Destiny 2 ist nun schon seit einigen Jahren im Geschäft. Zu Beginn waren die Klagen über neue Inhalte laut und diese Klagen wurden auch gehört. Es hat aber einige Zeit gedauert, bis sich Hüter mit dem Spiel und seinen Erweiterungen wirklich warm laufen konnten. Es kamen neue und alte Raids dazu und nun befindet sich die Story rund um den Reisenden kurz vor dem Ende. Final Shape steht in den Startlöchern, und um Hüter darauf vorzubereiten, gibt es nun Lightfall – eine Expansion, die einige neue Inhalte mit sich bringt.
Kurz gesagt: In der Kampagne von Lightfall geht es direkt zur Sache. Hier gibt es wieder geballte Action, neue Gegner, u.a. die Quäler und eine neue Superfähigkeit.
Das Grundprinzip hat sich natürlich nicht geändert. Weiterhin erfreut man sich als Jägern, Titanen und Warlocks und sucht sich eine entsprechende Klasse aus: Solar, Leere, Arkus, Stasis und nun ganz neu: Strang.
Das bedeutet für den Jäger, dass er nun eine richtig starke DPS-Klasse hat, denn die Superfähigkeit ist sowohl für viele kleine Gegner als auch Bosse perfekt. Mit dem schnellen von A nach B ziehen, mit dem Grabbling-Hook, lassen sich so einige Passagen in Raids einfacher gestalten. Aber diesen gibt es ja zum Glück für jede Klasse.
Für Titanen bedeutet die neue Superfähigkeit, dass sie eine starke Nahkampfsuper bekommen, wobei auch Fernkampangriffe mit drin sind. Hier macht aber vor allem die Barrikade Spaß, denn diese kann Gegner anheben und sie so wehrlos machen. Funktioniert sogar bei lästigen Champions.
Warlocks können sich nun über eine Art von Pet-Gameplay freuen. Durch die neuen Exo-Schuhe und die Superfähigkeit können permanent kleine Hatchlings gespawnt werden, die Gegner auch gut und gerne mal aus erhöhten Positionen herausholen.
Dazu gibt es nun einige Waffen, die Strang-Schaden machen können.
Aber mal abgesehen von der neuen Superfähigkeit gibt es nun mit einem neuen Planeten, Neptun, so einiges zu tun. In Neomuna, der Stadt der Retro-Futuristen, wo wirklich alles nach „NEO“ aussieht, gibt es neue Events, neue Questgeber und alles, was das Destiny-Herz höher schlagen lässt.
Mit der Kampagne, die die meisten wahrscheinlich auf Legendary durchspielen werden, um schnell zu leveln und das neue Power-Level zu erreichen, hat man gut ein paar Spielstunden dazugewonnen. Dazu kommen dann noch die neuen Exo-Quests für Glefen, Pistolen und mehr. Und wem dann noch langweilig ist, der kann sich über einen neuen Strike und einen neuen Raid freuen.
Der neue Raid heißt Wurzel der Albträume und ist ein sehr einsteigerfreundlicher Raid. Sobald man die Mechaniken im ersten Encounter verstanden hat, sich ein paar Mal über das Planetenschieben geärgert hat ;), hat man sämtliche Raid-Logik schon durchdrungen. Für neue Spieler ist das natürlich eine Erleichterung. Für alteingesessene Destiny-Hasen allerdings etwas zu einfach gehalten. Aber recht machen kann man es am Ende eh nicht jedem.
Design-technisch hat die Erweiterung viel Neues mitgebracht. Und nein, das Design besteht nicht nur aus Neo-Futuristischem, auch wenn es einen großen Teil ausmacht. Allein dass die Level, die auch dafür ausgelegt sind, nun Strang aktiv zu nutzen, neue Sparrow-Passagen und all jene „Kleinigkeiten“, die nicht nur durch ihre Vertikalität glänzen, sondern auch durch Geschicklichkeitseinlagen. Nur Warlocks sehen sich nun häufiger in den Tod gleiten. Das mit dem Springen ist immer noch so eine Sache als Warlock…
Wem die Story wirklich am Herzen liegt, der kann sich wieder über eine Season mit neuen Quests und Storyfortschritt erfreuen. Der Season Pass ist ebenfalls wieder mit Loot und Levelmateriailen gespickt.
In der Regel gibt es eine Erweiterung pro Jahr. Diese ist in der Regel nicht ganz so günstig. Kauft man beispielsweise nur die Erweiterung ohne Season Pass, so zahlt man gut 50 Euro. Wenn man aber auch Dungeons spielen möchte, einen Dungeon Key benötigt, dann muss man leider auf die 100 Euro teure Version zurückgreifen. Bisher waren die Dungeons durch die Bank weg eine sehr gute Aktivität für bis zu 3 Leute und das Suchen nach Mitspielern ist dadurch einfacher als 6 Leute für einen Raid zu finden. Ein Dungeon ist ja so eine Art Mini-Raid. Letzten Endes muss jeder für sich entscheiden, wie viel Inhalt man erwerben möchte und wie viel man dafür auch bezahlen kann. Season 1 ist auch schon in der Standard Edition enthalten.
Und hier muss aber nochmals erwähnt werden, dass man keinerlei Spielzeit kaufen muss, wie etwa in Final Fantasy XIV oder anderen MMOs. Es sind „lediglich“ die bis zu 100 Euro im Jahr. Natürlich kann man sein Geld auch noch im hausinternen Silber-Store verprassen, aber das ist optional und kosmetisch und daher eher etwas für Personen, die es wirklich darauf anlegen.
Hier ist übrigens noch ein Raid-Guide, falls ihr euch an „Wurzel der Albträume“ wagen möchtet.
Je weiter die Story von Destiny 2 voranschreitet, je mehr Inhalte kommen, desto lohnenswerter ist es zu spielen – sowohl für New Lights als auch alt eingesessene Hüter. Dass nicht immer alles rund läuft, Waffen deaktiviert werden, mal Wartungsarbeiten anstehen – das sind alles Probleme, mit denen Online-Spiele zu kämpfen haben. Der Umgang mit solchen Problemen und das Kommunizieren mit der Community sind aber hier sehr gut gelungen.
Die neue Erweiterung sorgt technisch für kleinere Problemchen mit der Framerate. Diese sind zwar auf einem hohen Niveau, ältere Rechner müssen hier aber etwas mehr kämpfen, damit das Spiel flüssig läuft. Es sind mehr Effekte und diese fordern ihren Preis. Insgesamt läuft das Spiel trotz toller Grafik aber sehr gut.
Für diesen Test wurde uns ein Muster zur Verfügung gestellt.
Neues Design
Neue Superfähigkeit
Neue Gegnertypen
Neuer Raid + Strike
Legendary Kampagne
Technisch nun etwas anspruchsvoller
Raid zu einfach gestaltet
Weiterhin ohne Pay2Win und ohne Kauf von Spielzeit
Deluxe Edition etwas teuer