Inhalt
Für diesen Test wurde uns ein Muster zur Verfügung gestellt. Wir bedanken uns herzlich bei Marchsreiter.
Mechwarrior ist eine Marke, die in den letzten Jahren bzw. Jahrzehnten eher weniger gepflegt wurde. Umso schöner ist es, wenn das Spiel nicht nur fortgeführt wird, sondern auch durch ein neues Team vorangebracht wird, sodass neu Einflüsse und Ideen das Spiel leiten, gleichzeitig aber auch der Marke treu bleiben.
Mechwarrior 5: Mercenaries behandelt eine recht leicht zu erzählende Geschichte. Spieler schlüpfen in die Rolle eines Sohnes, der seinen Vater verloren hat und nun für einen kompletten Söldner-Trupp mehr oder weniger die Vater- aber auch Arbeitgeberrolle einnehmen muss.
Die Spielwelt an sich siedelt im Jahr 3015. Es gibt einige Mächte, die sich die Galaxie mehr oder weniger Fair unter den Nagel gerissen haben. Krieg ist teuer, vor allem dann, wenn man Battlemechs einsetzen möchte. Also greifen diese Mächte auf Söldner zurück und lassen diese für sich kämpfen.
Mehr Vielschichtigkeit ist leider nicht von der Story zu erwarten. Es gibt da zwar den ein oder anderen Moment, doch liegt der Fokus des Spiels eindeutig mehr auf dem Gameplay.
Mechwarrior – auf in den Kampf
Zu Beginn gibt es die Möglichkeit auf ein Tutorial. Bitte spielt dieses, denn sonst sieht es sehr düster aus.
Es fängt schon mit der etwas ungewohnten Steuerung an. So steuert man das Unterteil des Mechs mit W,A,S,D, den Oberkörper aber mit der Maus. Laufen und Zielen werden im Gegensatz zu vielen anderen Steuerungsschemata voneinander getrennt. Im ersten Augenblick wirkt das irgendwie falsch, sobald die Gefechte beginnen, und diese machen mehr als 80 Prozent des Spiels aus, wird die Steuerung aber sehr schnell hilfreich.
Da sitzt man als Spieler also in einem großen Mech, der in unterschiedlichen Gewichtsklassen eingeteilt werden kann. Als erster Fehlglaube: Der dickste Mech ist der Beste!
Noch einmal: Es gibt unterschiedliche Gewichtsklassen und wenn man mehrere Mechs auf ein Schlachtfeld ruft, ist Varietät das A und O des Unterfangens.
Zwar ist die KI im Schlachtfeld alles andere als schlecht, da sie vor allem mit kleinen Gegnern sehr gut und sehr schnell fertig wird, aber so ganz ohne Führung geht es dann doch nicht.
Und genau aus diesem Grund ist es wichtig, viele unterschiedliche Mechs für unterschiedliche Aufgaben zu haben.
Dabei sind die Aufgaben selbst – also die Hauptziele – nicht ganz so unterschiedlich. Ähnlich wie auch schon die Hauptstory, plätschern diese etwas vor sich hin. Eliminiere alle, verteidige etwas – ihr kennt es. Gameplay-Raffinesse lässt sich hier lange suchen. Ob man diese überhaupt suchen möchte oder sich auf andere Gameplay-Features stürzt, ist da eine andere Sache.
Ein bisschen Handelssimulation gehört als Anführer dazu
Wie schon recht zu Beginn erwähnt, spielen wir einen Anführer, der nicht nur im Schlachtfeld, in der Strategie und Taktik glänzen muss, er muss das Ganze auch am Laufen halten.
Das heißt leider, dass sehr viel Micromanagement auf einen zukommt und genau da greift dann auch die Spieltiefe. Es müssen Sachen repariert werden, Neues angeschafft, Verträge verhandelt werden.
Autsch! Muss es wirklich so schwierig sein?
Mit Mechwarrior lässt man sich nicht nur auf spannende Kämpfe an, die, und jetzt mal ganz ehrlich, knüppelhart sind. Man lässt sich auch auf Vieles ein, dass drumherum ist.
Apropos knüppelhart, der Schwierigkeitsgrad kann stark variieren. Dies ist kein Spiel für Anfänger. Es ist auch kein typischer Blockbuster, in den man mal eben reinzockt. Hier muss man wirklich für seinen Spielspaß ackern. Man wird ständig herausgefordert und manchmal – und das muss man leider auch ganz ehrlich sagen – ist die Herausforderungskurve etwas zu steil. Das mag vielen Spielern gefallen, könnte aber auch bei genauso vielen Spielern für zu viel Frust sorgen.
Mechwarrior 5: Mercenaries ist also kein leichtes Spiel. Es ist kein Spiel, das einen durch eine gute Story bei Laune hält. Ja, es gibt eine Sprachausgabe und das macht das Spiel in Sachen Dialoge wieder besser, wenn sich nicht viele Dialoge einfach plump wiederholen würden bzw. einfach plump bleiben würden.
Hart, aber grafisch herzlich
Dazu kommt aber eine sehr gute Grafik. An dieser gibt es nichts zu meckern. Sowohl das Design der Mechs, der Spielwelt als auch das generelle grafische Auftreten sind unfassbar gut. Die Performance ist ebenfalls sehr gut. So gut, dass man schon den Framerate-Limiter anschmeißen muss.
Schön designte Spielwelt, knüppelharte Kämpfe, ein großer Teil Handels-Mech-Simulation und eine seichte Story sorgen für einige Spielstunden.
Nicht nur für den PC und teils sogar kostenlos
Bei dem Hauptspiel bleibt es aber nicht. Auch bleibt das Spiel nicht nur für PCs erhältlich. Mechwarrior 5: Mercenaries kann ab sofort auf dem PC, der PS4/PS5 sowie der Xbox One/Xbox Series X gespielt werden. Das Spiel ist sogar im Xbox Game Pass für die Xbox UND den PC enthalten und kann so kostenlos gespielt werden.
Und was den Content angeht, so ist das Spiel nach dem Hauptspiel nicht vorbei. Es kommen noch zwei DLCs dazu, die sogar kostenlos gespielt werden können, wenn nur einer im Koop die Erweiterungen gekauft hat. Außerdem gibt es wieder ein kostenlos Smart Delivery-System sowohl für die Xbox Series X als auch die PS5.
Die Steuerung ist zwar mit Maus und Tastatur feinfühliger und lässt leichter das Eingreifen ins Spiel zu, aber auch die Controller-Steuerung hat etwas für sich. Mit dem Controller fühlt es sich beispielsweise im Kampf richtiger, actionlastiger an, auch wenn manchmal das Menü etwas darunter leidet.
Hauptspiel plus
Mit den neusten Erweiterungen sorgt das Spiel nicht nur für neue Missionen und mehr Einblicke in die Hintergründe der Story. Es erfüllt auch Spielerwünsche. Viele Spieler haben sich in der Community diverse Spielmechaniken gewünscht und manche davon haben es in die neuen Updates geschafft, u.a. die Steuerung von diversen Mechs, sodass man zwischen einem schnellen und etwas langsameren Mech wechseln kann und einen besseren Überblick erhält. Und das ist nur eine Neuerung von vielen.
Mechwarrior 5: Mercenaries dürfte Fans der Reihe mehr als zufriedenstellen. Es setzt den Fokus leicht anders, versucht, moderner zu sein und gleichzeitig seinen Wurzeln treu zu bleiben. Neueinsteiger werden es etwas schwerer haben, hineinzufinden, doch sorgt gerade der Xbox Game Pass dafür, dass man hineinschnuppern kann.
Vertonung ist gut
Sehr gute Grafik und Performance
Auf vielen Plattformen spielbar
Viele unterschiedliche Mechs und Möglichkeiten Mechs zu bauen
Knüppelhart und teils sehr frustrierend
Story nicht so gut wie angepriesen
Steuerung etwas fummelig (mit allen Steuerungsmöglichkeiten)
Missionen stark repetitiv