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Pathfinder: Wrath of the Righteous (PS4) im Test

Pathfinder: Wrath of the Righteous (PS4) im Test

Pathfinder: Wrath of the Righteous ist der zweite Ableger der Pathfinder-Saga. Nun ist der Rollenspiel-Epos auch auf der PS4 spielbar und wir wollen uns mal ansehen, ob ein Spiel mit dieser taktischen Tiefe auch hier seine Fans finden wird.

In Pathfinder starten wir mit einem neuen Charakter. Es ist kein Vorwissen vonnöten, weshalb vor allem Neueinsteiger*innen hier gut Fuß fassen können, aber auch Kenner*innen werden den ein oder anderen Vergleich zu Kingmaker ziehen können.

Nachdem man sich einen Charakter erstellt hat – und das kann dauern, da es so viele Möglichkeiten gibt – beginnt das Spiel sofort mit einer Katastrophe. Nachdem man schon verletzt in einer kleinen Stadt angekommen ist und sich noch nicht so ganz von der Bettlägerigkeit erholt hat, erscheint ein Dämonenherrscher, der mal eben alles kurz und klein haut. Daraufhin macht man sich auf, ein Held zu werden – oder eben seiner Gesinnung zu folgen, die beispielsweise rechtschaffen, rechtschaffen-gut, böse, chaotisch, usw. sein kann.

Bleibt man seiner Gesinnung treu, wird man schnell neue Dialogoptionen freischalten, um das Spielgeschehen nochmals zu individualisieren.

Und genau das ist etwas, das man in den wenigstens Spielen, vor allem Rollenspielen, sieht: Individualismus.

Die komplette Reise, die mal eben 100+ Spielstunden mit sich bringt, kann sich je nach Entscheidungen völlig anders anfühlen. Man kann Heldentaten vollbringen, Menschen helfen, ohne etwas als Gegenleistung zu fordern oder man kann aber auch keinen Finger ohne die richtige Bezahlung krümmen. Ganz gleich für was man sich entscheidet, man kommt im Spiel voran, findet seinen Weg und geht diesen.

..egal, wie verzweigt dieser auch sein kann

Wobei wir nun auch schon beim Gameplay wären. Ein Großteil des Spiels machen Dialoge aus. Man spricht mit NPCs, lernt ihre Geschichte kennen, wird auf neue Quests aufmerksam gemacht und wird immer tiefer in die Spielwelt gezogen. Ein anderer Teil, der je nach Abschnitt ebenfalls einen Großteil ausmachen kann, wäre der Kampf. Dieser hat es wirklich in sich. Man kann zwar sehr viele Feineinstellungen im Schwierigkeitsgrad vornehmen, wie beispielsweise verhindern, dass Charaktere sterben oder den eingehenden Schaden reduzieren, aber dennoch bleibt es ein klassisches RPG. Man muss gut auf seine Begleiter achten, auf die Ausrüstung, die Formation und den Einsatz von Fähigkeiten und Gegenständen, denn das alles ist begrenzt. So wird es nie langweilig, wobei gleichzeitig auch nicht stundenlang gegrindet werden muss. Dieses JRPG-Element wurde hier zum Glück nicht gezückt. Man kann das Spiel wunderbar genießen, indem man einfach „nur“ die Neben- und Hauptquests abschließt.

Doch kommen wir nun zu dem Punkt, der wirklich entscheidend ist: Wieso sollte man sich die PS4 Version des Spiels holen?

Ein häufiges Vorurteil wäre beispielsweise die Steuerung. Diese muss ja einfach fummelig sein. Zwar kann der Controller nicht mit der präzisen Steuerung von Maus und Tastatur mithalten, aber er hat hier auch einen Vorteil, denn das Bewegen an sich fühlt sich viel natürlicher an. Auch das Umschalten zwischen den Gegnern ist schön einfach gestaltet und fühlt sich ab Minute 0 einfach richtig an. Gut, die Controller-Steuerung gibt es nun auch nachträglich für den PC, also ist das nicht wirklich einen erneuten Kauf wert, aber es spricht schon einmal für den Port.

Dann kommen wir zu einem weiteren Vorurteil: Die Grafik muss schlechter sein. Auch hier kann ich wieder nur beruhigen. Das Spiel sieht auf PS4 genauso gut aus wie auf PC. Die Framerate ist vor allem in den Zwischensequenzen nicht ganz so rund, aber ehrlich gesagt, gibt es diese Probleme auch auf PC auf dem ein oder anderen Rig.

Auch Effekte lassen sich auf der PS4 nicht lumpen

Dann könnte man sich noch über die Schriftgröße sorgen. Vor allem in 4K auf dem TV könnte diese zu klein sein, aber selbst hier haben die Entwickler*innen für gut lesbare Dialoge gesorgt, die zwar den halben Bildschirm einnehmen, dafür aber das Zocken von der Couch aus ermöglichen.

Wir haben also eine anständige Grafik, einen guten Controller-Support und selbst das Lesen an sich ist kein Problem.

Details kann man auch wunderbar erkennen – genauso grausame Details

Bis hierhin scheint der Port alles richtig zu machen.

Gut, man könnte noch anführen, dass die Ladezeiten recht lang sind. Das sind sie am PC auch, aber heutzutage, wo doch alles so schnelllebig ist, fühlt es sich teils länger an als gewünscht.

Welchen Grund könnte man also anführen, um das Spiel auf PS4 noch einmal zu erwerben? Ehrlich gesagt könnte man auf den Wiederspielwert eingehen, da sich die Story je nach Dialogverlauf so anders gestaltet. Man könnte auf das Trophäensystem von PlayStation eingehen und den Wunsch, Platin zu erhalten. Oder aber man sagt, dass die PS4 Version gleichwertig zur PC Version ist. Man kann es auf beiden Plattformen gut spielen und so ist es jedem überlassen, welche Plattform er bevorzugt.

0
Amazing
80100
Pros

Interessante Neben- und Begleiterquests

Tolle Fantasy (auch mit Drachen!)

Gute Controller-Umsetzung

Dialoge lassen sich gut lesen (auch am TV)

Cons

Mehr als 100 Spielstunden

Einige DLCs, die einiges kosten

Framerate in Zwischensequenzen etwas niedrig

Ladezeiten so lang wie am PC (könnten kürzer sein)

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