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Gran Turismo 7 (PS5) im Test

Gran Turismo 7 (PS5) im Test

Im März dieses Jahres ist Gran Turismo 7 für die PS4 und die PS5 erschienen. Wer es vielleicht noch nicht weiß oder mit der PlayStation nicht so die Berührungspunkte hatte: Gran Turismo ist die schon recht traditionsreiche Rennsimulation aus dem Hause Polyphony Digital. Ich für meinen Teil habe schon Gran Turismo auf der PS1 gespielt und zu PS2 Zeiten extrem viel Gran Turismo 4 gezockt. Jetzt haben wir das Jahr 2022 und ich kann endlich Gran Turismo in einer fast fotorealistischen Grafik erleben und das in 4K und 60 FPS.

Die Geschichte des Autos

Gran Turismo 7 verfügt über keine Story, zumindest nicht im klassischen Sinne. Ihr hangelt euch nämlich an sogenannten Menüs entlang, das sind nicht die Menüs, die ihr bedient, sondern Menüs angelehnt an Restaurants oder Cafés. Euer übergeordnetes Ziel ist es dabei, so ziemlich alle verfügbaren Autos zu sammeln und die Menüs helfen euch dieses Ziel zu erreichen. So muss man zum Beispiel am Anfang drei klassische Kleinwagen sammeln. Diese könnt ihr euch durch Rennen verdienen oder wenn das Geld locker sitzt, könnt ihr sie euch auch einfach kaufen. Sobald ihr die drei Autos gesammelt habt, wird euch etwas über die Geschichte dieser Autos und der Gattung erzählt. So könnt ihr gerade als jemand, der von Autos an sich fasziniert ist, tief in die Materie eintauchen. Besonders toll ist in diesem Zusammenhang auch das Intro, denn hier wird noch einmal die gesamte Geschichte des Autos erzählt.

Ansonsten spielt sich Gran Turismo so wie sich ein Gran Turismo zu spielen hat. Ihr habt eine Übersichtskarte, über die ihr eure Garage, Tuninggeschäfte, den Gebrauchthandel oder das Autohaus erreichen könnt. Zusätzlich habt ihr Zugriff auf das Autocafé, die Lizenzen, Rennen und Meisterschaften.

Die Lizenzen braucht ihr dabei, um bessere Rennen freizuschalten und als Tutorial, damit ihr lernt, wie man fährt. Zusätzlich führen euch aber auch einige NPCs in die wichtigsten Orte und Mechaniken ein. Damit man nicht einfach total überfordert vor der Übersichtskarte sitzt.

Ich will aber ein ganz ganz schnelles Auto!

In Gran Turismo fangt ihr eure Kariere als Rennfahrer in einem Gebrauchtwagenhandel an und dort dürft euch einen von drei japanischen Kleinwagen aussuchen. Klingt jetzt nicht so spektakulär und ist es auch nicht, denn diese Kleinwagen sind einfach ganz normale ungetunte Kleinwagen und ihr könnt auch nicht zum erstbesten Tuningshop rennen, um euer Auto erst einmal hoch zu pumpen, das kommt später. Viel mehr müsst ihr euch die schnelleren Wagen verdienen. Das erledigt ihr, wie schon erwähnt, über die Rennen und Menüs. Zusätzlich benötigt ihr aber auch eure Lizenzen, damit ihr überhaupt an besseren Rennen teilnehmen dürft. So dürft ihr anfangs nur Amateur-Rennen fahren und arbeitet euch immer weiter in die Proft-Liga hoch, bis ihr Concept-Cars auf der Nordschleife Probe fahren dürft.

Wie schon erwähnt, gibt es aber auch Tuning, mit dem ihr eure lahmen Kleinwagen etwas mehr Power geben könnt. Dabei müsst ihr erst einmal ein bisschen spielen, bis ihr den Tuningshop freigeschaltet habt. Dort könnt ihr dann allerlei an Teilen kaufen, die euer Auto verbessern. Neben dem Einbauen der Teile könnt ihr diese auch in eurer Garage anpassen und mit genügend Wissen ein perfektes Feintuning haben. So könnt ihr jedes Auto perfekt konfigurieren. Zusätzlich könnt ihr auch noch das Aussehen eures Fahrzeugs und das Auftreten eures Fahrers ändern.

Neben den Tuning-Möglichkeiten ist der Umfang auch nicht zu verachten. Neben 424 Fahrzeugen in der Grundversion sind durch einige Patches noch eine paar Fahrzeuge dazu gekommen. Dazu gibt es 34 Strecken mit über 90 Variationen. So macht es Spaß, dem Gameplay-Loop von GT7 zu erliegen und immer neue Autos zu kaufen oder zu gewinnen und diese zu tunen.

Fühlen was das Fahrzeug bewegt

Kommen wir aber nun mal zum Fahrgefühl, denn das ist einfach genial und tatsächlich für so ziemlich alle zugänglich, dank drei Schwierigkeitsgraden, die auch einem Anfänger helfen, in eine Simulation einzusteigen. Dabei gibt es einmal die Möglichkeit, die KI der Kontrahenten einzustellen und die Möglichkeit, Fahrhilfen einzuschalten. Gerade die Fahrhilfen und das Anzeigen von Bremspunkten und Ideallinie sind extreme Hilfen, die ich jedem Nicht-Profi empfehlen kann.

Neben der relativ niedrigen Einstiegshürden gibt es natürlich auch noch die standardmäßig eingestellte Ego-Perspektive, die einen gleich in den Bann zieht. Die Immersion wirkt fast perfekt, wenn man dann auch noch den DualSense in der Hand hält, denn dieser spiegelt die Streckenbeschaffenheit durch seine Vibration wider und mit den adaptiven Triggern hat man auch einen gewissen Widerstand beim Bremsen und Gas geben. Wer jetzt noch das Pulse-Headset sein eigenen nennen kann, der kann auch noch den tollen 3D-Sound erleben, der einfach super abgemischt ist.

Natürlich trägt die Grafik auch noch einiges zu dem tollen Spielgefühl bei. Um genau zu sein, muss man hier zwischen zwei Grafikmodi unterscheiden, einmal dem Performance-Modus und einmal dem Ray-Tracing-Modus. Es ist aber so, dass Raytracing nur in den Wiederholungen genutzt wird, also wenn ihr euch euer Video noch einmal angucken wollt und das sieht auch extrem gut aus. Die Rennen selber, also wenn ihr das Fahrzeug steuert, hat immer 4k 60 FPS, also könnt ihr ruhig den Raytracing-Modus nehmen, denn dann laufen eure Wiederholungen in maximal 30 FPS, sehen aber extrem genial aus. Außerdem gibt es Raytracing auch für den Foto-Modus.

Leider nicht alles Chrom was glänzt

Leider gibt es ein paar Dinge die mich stören, da wären zum einen das Problem, dass man Online sein muss und das auch dann, um den Singleplayer zu genießen. Zum anderen gibt es Mikrotransaktionen! Man kann sich die Ingame-Währung für Echtgeld kaufen. Das sind leider zwei Dinge, die leider echt nicht ok sind. Wobei man leider verteidigend sagen muss, dass so gut wie jedes Spiel solche Möglichkeiten bietet, um seinen Fortschritt zu beschleunigen. Neben den schon genannten Sachen sind die Menüs etwas zu verschachtelt und wirken ein wenig altbacken, aber das ist nur mein persönlicher Geschmack.

Fazit

Wer Rennsimulationen liebt und für wen Autos wie Pokémon sind, der sollte sich schleunigst Gran Turismo 7 für die PS4 oder die PS5 kaufen. Besonders da es gerade im Summer-Sale ist. Allerdings ist dies kein Spiel für Menschen, die absolut nichts mit Autos anfangen können oder die lieber Arcade-Racer spielen.

Für diesen Test wurde uns ein Muster zur Verfügung gestellt. Wir bedanken uns herzlich für die Gelegenheit.

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Amazing
80100
Pros

Tolles Fahrgefühl

Sinnvoll eingebundener DualSense und 3D-Headset

Viele Strecken und Autos

Intelligente Grafikmodi, die tolles Gameplay ermöglichen

Autoenthusiasten kommen wirklich auf ihre Kosten, dank vielen Hintergrundinformationen

Cons

Online-Zwang!

Man kann Ingame-Währung für echtes Geld kaufen (Mikrotransaktionen)

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