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The Last of Us Part 1 (PC) im Test

The Last of Us Part 1 (PC) im Test

In folgendem Test müssen wir stark zwischen dem Spiel an sich und dem technischen Zustand auf dem PC unterscheiden. Kaum war die Qualitätsschere in einem Videospiel so groß, wie hier zwischen einem brillanten Spiel und einer schon fast unverschämten technischen Umsetzung.

Bevor wir uns der technischen Umsetzung widmen, die durchaus in den kommenden Tagen/Wochen/Monaten noch verbessert werden kann, widmen wir uns nun erst einmal dem Spiel selbst.

Update: Das Spiel ist ab sofort gut spielbar.

The Good

The Last of Us Part 1 ist eines der besten PlayStation-Spiele, die bislang auf den Markt gekommen sind. Bereits auf PS3 war es ein Vorreiter in Sachen Grafik, Gameplay und Story.

Vor allem das Zusammenspiel zwischen Joel und Ellie, den beiden Protagonisten des Spiels, sorgt in einer sonst feindlichen Zombieumgebung für einen Lichtblick. In wenigen Spielen war es bislang so viel wichtiger zu wissen, ob Joel nun die Vaterrolle übernehmen möchte oder auf Zombiejagd zu gehen.

Der DLC „Left Behind“ ist ebenfalls mit dabei

Denn trotz des sehr düsteren Spielweltbilds, das hier gezeichnet wird, immerhin spielt das Spiel 20 Jahre nach einem Zombieausbruch (oder in diesem Falle Pilzsporenbefall). Menschen werden durch zombiehafte Kreaturen infiziert und können daraufhin nicht mehr selbstständig agieren. Natürlich gibt es Organisationen, die sich geformt haben, gar sogar kleinere Städte und Zusammenkünfte von Menschen, die versuchen, in dieser Apokalypse weiterzuleben.

Es formen sich aber auch Zusammenkünfte der nicht so netten Art und so bleibt es nicht ein reines Zombieschlachtfeld, sondern wird sehr schnell zu einem äußerst emotionalen und packend erzählten Spiel.

… mit Zombies!

Das Ganze wird noch durch ein gut durchdachtes Gameplay getoppt. Immerhin gibt es diverse Waffen, die sogar aufgerüstet werden können. Es gibt Sammelgegenstände, diverse Gegnertypen, welche die Herangehensweise beeinflussen und vieles mehr. Kein Level gleicht dem anderen und die Story wird bis zum Ende packend und oft auch unerwartet weitergetrieben.

Die Balance zwischen der Story und dem Gameplay ist einfach perfekt. Es wird nie zu langweilig und durch den Survival-Aspekt, in dem beispielsweise Ressourcen für Verbände gesucht werden müssen, wird die doch recht düstere Welt und das düstere Weltbild des Spiels unterstrichen.

Der dunkle Ton wird nur durch die Vater-Tochter ähnliche Beziehung aufgehellt und wird so schnell Mittelpunkt des Fokus des Spielers.

The Bad

The Last of Us Part 1 macht eigentlich alles richtig – nur nicht auf dem PC.

Juhu, samt Ultrawide, DualSense-Support und sogar direkt bei Steam

Leider verhält es sich momentan so, dass allein der Start des Spiels eine reine Geduldsprobe ist. Trotz Patch müssen Spieler hier gut 30 Minuten warten, bis die Shader kompiliert wurden. In der Zwischenzeit arbeitet der PC natürlich auf Hochtouren, der Spieler hingegen kann sich eine andere Beschäftigung suchen. Das ist eigentlich nur ein Problem, das beim ersten Start auftritt. Nur jedes Mal, wenn ein neuer Grafikartentreiber erscheint, geht das Spielchen von vorne los. Also das Wartespielchen, nicht The Last of Us Part 1, denn das lässt ja dann auf sich warten.

Hat man das Spiel dann endlich gestartet, kommt auch schon die nächste Hürde. Eigentlich werden nur 16 GB RAM empfohlen, doch schon in den ersten Minuten geht das Spiel auf über 18 GB. 32 GB scheinen da schon angemessener zu sein.

Hat man dann DLSS eingeschaltet, an den Einstellungen generell etwas gewerkelt, kommt man auf eine gute FPS-Zahl. Mit einer RTX 3070 Ti liegen wir hier schon bei mittleren bis hohen Einstellungen bei über 100 FPS. Das ist an sich schon einmal klasse, nur leider wird die Ermüdung groß, wenn plötzliche grafische Bugs das Spielgeschehen beeinflussen.

Zum Beispiel werden die Haare nicht richtig dargestellt, auch dann nicht, wenn man die Grafikeinstellungen auf niedrig setzt.

FPS gut, aber was ist mit den Haaren?

Dann wird es sogar schlimmer.

Besser doch nicht auf „niedrig“

Gut, dann schaut man über diesen Bug hinweg, obwohl er wirklich stört. Ein Spiel, das so sehr auf visuelle Aspekte eingeht, dass so schön gefertigte Level, so detailreiche Charaktere hat und mit der Immersion selbst spielt, sollte einfach nicht solche Haare zulassen.

Aber gut, ein bis zwei Augen zu und weiter.

Wirklich besser wurde es mit meinem Setup leider nicht. Zumindest was die Haare angeht, aber der Rest sieht unschlagbar gut aus

Zwei Augen zu trifft es auch, denn da kommt schon der erste Absturz, gefolgt von einigen weiteren, die nicht wirklich nachvollziehbar sind.

Richtig frustrierend wird es dann auch noch, wenn man seine 120 FPS erreicht und dann plötzlich in einer Zwischensequenz unter die 18 FPS rutscht. Autsch. Immersion = null.

The Ugly Truth

The Last of Us Part 1 ist eines der besten Spiele auf der PlayStation. Sowohl auf der PS3 war es ein tolles Spielerlebnis, auf der PS4 ebenfalls und auf der PS5 hat es eigentlich seinen Höhepunkt erreicht, weil es grafisch und technisch nochmals soweit angepasst wurde, dass nun wirklich nichts mehr zu meckern war.

Doch auf PC ….

Es hätte so gut sein können. Doch es ist leider ein technisches Fiasko.

Ruckler, Wartezeiten, Grafik-Bugs, Abstürze … das Spiel bringt fast so viele Probleme mit wie Cyberpunk 2077. Und das ist extrem schade, denn es gibt viele Spieler, die sich auf genau diese Portierung gefreut haben.

Zu diesem Zeitpunkt kann ich den Kauf der PC Version nicht empfehlen. Wenn ihr eine PS5 habt, seid ihr dort besser aufgehoben. Das heißt natürlich nicht, dass die PC Version nicht noch gut werden könnte. Doch selbst mit einer 3090 Ti hat man zwar die grafischen Probleme nicht bzw. wir hatten sie nicht, aber die technischen Probleme, wie etwa das Ruckeln, waren auch hier vorhanden.

Frustrierende Technik, aber es sieht schon wirklich gut aus!

Es wurde bereits einiges gepatcht, aber der aktuelle Zustand, also Version 1.03, ist in seinem momentanen Zustand nicht empfehlenswert.

Unterschiedliche Rigs können unterschiedlich gut funktionieren, doch zwei Grafikkarten haben in unserem Test für Probleme gesorgt, mit je zwei Prozessoren der AMD-Reihe (Ryzen 7 5800X und Ryzen 7 5800X3d).

Meine Empfehlung wäre auf einen Patch zu warten, sollte man nicht auf die PlayStation Version zurückgreifen können.

Zu diesem Zeitpunkt gibt es noch keinen Review-Score. Wir müssten das Spiel aufgrund seiner technischen Probleme so schlecht bewerten, dass es das eigentliche Spiel sehr viel schlechter darstellen würde als es ist. Dazu kommt, dass weitere Patches in Arbeit sind und ein Review-Score zu diesem Zeitpunkt somit die Arbeit der Entwickler schlecht sprechen würde, bevor sie die Chance hatten, die Patches zu veröffentlichen.

Update vom 06.05.23 zu Patch 1.0.4.1

Das neuste Update hat tatsächlich einige Fehler behoben. Man muss zwar knapp 25 GB herunterladen, dafür geht die Shader-Kompilierung schneller, schwerwiegende Bugs, welche es unmöglich machen konnten, weiterzuspielen, wurden in Ordnung gebracht und sogar die Errungenschaft, das Platin-Trophäen-Pendant, wurde gefixt.

Zu diesem Zeitpunkt ist das Spiel nun endlich spielbar. Auch auf niedrigen und mittleren Grafikeinstellungen sieht das Spiel nun deutlicher besser aus. Die CPU-Auslastung ist endlich in einem akzeptablen Bereich und man kann nun mit Fug und Recht behaupten, dass das Spiel auf PC gut spielbar ist. Somit haben PC-Spieler ab sofort die Möglichkeit, The Last of Us Part 1 auf PC zu genießen. Ein tolles Spiel, mit kleineren Startschwierigkeiten, die ab sofort aber niemanden mehr stören werden, ist für den PC erschienen. Kleinere Bug Fixes sind weiterhin in Arbeit, sodass es nur noch besser werden kann. Aber wie gesagt, ab sofort ist ein sehr guter Stand der Dinge erreicht.

Für diesen Test wurde uns ein Muster zur Verfügung gestellt.

0
Masterpiece
90100
Pros

Tolle Grafik

Tolle Weltgeschichte und gut durchdachte Charaktere

Toll designte Spielwelt

Anspruchsvolles Gameplay

Waffenmodifikation nun noch besser

Ultrawide-Support + DualSense-Integration

Neuer Schwierigkeitsgrad

Cons

Kleinere Bugs

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