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Chants of Sennaar (PS5) im Test

Chants of Sennaar (PS5) im Test

Vor kurzem wurde „Chants of Sennaar“ veröffentlicht, das neueste Werk des Indie-Entwicklers Rundisc und des Publishers Focus Entertainment. Mit einem Verkaufspreis von unter 20 Euro und einem aktuellen Rabatt von 10 Prozent ist es definitiv einen Blick wert. Ich hatte die Gelegenheit, das Spiel ausführlich zu testen, und möchte nun meine Eindrücke mit euch teilen.

Die Story – Ein Rätsel zum Entschlüsseln

Schon zu Beginn wird deutlich, dass „Chants of Sennaar“ von dem Mythos von Babel inspiriert ist. Die Spieler finden sich in einer Welt der Gläubigen wieder, und das ist offensichtlich. Doch alles Weitere muss man sich mühsam erspielen.

Spannendes Rätsellösen

Das Gameplay gestaltet sich zunächst mysteriös, denn die Charaktere kommunizieren ausschließlich durch eine Symbolsprache. Anfangs sind es einfache Begriffe wie „Öffnen,“ „Schließen,“ „Hallo“ und „Wiedersehen,“ die man entschlüsseln muss. Doch im Verlauf des Spiels wird es immer komplexer. Sätze bestehen nicht mehr nur aus zwei Symbolen, sondern aus vielen mehr, die im Kontext interpretiert werden müssen.

Hier glänzt „Chants of Sennaar“ mit einer äußerst nützlichen Funktion: Man kann Notizen zu den Symbolen auf Knopfdruck erstellen. Dies ist überraschend benutzerfreundlich, vor allem für eine Konsolenversion. Mit selbst erstellten Notizen bewaffnet, geht es daran, ein Tagebuch zu führen. Hier müssen mehrere Symbole und deren Bedeutungen korrekt zugeordnet werden. Nur wenn man die Seiten seines Tagebuchs mit allen Symbolen und ihren Bedeutungen richtig füllt, kann man erfolgreich vorankommen. Zu Beginn funktioniert das Prinzip des „Trial and Error“ noch recht gut, aber je komplexer die Symbolkombinationen werden, desto schwieriger wird es, die richtige Lösung zu finden.

Es ist wichtig zu betonen, dass „Chants of Sennaar“ nicht dazu ermutigt, sich auf Trial and Error zu verlassen. Vielmehr sollte man sich die Welt genau anschauen, nachdenken, Optionen ausschließen und zu den richtigen Schlüssen kommen. Dieser Ansatz erweist sich als weitaus befriedigender und führt zu einer tieferen Immersion in die Spielwelt.

Neben der Sprache gibt es auch Rätsel in der Spielwelt. Einige sind recht einfach, bei anderen muss man knifflige Mechanismen lösen oder Objekte verschieben. Um das Gameplay aufzulockern, gibt es zudem verschiedene Aufgaben. Mal muss man sich lautlos anschleichen, mal in einer Gruppe von Gläubigen untertauchen. Die Vielfalt dieser Aufgaben überrascht und bereichert das Spielerlebnis, ohne den Rahmen eines Indie-Spiels zu sprengen. Dies ist äußerst angenehm und trägt zur Abwechslung bei.

Grafik und Leveldesign – Ein einzigartiger Stil

Die Level in „Chants of Sennaar“ sind gut gestaltet, verwinkelt und laden zum Erkunden ein. Das ist auch notwendig, da man die Sprachen lernen muss, um die Welt vollständig zu verstehen. Dies verleiht dem Spiel ein befriedigendes Gefühl, wenn man nach und nach alles im jeweiligen Gebiet versteht. Doch sobald man eine Sprache gemeistert hat, geht es direkt zum nächsten Gebiet über, und der Zyklus beginnt von Neuem. Diese Abwechslung im Spiel hält einen bei Laune, selbst wenn die Spielzeit von ca. 8 Stunden für ein Puzzle-Spiel als angemessen betrachtet werden kann. Langweilig wird es nie.

Die Grafik von „Chants of Sennaar“ unterscheidet sich von vielen anderen Indie-Spielen, die oft auf den beliebten 8-Bit-Stil setzen. Stattdessen präsentiert das Spiel einen einzigartigen visuellen Stil, der von vielen Linien geprägt ist. Dieser Stil, obwohl er mir persönlich nicht liegt, ist dennoch kunstvoll und einzigartig. Die Linien strukturieren das Bild auf eine Weise, die gut zum Spielgeschehen passt.

Die eigentlichen Kernfeatures des Spiels sind zweifellos die Symbole und das Erlernen der Sprachen. Dies erinnert ein wenig an ähnliche Mechaniken in Spielen wie „No Man’s Sky“ und „Returnal“, wobei es in „Chants of Sennaar“ noch stärker im Vordergrund steht. Dieser Ansatz gefällt mir sehr gut.

PS5-Optimierung mehr als gelungen

Auf der PS5 läuft das Spiel äußerst flüssig, sieht großartig aus und lässt sich erstaunlich präzise steuern. Hier kann man ohne Übertreibung sagen, dass die Steuerung für ein Indie-Spiel herausragend ist und durchaus mit großen Titeln mithalten kann. In meiner Erfahrung neigen Indie-Titel oft dazu, hakelig zu sein, aber das ist hier keinesfalls der Fall. Die Steuerung ist einfach toll umgesetzt!

Fazit: „Chants of Sennaar“ – Eine Einladung zum Eintauchen in eine Welt des Rätselns

„Chants of Sennaar“ ist ein bemerkenswertes Indie-Spiel, das mit einer fesselnden Symbol-Sprache und einem einzigartigen visuellen Stil überzeugt. Die Herausforderung, die Sprachen zu entschlüsseln, und die Vielfalt der Aufgaben halten euch bei Laune. Die gut gestalteten Level laden zum Erkunden ein, und die Inspirationsquelle des Babel-Mythos verleiht dem Spiel eine zusätzliche Tiefe. Obwohl die Grafik mit ihren vielen Linien möglicherweise nicht jeden Geschmack trifft, ist sie dennoch kunstvoll und ein wichtiger Teil des Spielerlebnisses.

Besonders attraktiv ist derzeit das Angebot mit einem Verkaufspreis von unter 20 Euro und einem aktuellen Rabatt von 10 Prozent. Wenn ihr auf Puzzle-Games steht, solltet ihr definitiv „Chants of Sennaar“ jetzt ausprobieren. Es bietet eine einzigartige Spielerfahrung, die euer Hirn herausfordert und gleichzeitig in eine faszinierende Welt eintauchen lässt. Es sei jedoch darauf hingewiesen, dass es nicht empfohlen wird, online nach Lösungen zu suchen. Stattdessen solltet ihr euch lieber länger mit den einzelnen Orten beschäftigen, um die volle Intensität des Spiels zu erleben. Der Schwierigkeitsgrad der meisten Rätsel ist mittel, was eine angemessene Herausforderung für Puzzle-Fans bietet.

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Masterpiece
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Pros

Fesselndes Gameplay durch das Entschlüsseln von Symbolen und Rätseln

Einzigartiger visueller Stil, der das Spiel kunstvoll untermalt

Vielfalt an Aufgaben und Rätseln, die für Abwechslung sorgen

Steuerung auf der PS5 ist bemerkenswert präzise und flüssig

Gut gestaltete, erkundbare Level

Cons
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