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Sword Art Online Alicization Lycoris (Nintendo Switch) im Test

Sword Art Online Alicization Lycoris (Nintendo Switch) im Test

Sword Art Online hat seit jeher nicht nur mit einer tollen Fantasy-Geschichte gestrahlt, sondern Spiel technisch auch mit MMO-Elementen.

Genau diese Grundessenz nimmt Sword Art Online Alicization Lycoris auf, während der Arc rund um Projekt Alicization nicht einfach nur wiedergegeben wird, vielmehr wird noch eine Geschichte nebenbei und weiter erzählt, welche mit der mysteriösen Medina beginnt.

Alice ist natürlich auch mit dabei

Zu viel möchte ich an dieser Stelle nicht vorwegnehmen. Sagen wir einfach mal, dass man hier sowohl Alicization (gerade zu Beginn) genießen kann und gleichzeitig mehr über ein Adelshaus erfährt, dass als „defekt“ betitelt wird und einer jungen Dame, die das Ganze wieder in Ordnung bringen möchte, ihre Ehre und die ihrer Familie wiederherstellen möchte und erst im Laufe der Zeit erkennt, was hier eigentlich wirklich gespielt wird.

Wichtige Charaktere, u.a. Eugeo und einige mehr, sind ebenfalls Bestandteil des Spiels und können als Begleiter mitgenommen werden. Fan-Service wird hier wirklich großgeschrieben, denn man kann die Begleiter sogar steuern.

Ohne Eugeo geht es natürlich nicht

Ein besonderes Merkmal von SAO Alicization Lycoris ist dabei, dass das Gameplay stark eingeteilt wird. Einerseits hat man hier eine Visual Novel, in der man sich mehr oder weniger durch Texte, die größtenteils vertont sind, klickt und Einzelbilder, die animiert wurden, betrachtet. Die Story ist interessant und hat neben einigen Tiefen, die etwas langweiliger sind, mindestens so viele Höhen, die spannend und interessant gestaltet wurden. Die Charaktere fasst man schnell ins Herz und möchte auch mehr über diese erfahren.

Ein weiterer Teil ist ein Einzelspieler-MMO. Zwar kann man einzelne Missionen auch mit anderen Spieler*innen genießen, aber im Kern ist es eher ein Singleplayer-Spiel.

Man erlebt immerhin die Geschichte aus der Sicht Kiritos – dem Hauptcharakter des kompletten SAO-Franchises.

Das MMO ähnliche Gameplay teilt sich in Haupt- und Nebenaktivitäten auf. Zum einen hat man die Hauptquest. Hier kann man schnurstracks dem blauen Wegweiser folgen, zwischendurch kleinere und dann auch mal größere Monster bekämpfen. Auch der Schwertkampf gegen menschliche Gegner steht immer mal wieder im Fokus, sodass ausweichen und blocken sowie die richtige Anwendung der Fähigkeiten mit der Zeit ein absolutes Muss ist.

Die Kämpfe werden effektreicher, anspruchsvoller und gigantischer – mit der Zeit

Folgt man allerdings nur den Hauptquests, wird man immense Levelschwierigkeiten bekommen – typisch für ein RPG. Die Nebenquests sind hauptsächlich Sammel-, Such- und Kampfquests. Mal muss man Materialien suchen, mal muss man Gegner besiegen und ein weiteres Mal muss man alles ein bisschen mischen, um bestimmte Materialien zu erreichen. Diese Mühen werden dann auch mit Gegenständen und Skill-Punkten belohnt.

Wie bringt man also ein solches Spiel auf der Nintendo Switch ans Laufen? Kurz und knapp gibt es seit The Witcher 3 keine Ausreden mehr, ein Spiel nicht auf die Nintendo Switch zu bringen. Natürlich müssen vor allem grafisch die meisten Abstriche in Kauf genommen werden, doch das war es dann meistens auch schon.

In der Nintendo Switch Version sieht man das vor allem an der Umgebungsverdeckung, die fast nicht mehr existent ist. Es gibt kaum bis kein Gras, die Texturen sind großteilig in 2D gehalten und die Auflösung ist ein weiterer Kritikpunkt in Sachen Grafik, da sie so gering ist, dass man teils kaum noch Gesichter in der Open World erkennen kann. Klar, sieht man in der Open World hauptsächlich den Hinterkopf von Kirito, aber trotzdem ist es etwas schade.

Die etwas schlechtere Grafik ist der Hardware geschuldet. Natürlich kann diese nicht mit einer PS4 mithalten oder gar dem PC (auf dem es übrigens auch nicht ganz so rund läuft, doch das nur am Rande).

Wenn man das Spiel im Handheld-Modus spielt, fällt die geringe Auflösung und die nicht ganz so schicke Grafik kaum noch auf. Im Docked-Modus würde ich es allerdings weniger empfehlen.

Die Zwischensequenzen sehen trotzdem toll aus

Eine Ausnahme gibt es allerdings: Zwischensequenzen und der Visual Novel-Part sehen sehr gut aus und haben eine höhere Auflösung.

Die Framerate ist in den meisten Situationen in Ordnung und liegt bei gut 30 FPS. In manchen Situationen, in großen Gebieten mit vielen Effekten, kann diese aber auch etwas zusammenklappen, sodass Ruckler deutlich erkennbar sind.

Die Ladezeiten hingegen sind recht kurz gestaltet. Hier zeigt Nintendo mit der hauseigenen Architektur wieder, dass auch eine kleine Konsole schnell laden kann.

Die Schrift ist übrigens sehr gut lesbar, sodass man im Handheld-Modus den Visual Novel-Teil genauso genießen kann wie am großen Monitor. Von der Größe her fand ich sogar den Handheld-Modus angenehmer.

Die Steuerung wurde für die Nintendo Switch nicht abgeändert, d.h. es gibt nach wie vor sehr viele Eingaben, die getätigt werden müssen. Ob nun heilige Künste, Fähigkeiten oder Gegenstände, jeder Knopf wird mindestens einmal, manchmal aber auch mehrmals belegt. Das hat im Handheld-Modus erstaunlich gut geklappt, doch ist da der Halbautomatische Steuerungsmodus, bei dem man nicht mehr darauf achten muss, wie weit man vom Gegner entfernt ist, etwas angenehmer. Aber das ist Geschmackssache und lässt sich jederzeit ändern.

Alles in Allem und auch gerade wegen der DLCs, die kostenlos hinzugereicht werden, schneidet das Spiel auf der Nintendo Switch erstaunlich gut ab. Wenn man es allerdings bereits auf einer anderen Plattform besitzt, wird man nicht um den grafischen Vergleich herumkommen. Ist man aber ein Fan von Sword Art Online und möchte unbedingt das Spiel auf der Nintendo Switch spielen und kann grafisch ein kleines Auge zudrücken – wie bei fast allen Switch-Spielen – wird man hier beim Kauf nichts Falsch machen. Man kann seine knapp 100 Stunden in dem Spiel verbringen, einer guten Story lauschen und anspruchsvolles Rollenspiel-Gameplay erleben. Auch für Entdecker*innen gibt es hier mehr als genug zu tun. Dazu kommen noch weitere DLCs, die nicht nur die Story weiter ausbauen, sondern gleichzeitig auch neues Gameplay in Form von Waffen ins Spiel bringen.

Und nur so zum Vergleich: Auch die anderen Plattformen haben mit diesem Spiel so ihre Schwierigkeiten. Beispielsweise kann die PS4 auch nur 30 FPS, es gibt keine PS5-Version, für die PC-Version braucht man einen sehr kompetenten Rechner, usw. Aber Sword Art Online ist kein FPS und daher kann man hier gut und gerne Milde walten lassen und sich auf das konzentrieren, was das Spiel wirklich gut macht: Story + Gameplay.

… und das Feature, dass man jederzeit Pause machen kann. Es gibt zusammenhängende Szenen, die mal eben eine Stunde und länger gehen. Da kann man die Switch gut in den Ruhemodus versetzen, wenn dann doch mal der DHL-Bote klingelt oder man Hunger bekommt. Das ist in diesem Spiel ein essenzielles Feature, denn gespeichert wird größtenteils manuell an Säulen und hier und da mal kaum sichtbar automatisch, weil es so schnell geht.

Für diesen Test wurde uns ein Musterexemplar zur Verfügung gestellt. Wir bedanken uns herzlich.

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Amazing
85100
Pros

Sehr angenehme Steuerung, wenn auch leicht überladen (typisch MMO)

Sehr gute Schriftgröße

Man kann jederzeit pausieren

Viel Spielzeit plus DLCs für knapp 50 Euro

Cons

Framerate oft unter 30

Auflösung sehr gering

Kaum bis keine Umgebungsverdeckung

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