durchschlagen, eine neue Schule besuchen und neue Freunde finden. Doch in der Schule wissen bereits alle, dass er ein schlimmer Finger sein soll – immerhin ist er ja vorbestraft.
Einer Person scheint dies ziemlich egal zu sein: Ryuji. Der blondierte Troublemaker hat selbst keinen guten Ruf, freundet sich aber rasch mit Joker an, spätestens dann, als seine Freundin aus Kindheitstagen von einem Lehrer bedrängt wird. Ann weiß sich nicht gegen den Lehrer zu behaupten und auch andere Klassenkameraden leiden unter unterschiedlichen Arten von Missbrauch.
Joker macht sich in den Gedankenpalast des bösen Lehrers auf, mit der tatkräftigen Unterstützung seiner Freunde.
Und so kämpfen sich die damit entstandenen Phantom Thieves von Gedankenpalast zu Gedankenpalast, um bösen Menschen Einhalt zu gebieten. Erstmal in einem solchen Palast angekommen, verwandeln sie sich in ihr Alter Ego, tragen plötzlich seltsame Klamotten und können ihre Personas im Kampf nutzen.
Katana, Peitsche und Schleuder
Im Spiel kann man verschiedene Räumlichkeiten durchqueren, mit einigen Sachen interagieren, mit Menschen und Katzen sprechen und natürlich kämpfen.
Ein typischer Tag in Persona läuft so ab: Man steht auf, geht zur Schule, muss auf Fragen in der Schule die passende Antwort finden, trifft sich mit den Phantom Thieves und besucht einen Palast oder Mementos, zu guter Letzt geht man dann auf seinen Dachboden, liest vielleicht noch etwas oder stellt Dietriche her.
Das Lesen und auch die Herstellung von Dietrichen erhöht Fähigkeiten, die dann wiederum für Interaktionen mit anderen Menschen genutzt werden. Hat man genug Mut, kann man beispielsweise Ann fragen, ob sie etwas unternehmen möchte. Ist man also nicht gerade mit Kämpfen oder der Schule beschäftigt, kann man sich neue Fähigkeiten erspielen, die wiederum dafür sorgen, dass man mit Freunden anders agieren kann oder auch mit wichtigen Questgebern.
Befindet man sich in einem Palast oder in Mementos, welches die U-Bahn in einer anderen Dimension voller Monster ist, geht man rundenbasiert vor.
Man versucht, die Gegner möglichst leise von hinten zu erwischen und beginnt dann den Kampf. Mal ist der Gegner dran bzw. die Gegner, mal sind wir mit unserer Crew aus drei weiteren Mitgliedern an der Reihe.
Im Kampf können wir mit Nahkampfwaffen zuschlagen, was recht langweilig ist und auch nicht wirklich Schaden macht. Dann können wir Gegner, die fliegen, sehr gut mit Fernkampfwaffen treffen. Das hat den Vorteil, dass sie schnell in einen geschwächten Zustand übergehen, wodurch sie wiederum verwundbar sind und nicht angreifen können. Diesen geschwächten Zustand kann man auch mit Fähigkeiten herbeiführen. Ob nun Blitz-, Feuer- oder Windangriffe, jeder Gegner hat seine Schwächen, die man erst einmal finden muss – und das geht nur durch Ausprobieren. Oder man schaut sich diesen Guide an, in dem die Schwächen der Feinde beschrieben sind.
Hat man einen Gegner geschwächt, kann man einen anderen Charakter buffen, indem man ihm den Baton Pass gibt. Dieser ist dann stärker und hat eine höhere Verteidigung und kann eventuell auch Gegner schwächen. So kann man sich diesen Baton Pass bis zu 3 Mal weitergeben, sodass jeder mal dran kommt. Der Letzte darf dann sogar ohne SP-Verbrauch angreifen. Jede Fähigkeit kostet nämlich SP, die nur begrenzt zur Verfügung steht und dann entweder durch Gegenstände oder das Verlassen der Paläste aufgefüllt wird.
Neu im Kampf in der Royal-Edition sind zum einen, dass sich die Munition der Fernkampfwaffen nach jedem Kampf auffüllt. Auch neu ist, dass man oben genannten Baton Pass jetzt nicht erst freischalten muss, sondern von Anfang an für jeden Charakter nutzbar ist.
Engelszungen
Sobald alle Gegner geschwächt sind, kann man entweder alle angreifen, indem man mit jedem Charakter einmal zuschlagen darf, oder man kann mit ihnen verhandeln.
So kann man entweder Items, Geld oder sogar neue Personas bekommen. Bei den Personas allerdings muss man schon verhandeln. Sind sie ängstlich, muss man beruhigend antworten. Sind sie lustig drauf, muss man ebenfalls entsprechend reagieren.
Was ist neu?
Die größe Neuerung dürfte die Einführung neuer Charaktere sein, die ab Spielbeginn schon Einfluss auf die Story nehmen. Einer dieser Charaktere, das Mädchen mit Schleife, kann sogar kämpfen. Die anderen haben aber auch Einfluss auf Fähigkeiten, wie etwa ein Therapeut, welcher die SP erhöhen kann.
Dann gibt es auch noch neue Fragen im Unterricht. Doch diese werden durch die neue deutsche Übersetzung wesentlich einfacher und angenehmer zu beantworten. Auch die richtigen Antworten findet man in diesem Guide, für den Fall der Fälle, dass man am Ende den Intelligenz-Wert sehr hoch für das Maximum an Interaktionen haben möchte.
Die deutsche Übersetzung beinhaltet aber nur den Text, nicht die gesprochene Sprache. Diese ist weiterhin englisch oder japanisch.
In Palästen kann man nun einen Enterhaken benutzen, der einen an neue versteckte Orte bringt. Jeder Palast birgt Totenschädel, die alle zusammen einen Ausrüstungsgegenstand kreieren, welcher sinnvolle Boni im Bosskampf UND danach mit sich bringt.
Freunde können nun zwischendurch mal anrufen und sorgen so für mehr Story in einem bereits sehr Story-reichen Spiel.
Schon vor den Neuerungen hatte Persona gute 100 bis 150 Stunden. Nun sind noch einmal einige Spielstunden hinzugekommen, die das Spiel aber nicht unnötigerweise strecken, im Gegenteil, sie füllen das Spiel nochmals mit Leben.
Lohnt sich der Kauf der Royal-Edition?
Persona 5 war an sich schon ein sehr gutes Spiel, doch die Neuerungen der Royal-Edition, auch wenn sie nur für den Vollpreis erhältlich ist, hieven das Ganze zu einem ganz neuen Spielgefühl. Es gibt unzählige neue Sequenzen, Dialoge und Mechaniken, welche das Spiel zu etwas Neuem machen.
Auch wenn der Preis wirklich happig ist für ein Spiel, das bereits erschienen ist, von dem man sich vielleicht sogar schon die bessere Edition in weiser Voraussicht gekauft hat, so macht das neue Persona einfach mehr Spaß. Die Kämpfe sind dynamischer, die Dialoge angenehmer und zahlreicher und es war, ist und bleibt ein absolutes Muss für jeden JRPG bzw. sogar RPG-Fan.
Stylische Menüs
Sehr gute Dialoge
Charaktere zum Liebhaben
Keine offensichtlichen Ladezeiten
Deutsche Übersetzung
Anspruchsvolle Kämpfe
Gute Rätsel
Sehr guter Soundtrack
Gute Geschichte