Now Reading
Aliens: Dark Descent (PC) im Test

Aliens: Dark Descent (PC) im Test

„Aliens: Dark Descent“ ist ein fesselndes strategisches Videospiel aus der Vogelperspektive, das euch die Frage stellt, wie sich das Alien-Franchise nahtlos in ein Genre einfügt, das normalerweise für strategisches Gameplay bekannt ist. Dieses Spiel verspricht euch eine einzigartige Spielerfahrung, bei der ihr als Spielerinnen und Spieler die Möglichkeit habt, taktische Entscheidungen zu treffen und gleichzeitig gegen die bedrohliche Alienpräsenz anzukämpfen. Nun stellt sich die Frage, wie erfolgreich „Aliens: Dark Descent“ diese Herausforderung meistert und ob es dem Spiel gelingt, die bekannte Alien-Thematik mit einem strategischen Ansatz zu verbinden.

Natürlich werdet ihr eine gewisse Skepsis entwickeln, wenn ihr bedenkt, dass strategische Spiele normalerweise von einer Vogelperspektive aus gespielt werden, während das Alien-Franchise eher für seine klaustrophobischen und gruseligen Atmosphäre bekannt ist. Doch gerade diese ungewöhnliche Kombination von Genre und Thema verspricht euch eine spannende Spielerfahrung, die es wert ist, genauer erforscht zu werden. Lasst uns nun in die Welt von „Aliens: Dark Descent“ eintauchen und herausfinden, wie gut das Spiel diese Herausforderung meistert.

Die gnadenlose Säuberung beginnt

„Aliens: Dark Descent“ entführt euch als Spieler in eine bedrohliche Welt, in der ihr eine Säuberungsaktion startet, um einen Alienbefall zu bekämpfen. Ihr werdet unvermittelt Teil dieser gefährlichen Mission und müsst um euer eigenes Überleben rennen. Auf eurem Weg werdet ihr Verbündete an Bord des Raumschiffs Otega treffen, Waffen und Verteidigungsmaterial finden und alles daransetzen, die Säuberungsaktion zu stoppen – es geht immerhin auch um euer Leben. Währenddessen werdet ihr Firmengeheimnisse aufdecken, darunter ein verheerendes Geheimnis, das den gesamten Plot umschreibt.

Die Geschichte von „Aliens: Dark Descent“ schafft den schwierigen Balanceakt zwischen Spannung und Erzählung, während gleichzeitig Raum für strategisches Gameplay gelassen wird. Die Entwickler haben es geschafft, eine fesselnde Atmosphäre zu kreieren, die euch in die bedrohliche Welt der Aliens eintauchen lässt. Die vielen gut inszenierten Cutscenes und die Entwicklung der Charaktere tragen dazu bei, dass ihr euch schnell mit ihnen verbunden fühlt und die Geschichte intensiv erlebt. Die mythische Atmosphäre der Geschichte verstärkt das Spielerlebnis und macht es zu einem lohnenden Teil des Alien-Franchise.

Überlebenskampf im Angesicht des Grauens

Das Gameplay von „Aliens: Dark Descent“ erinnert an eine gelungene Mischung aus den beliebten Titeln „XCOM“ und „Company of Heroes“. Ihr übernehmt die Kontrolle über eine Basis und könnt verschiedene Einrichtungen wie eine Med-Bay, eine Kaserne, ein Labor und eine Werkstatt errichten. Diese Basis bildet das Zentrum eures strategischen Spielgeschehens. Ähnlich wie in „XCOM“ ist es entscheidend, eure Marines zu leveln, neue Forschungen voranzutreiben und neue Waffen zu entwickeln, um euch gegen die Aliens, aber auch gegen Synth- und Soldatenbedrohungen zu verteidigen.

Das Leveln eurer Marines spielt eine herausragende Rolle in „Aliens: Dark Descent“. Es bestimmt nicht nur ihre Fähigkeiten im Kampf, sondern auch ihre Fähigkeit, bestimmte Türen zu öffnen oder gefallene Kameraden zu retten. Besondere Merkmale wie „hartnäckig“ können zu unvorhersehbaren und humorvollen Situationen führen, in denen sich die Marines auf ihre eigene Weise entwickeln.

Dies kann herausfordernd sein, wenn ihr dringend einen Medic benötigt, aber stattdessen auf einen selbsternannten Sergeant trefft. Die richtige Auswahl und Verwendung von Inventargegenständen wie Medikits, Geschützen und Werkzeugen ist ebenfalls entscheidend, um bestimmte Türen zu öffnen und die Mission erfolgreich abzuschließen.

Sobald ihr in die Spielwelt eintaucht, müsst ihr euch durch labyrinthartige Gänge schleichen und versuchen, die Aliens nicht zu sehr anzulocken. Sobald die Aliens ihre Jagd aufnehmen, ist es unerlässlich, gut gerüstet zu sein. Der Zugriff auf das Kamerasystem, eine Karte und die Sicherung des Rückzugs sind von großer Bedeutung. Obwohl ihr gelegentlich Zugang zu einem Panzerwagen oder Luftunterstützung habt, ist es in der Regel erforderlich, mit einer begrenzten Anzahl von Marines, oft nicht mehr als fünf, auszukommen.

Nur um es hier nochmals herauszustellen: Das Spiel ist nicht rundenbasiert. Ihr erlebt all die Alienspannung, das Schleichen, das Schießen, das Auswählen von Fertigkeiten in Echtzeit. Zwar könnt ihr im Menü einstellen, dass das Spiel pausiert, sobald ihr Fähigkeiten auswählt, aber ein ruhiges und entspanntes Spielgefühl kommt hier nicht zustande, obwohl es sehr befriedigend ist, dem Panzerwagen zuzuschauen, wie er Feinde dezimiert.

In den Sequenzen, in denen ihr nur mit Hayes unterwegs seid, wird das Gameplay noch spannender und gruseliger. Die Schleicheinlagen sind gut gemacht und lockern das Spielgeschehen auf. Die Missionen in „Aliens: Dark Descent“ bieten eine abwechslungsreiche Erfahrung. Mal ist es actionreicher, mal anspruchsvoller, dann wieder hoch spannend. Das Spiel bleibt stets unterhaltsam und der Timer ab der Hälfte des Spiels sorgt dafür, dass ihr eure Ressourcen, Marines und Fortschritte genau im Blick behalten müsst.

Manchmal verändert sich das Gameplay mitten in einer Mission. Euch werden plötzlich Features weggenommen, wie etwa die Karte, Licht oder gar Bewegungssensoren, ohne die ihr wirklich geliefert seid. Das sind die besonderen Momente des Spiels, die euch wach rütteln werden. Diese gibt es aber auch in anderer Form: Plötzlich müsst ihr Entscheidungen mitten in einer Mission treffen, entscheiden, ob ihr jemanden hinrichtet oder rettet. Außerhalb von Missionen an eurem Terminal sind solche Entscheidungen keine Seltenheit und führen nur dazu, dass der Timer schneller abläuft, aber mitten in der Mission, vor allem so gut platziert, wird es euch überraschen – positiverweise.

Düstere Labyrinthe und bedrohliche Aliens

Das hervorragende Leveldesign ist ein weiteres Highlight des Spiels. Die Level sind visuell ansprechend/alienartig gestaltet, bieten zahlreiche Winkel und werden im Laufe des Spiels immer anspruchsvoller. Oft wird euch nur das Licht der Taschenlampe den Weg leuchten können. Und das ist sowohl beängstigend wie auch technisch schön. Immerhin sehen die Lichtstrahlen wirklich toll aus. Auch wenn Alarm geschlagen wird und plötzlich alles lichterloh rot leuchtet, werden die Level nochmals in einem ganz anderen Licht gezeigt. Es unterstützt wunderbar die Atmosphäre und lässt euch noch tiefer ins Geschehen eintauchen.

Diese Bedrohlichkeit wird euch auch spielerisch einholen. Was sich nun schwierig anhört, ist auch schwierig. Es gibt zwar viele Schwierigkeitsgrade, aber das Spiel bietet auch auf „Leicht“ eine Herausforderung. Obwohl das manuelle Speichern nicht jederzeit möglich ist, da dies nur in speziellen Räumen mit verschweißten Türen möglich ist, bleibt das Spiel fair. Besonders hilfreich ist die Möglichkeit, vom Spiel darauf hingewiesen zu werden, wenn eine besonders schwierige Stelle bevorsteht und die Mission unterbrochen werden sollte. Dies erleichtert die Planung und erhöht die Chancen auf Erfolg. Das Spiel stellt auch kontinuierlich Ressourcen zur Verfügung, um das Spiel fortzusetzen, selbst wenn etwas schiefgelaufen ist, die Planung fehlerhaft war oder die Lage falsch eingeschätzt wurde. Ein „Game Over“ tritt erst dann ein, wenn alle Truppmitglieder gestorben sind. Wenn auch nur ein Marine überlebt und es zurück zum Panzer schafft, gilt die Mission als erfolgreich. Dabei gehen zwar die menschlichen Ressourcen verloren und die kommenden Missionen werden schwieriger, aber manchmal ist es so knapp, dass ihr das Gefühl habt, es nicht besser schaffen zu können.

„In space, no one can hear you scream“ (Alien, 1979)

„Aliens: Dark Descent“ ist ein Spiel, das sich hervorragend in das Alien-Franchise einfügt. Die Kombination aus strategischem Gameplay und der packenden Alien-Thematik funktioniert erstaunlich gut. Die fesselnde Story, die gut inszenierten Cutscenes und die liebevoll gestalteten Charaktere tragen dazu bei, dass ihr in die Welt von „Aliens: Dark Descent“ eintaucht und euch darin verliert.

Das Gameplay, das Elemente aus „XCOM“ und „Company of Heroes“ kombiniert, bietet eine abwechslungsreiche und herausfordernde Erfahrung. Die Basisverwaltung, das Leveln der Marines, die Erforschung neuer Technologien und Waffen sowie die taktischen Entscheidungen während der Missionen sorgen für strategischen Tiefgang. Das Leveldesign ist beeindruckend, die Level sind visuell ansprechend und bieten eine gute Balance aus Action und Spannung.

„Aliens: Dark Descent“ macht einfach Spaß. Es ist aufregend, Aliens in einem taktischen Spiel zu bekämpfen und gleichzeitig eure eigenen Ressourcen und Marines zu managen. Fans des Alien-Franchise werden die Verbindung zur bekannten Welt zu schätzen wissen, während auch Strategie- und Taktikliebhaber auf ihre Kosten kommen. Mit seinem gelungenen Gameplay, der packenden Story und dem hervorragenden Leveldesign ist „Aliens: Dark Descent“ definitiv ein Spiel, das ihr ausprobieren solltet.

0
Masterpiece
90100
Pros

Spannende und fesselnde Story

Gut inszenierte Cutscenes und Charakterentwicklung

Mythische Atmosphäre, die das Spielerlebnis verstärkt

Gelungenes Leveldesign mit visuell ansprechenden Labyrinthen

Strategisches Gameplay mit Basisverwaltung und Marine-Leveling

Abwechslungsreiche Missionen bieten eine herausfordernde Erfahrung

Taktische Entscheidungen während der Missionen sorgen für strategischen Tiefgang

Gelungene Kombination aus Action und Spannung

Man wird auf schwierige Stellen hingewiesen und hat die Möglichkeit, die Mission zu unterbrechen

Fairer Schwierigkeitsgrad, auch auf "Leicht" eine Herausforderung

Kontinuierliche Ressourcenversorgung und Möglichkeit, Missionen trotz Fehler fortzusetzen

Cons

Manuelles Speichern nur in bestimmten Räumen möglich

Schwerwiegende Konsequenzen bei Tod aller Truppmitglieder

Verlust menschlicher Ressourcen und zunehmende Schwierigkeit bei Überleben eines einzelnen Marines

Möglichkeit, Aliens unbeabsichtigt anzulocken, erschwert Überlebenskampf

Keine uneingeschränkte Zugänglichkeit zu Panzerwagen oder Luftunterstützung

Scroll To Top