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Funko Fusion (PC) im Test

Funko Fusion (PC) im Test

Einleitung

Funko Pops sind so viel mehr als nur ein paar Sammelfiguren. Es gibt sie millionenfach und zu jedem erdenklichen Franchise. Demnach sind sie viele – sehr sehr viele, um genau zu sein. Es war also nur eine Frage der Zeit, bis das Millionengeschäft auch den Videospielmarkt für sich entdeckt hat. Mit Funko Fusion, dem Titel, der auch Programm ist, versucht Entwicklerstudio 10:10 Games beliebte Franchises in Form von Funko Pops auf Videospielplattformen zu zaubern. Es ist für den PC, die PS5 und die Xbox Series S|X erschienen. Im November wird es auch noch für die Nintendo Switch nachgereicht.

Ob oder wie gut die Idee der Funko Pops als Videospiel umgesetzt wurde, klären wir in den nächsten Abschnitten.

Story

Die Grundstory von Funko Fusion ist recht stringent, recht simpel: Ein Bösewicht droht, sämtliche Planeten, in diesem Fall Franchise-Spielwelten, zu übernehmen. Ihr schlüpft in die Rolle einer Figur aus dem jeweiligen Franchise und versucht, die böse Entität zu vertreiben. Ihr wollt also nicht nur eine Spielwelt retten, sondern gleich mehrere. Ausgangspunkt ist übrigens die sehr berühmte Videospiel- und Merchandise-Marke Five Nights at Freddy’s. Der Horror, der in den Spielen allerdings zu verzeichnen ist, hat es nicht mit ins Spiel geschafft.

Dennoch gibt es mit Five Nights at Freddy’s schlappe 25 Marken, die im Spiel wiederzufinden sind, wobei nicht alle eigene Spielwelten erhalten haben:

  • Zurück in die Zukunft
  • Kampfstern Galactica (Hauptwelt)
  • Bob’s Big Boy
  • Chucky – Die Mörderpuppe
  • Five Nights at Freddy’s
  • Funko
  • Hot Fuzz (Hauptwelt)
  • Invincible
  • Der weiße Hai
  • Jurassic Park (Hauptwelt)
  • KFC
  • Knight Rider
  • He-Man: Masters of the Universe (Hauptwelt)
  • M3GAN
  • Mega Man
  • Die Mumie
  • Nope
  • Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt (Hauptwelt)
  • Shaun of the Dead
  • Team Fortress 2 (kostenloser DLC)
  • The Thing (Hauptwelt)
  • The Umbrella Academy (Hauptwelt)
  • The Walking Dead (kostenpflichtiger DLC)
  • Voltron: Legendary Defender
  • Xena

Ihr startet in eine Spielwelt, in dem ihr euch eine Funko Pop-Figur aussucht. Sucht ihr euch beispielsweise eine Figur aus Kampfstern Galactica heraus, könnt ihr nach der Einführungsmission im Battlestar-Universum starten. Sucht ihr euch eine Figur aus Jurassic Park aus, startet ihr im Dino-Universum, usw. Alle Hauptwelten, die oben auch aufgelistet sind, können direkt angewählt werden.

Spielwelten

So interessant die Idee der verschiedenen Franchises auch ist, so liebevoll diese teilweise auch umgesetzt wurden, in dem sie viele Details beherbergen, die man aus den jeweiligen Franchises mag, beispielsweise Kampfeinheiten aus Galactica (aus den 1970ern) oder die kleinen Dinosaurier aus Jurassic World, so statisch wirken die Spielwelten leider.

Teils ist das natürlich durch die einheitliche Grafik bestimmt: Alles sieht sich sehr ähnlich, die Texturen für Interaktionsobjekte zum Beispiel könnten fast eins zu eins in einer Spielwelt ausgetauscht werden. Ja, hier und da sieht man am Beispiel Galactica mehr Grautöne und am Beispiel Jurassic Park mehr Grüntöne. Hier und da gibt es dann auch mal Items, die ikonisch für die Franchises sind und worüber man sich auch freut – gerade dann, wenn man Fan des Franchises ist. Und ja, manchmal wurde auch der Stil des jeweiligen Franchises leicht übernommen, allerdings macht es grafisch nicht den Unterschied wie beispielsweise in einem Kingdom Hearts III. Es sind dann wieder eher liebevolle Details.

Dennoch ist vor allem das Spielweltdesign eher einfach gehalten. Es gibt selten größere Areale, meist sind diese schlauchig und führen direkt zum Ziel. Sie sind so einfach und klein gehalten, dass es schon als abenteuerlustig gilt, einen Raum seitlich betreten zu können, wo dann meist auch schon eine Belohnung wartet. Diese Belohnung kann ein Item sein, um sich beispielsweise zu heilen, es kann aber auch ein Funko Pop zum gerade gespielten Franchise oder sogar einem “geheimen” Franchise sein. Geheim deshalb, da ihr diese Figur nur dann erhaltet, wenn ihr diese im Level auch findet. Anders als viele andere Figuren, die dann freigespielt werden, wenn ihr eine Welt startet.

Figuren

Es gibt sehr viele Figuren – auch ohne DLCs und ohne zukünftige DLCs, die mit Sicherheit noch kommen werden und neue Franchises etablieren.

Dennoch ist das Funko Pop-Feeling stark in diesen verwurzelt. Zum einen haben wir die optische Komponente: Die Funko Pops, die wir finden und/oder spielen und sammeln können, sehen genauso aus wie jene, die wir auch im Regal finden können. Zum einen haben sie die großen Köpfe, zum anderen passende Klamotten sowie viele Details, wie etwa Schminke und Haarschmuck, die uns an unsere Franchise-Lieblinge erinnern. Kaum sieht man eine Figur, weiß man auch schon, um welche es sich handelt.

Und auch spielerisch zeigt sich die Liebe zum Detail, zumindest in den Figuren. Jede Figur hat ihre eigenen Signature-Moves, ihre eigene Bewaffnung und teils sogar ihre eigene Fortbewegungsmöglichkeit. Auch an den Feinden erkennt man ein liebevolles Design: Diese wurden mindestens so gut ausgearbeitet wie die Helden.

Gameplay

Rein spielerisch haben wir also gut funktionierende Funko Pops. Nicht nur die eigenen Signature-Moves sorgen für Abwechslung, ob nun Shaun aus Shaun of the Dead mit seinem Cricketschläger oder Lieutenant Starbuck mit seiner Pistole, auch die Bewaffnung ist entscheidend, ob man eher in den Nah- oder Fernkampf geht. Beides ist aber bei allen Charakteren möglich, nur dann teils eben stärker oder schwächer.

Selbiges gilt übrigens auch für den Schwierigkeitsgrad. Manche Charaktere sind einfach zäher oder besser für den Einsatz geschaffen als andere. Ist es zu schwierig, kann hier also gut gewechselt werden.

Apropos Schwierigkeitsgrad, das Spiel hat einen festen Schwierigkeitsgrad, der sich nicht daran orientiert, mit wie vielen Spielern ihr spielt. Es hat einen Online-Koop-Modus, sodass ihr mit Freunden zusammen spielen könnt, allerdings wird es dann nicht schwieriger. Im Gegenteil: Seid ihr alleine unterwegs, habt ihr es schwieriger als in einer Dreiergruppe.

Doch kommen wir nun zu den verschiedenen Gameplay-Aktivitäten zurück. An sich kann man unterschiedliche Aufgaben erfüllen. Mal muss man ein Türrätsel mit Bomben lösen, mal verschiedene Schalter umlegen, um an eine Truhe zu kommen oder es gibt auch mal kleinere Schaltkreisrätsel. Was die Story betrifft, müsst ihr definitiv viele Feinde ausschalten, ebens erwähnte Rätsel lösen, die wirklich ganz einfach gehalten sind, und euch auch mal auf Rettungsmission wagen.

Das Gameplay ist wirklich ganz einfach in seiner Mechanik gehalten. Es wurde sehr viel Liebe und sicherlich auch Zeit in die Funko Pop-Erstellung gesteckt sowie in das, nennen wir es mal Einlesen in die Franchises, aber die Umsetzung als Videospiel ist dabei in den Hintergrund gerückt.

Technik

Wie bereits erwähnt, glänzt das Spiel optisch vor allem in Design der Funko Pops. Diese sehen gut aus und lassen sich auch gut steuern. Auch die Gegner haben eine angemessene Bewegungs- und teils auch Feuerreichweite.

Die empfohlenen Systemanforderungen sind nicht ohne:

  • Prozessor: Intel Core i7-9700K or AMD Ryzen 5 5600
  • Arbeitsspeicher: 16 GB RAM
  • Grafik: NVIDIA GeForce RTX 3060 or AMD Radeon RX 6600 XT.

So plastisch und einfach der Stil gehalten ist, was dem Funko Pop-Franchise entspricht und demnach gut umgesetzt wurde, so gut sind teilweise manche Spielwelten und Ausschnitte aus Spielwelten in Szene gesetzt. Ob es eine Schneeregion ist oder eben Feuer, es sieht plastisch aus, denn es ist ja auch die Welt von Funko Pop. Nichtsdestotrotz sieht das Spiel wirklich gut aus. Die Performance war auf meinen Testrechner, mit 16 GB RAM, einer mittlerweile nicht mehr aktuellen RTX 3070Ti und einem auch etwas schwächelnden AMD 5800X mit einer Auflösung von 1440p vollkommen in Ordnung. Je nach Gegner- und NPC-Dichte hatte ich über 90 FPS, manchmal auch etwas darunter.

Insgesamt sieht das Spiel also gut aus und läuft auch ordentlich.

Fazit

Zwar macht es Spaß, die verschiedenen Welten zu entdecken und es gibt durchaus diese Ah-Momente, wenn man etwas aus geliebten Franchises entdeckt oder sogar neue Figuren freispielt, wenn man durch die offensichtlich einzige offene Tür in einem Schlauchelevel gegangen ist, aber zufriedenstellend ist es für einen Gamer leider nicht.

Ich könnte mir vorstellen, dass Hardcore-Fans einzelner Franchises wirklich Interesse an dem Spiel haben können und sehr viel Spaß in einzelnen Spielwelten haben werden, auch könnten jüngere Spieler mit sehr wenig Spielerfahrung hier einen guten Start haben, dann sehe ich allerdings das Alter der Franchises und verwerfe den Gedanken. Ein sechsjähriges Kind wird mit Kampfstern Galactica wenig am Hut haben. Zwar werden Mutter und/oder Vater bestimmt Spaß daran entwickeln, dem Kind die einzelnen Franchises ihrer Jugend zu zeigen, allerdings so richtig kindgerecht ist es nicht, einfach nur wie wild auf Dinos einzuschlagen. Viele Franchises sind eher alt – nicht weniger beliebt, aber dennoch nicht für jüngere Zielgruppen.

So schrumpft der empfohlene Spielerkreis immer weiter auf, sagen wir einfach jung gebliebene Franchise-Fans, die nach einem Feierabendbier vielleicht gar nicht mehr gefordert werden möchten.

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Great
65100
Pros

Breite Franchise-Auswahl: Zahlreiche Franchises (über 20 plus über 60 Figuren) integriert, darunter beliebte Titel wie Jurassic Park, Zurück in die Zukunft, The Umbrella Academy.

Detailliertes Figurendesign: Funko Pops sehen aus wie ihre physischen Vorbilder und sind mit liebevollen Details ausgestattet, die an die jeweiligen Franchises erinnern.

Charaktervielfalt: Jede Figur hat individuelle Fähigkeiten, Signature-Moves und eigene Waffen.

Abwechslungsreiche Gameplay-Mechaniken: Verschiedene Rätsel- und Kampfmechaniken bieten Abwechslung im Spiel.

Online-Koop-Modus: Mehrspieler-Erlebnis ermöglicht Zusammenspiel mit Freunden.

Funko-Pop-Ästhetik: Passender, plastischer Grafikstil, der zur Marke Funko Pop passt.

Nostalgie-Effekt: Bekannte Elemente und Welten aus beliebten Franchises sorgen für Ah-Momente bei Fans.

Stabile Performance: Trotz älterer Hardware läuft das Spiel flüssig.

Cons

Einfache Story: Simpler Plot ohne größere Tiefen oder emotionale Entwicklung.

Statisches Leveldesign: Schlauchige, eher kleine Spielwelten ohne größere Erkundungsmöglichkeiten.

Monotones Gameplay: Kampf- und Rätselmechaniken sind sehr einfach und werden schnell repetitiv.

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