„Ad Infinitum“ ist ein bemerkenswertes Videospiel, das mutig die düstere Thematik des Ersten Weltkriegs aufgreift und den Spielern eine eindringliche Erfahrung bietet. In dem Spiel schlüpft man in die Rolle eines deutschen Soldaten, der nach seiner Rückkehr nach Hause mit den Schatten der Vergangenheit konfrontiert wird. Das Spiel beginnt, als der Soldat in seinem verlassenen Elternhaus aufwacht und Briefe findet, die die tragischen Ereignisse und den Schrecken des Krieges enthüllen. Von Anfang an wird deutlich, dass „Ad Infinitum“ keinen Krieg glorifiziert, sondern die schrecklichen Seiten dieses Konflikts schonungslos offenlegt.
Die erzählerische Perspektive des Spiels ist bemerkenswert und bietet eine einzigartige Erfahrung. Es zeigt, wie die höheren Ränge in der Armee und die ältere Generation die jungen Soldaten in den Tod geschickt haben. Diese eindringliche Darstellung trägt dazu bei, die Realität und den Horror des Ersten Weltkriegs zu vermitteln.
Horror mal anders – ein Kriegsspiel als Walking-Simulator
Obwohl „Ad Infinitum“ auf Steam als Survival-Horror-Spiel klassifiziert ist, kann es eher als Walking Simulator betrachtet werden. Das Spiel erfordert kein Schießen bzw. nur ganz selten oder das Überleben durch die Suche nach lebenswichtigen Ressourcen wie Wasser oder Nahrung. Stattdessen konzentriert es sich auf die narrative Erfahrung und spiegelt diese Priorität auch im Gameplay wider. Spieler erkunden das Haus, durchqueren Kriegsgräben, weitere Schauplätze und suchen nach Gegenständen, um die Handlung voranzutreiben.
Es ist wichtig zu beachten, dass das Spiel einen langsamen Erzählstil hat und die Spieler sich darauf einlassen müssen. Dies kann eine großartige Erfahrung bieten, indem es die Glorifizierung des Krieges vermeidet, wie man es aus „Battlefield“ und „Call of Duty“ kennt. Auf der anderen Seite kann es frustrierend sein, wenn man Schwierigkeiten hat, voranzukommen, weil man beispielsweise eine bestimmte Box übersehen hat und dadurch in der Erzählung stecken bleibt.
Das Gameplay von „Ad Infinitum“ ist ein ständiger Loop aus Laufen und Suchen, was nicht jedermanns Sache ist. Diejenigen, die sich jedoch gerne mit der Thematik und dem langsamen Erzählstil auseinandersetzen, werden Freude in der beklemmenden Atmosphäre des Spiels finden. Monster sind nicht überall präsent, sondern werden gezielt eingesetzt, um die Handlung voranzutreiben.
Grafisch authentisch und überzeugend
Grafisch ist „Ad Infinitum“ beeindruckend. Die Details und die fotorealistische Darstellung tragen erheblich zur Immersion bei und erleichtern die Suche nach Gegenständen, da Markierungen weitgehend vermieden werden. Dies trägt zur Authentizität des Spiels bei.
Ein weiterer Pluspunkt ist die Stabilität des Spiels und die kurzen Ladezeiten, die die Immersion aufrechterhalten. Und mit einem Preis von gerade einmal 34,99 Euro bietet „Ad Infinitum“ eine erschwingliche Möglichkeit, eine fesselnde Spielerfahrung zu erleben.
Fazit
Zusammenfassend ist „Ad Infinitum“ ein bemerkenswertes Spiel, das die Schrecken des Ersten Weltkriegs einfühlsam und realistisch darstellt. Es mag nicht jedermanns Geschmack sein, aber für diejenigen, die sich auf die langsame, narrative Erfahrung einlassen können, bietet es eine beklemmende und lehrreiche Reise in die Abgründe des Krieges.
Realistische Darstellung der Schrecken und Nachwirkungen des Ersten Weltkriegs
Starke narrative Erfahrung
Beeindruckende, fotorealistische Grafik
Stabile Leistung und kurze Ladezeiten
Erschwinglicher Preis
Langsames Erzähltempo erfordert Geduld
Mangelnde Abwechslung im Gameplay
Gelegentliche Frustration beim Vorankommen
Begrenzter Spielumfang (kann in unter 6 Stunden durchgespielt werden)