Inhalt
Lost Judgment ist die Fortsetzung von Judgment und behandelt den Protagonisten Yagami. Yagami hat eine eigene Detektei, die er zusammen mit seinem Partner Kaito betreibt.
Yagami ist dabei eher der geschmeidigere Typ, der durch viele Überlegungen an sein Ziel kommt, gleichzeitig sich aber auch mit Kung Fu zu Wehr zu setzen weiß.
In den Kaito Files, wie es der Name sicherlich vermuten lässt, geht es um Kaito. Man spielt aber nicht Yagami, der sich um Kaitos Fall kümmert, sondern schlüpft direkt in die Rolle des gutmütigen Riesen.
Spannend bis zum Schluss
Kaito Masaharu wird während Yagamis Abwesenheit von einem Klienten angesprochen. Dieser verspricht sehr viel Geld, wenn Kaito seine Frau findet. Der einzige Haken an der Sache: Die Frau ist schon tot. Es gibt eine Leiche, einen DNA-Test und ein Foto, das es zu einer sicheren Sache macht, dass sie tot ist. Da es sich bei der Frau aber um Kaitos ehemalige Verlobte handelt, zieht ihn der Fall schnell in seinen Bann.
Und nicht nur der Protagonist ist von dem Fall schnell gebannt, auch als Spieler*in wird man sehr schnell von dieser sehr gut geschriebenen Detektiv-Story eingesponnen. Es gibt einige Elemente, die man allerdings bereits aus anderen Yakuza-Teilen kennt, wie etwa das Verschwinden und wieder Auftauchen von Personen, aber dennoch ist das Zusammenspiel der Elemente entscheidend. Denn bis zum Ende bleiben Überraschungen übrig. Im Gegensatz zu Judgment und Lost Judgment fühlt sich der DLC dieses Mal in sich geschlossen an. Haben die Hauptspiele am Ende immer noch etwas mehr versprochen, so zeigt der DLC eine in sich geschlossene Handlung. Am Ende ist man zufrieden mit dem Ende.
Gutes bleibt gut, nicht ganz so Gutes bleibt okay
Dabei nimmt das Spiel sehr viele Mechaniken aus den Hauptspielen auf, wie etwa das Schleichen, das Beschatten und das Kämpfen/Detektiv-Spielen. Manche Elemente, wie etwa das Schleichen und Beschatten scheint mir einen Tick länger als im Hauptspiel zu sein, aber das kann auch nur Einbildung sein. Vor allem die Schleichpassagen, in denen man mal maximal eine Münze zur Ablenkung werfen kann, sind genauso repetitiv, Trial and Error-mäßig langweilig, wie auch schon im Hauptspiel. Zwar gibt es viele Anleihen auf Hitman, aber so wirklich umgesetzt wurde das nicht. Zum Glück gibt es nur wenige Szenen, in denen es eingesetzt wird, sodass man gut und gerne über die 5 Minuten hinwegsehen kann.
Die Beschattungsmissionen hingegen erinnern stark an Lost Judgment und halten sich auch auf diesem Niveau – nur Fotos müssen nicht geschossen werden.
Dazu kommt Kaitos Detektivsinn, der sich in Sehen, Hören und Riechen unterteilt. Es macht Spaß, die Räume nach Hinweisen abzusuchen und dabei die unterschiedlichen Sinne einzusetzen. Vor allem kann man diese auch außerhalb von Missionen einsetzen, um besondere Items zu finden. Die Tipp-Funktion auf L2 kann auch sehr hilfreich sein, wenn man mal in einem bestimmten Raum nicht weiterkommt.
Was sich zwar ähnlich, aber doch ganz anders anfühlt ist das Kämpfen. Kaito bewegt sich viel schwergängiger als Yagami und erinnert somit nicht nur äußerlich an Kiryu (den Protagonisten aus Yakuza). Es gibt drei Kampfstile, die sich wieder voneinander unterscheiden, in dem besser geblockt, besser ausgewichen oder noch härter zugeschlagen werden kann. Auch die Nutzung von Motorrädern und anderen schweren Objekten ist belustigenderweise wieder Teil des Spiels.
Auch Quick-Time-Sequenzen bei speziellen Bossen haben es wieder ins Spiel geschafft.
Bemerkenswert auf der PS5
Auf der PS5 hat sich das Spiel wunderbar spielen lassen. Die Steuerung ist 1A, die Optik ist im oberen Drittel und auch die Framerate war sehr stabil.
Zu teuer? Nein!
Der DLC kostet knapp 30 Euro und ist somit im Verhältnis etwas teurer als die meisten. Dafür gibt es aber Spielspaß mit bis zu 7 Stunden plus. Man könnte es sogar als eigenes Spiel betrachten, da der Umfang doch sehr viel hergibt. Dabei wurde noch nicht einmal an Synchronsprechern gegeizt. Nur Yagami kam nicht vor bzw. nur in Textnachrichten. Das war etwas schade, hat aber gleichzeitig auch den anderen Charakteren mehr Raum gelassen.
Ein Muss für Yakuza-/Judgment-Fans
The Kaito Files ist alles und mehr, was man sich von einem DLC wünschen kann. Es gibt einen Punkt Abzug für die Schleichpassage, die mir nicht gefallen hat. Der Rest war purer Spielspaß.
Tolle Story
Kaito als Hauptcharakter
Mechaniken gut angepasst
7+ Stunden Spielzeit!
Steuerung und das Kämpfen fühlen sich gut an
Schleich-Missionen sind eher Trial and Error
Kostet knapp 30 Euro