Inhalt
In einer Welt, in der die Eiszeit die Menschheit beinahe ausgelöscht hat und das Überleben an der täglichen Tagesordnung steht, in dieser Welt spielt Frostpunk. Eine kleine Kolonie Überlebender hat den weiten Weg aus England in die nördlichen Regionen gewagt und versucht, dort zu überleben.
Die Ressourcen sind begrenzt und die einzige Wärmequelle ist ein Reaktor. Um diesen herum versammeln sich die einzelnen Häuser der Überlebenden, die nach und nach versuchen, ein Heim zu schaffen.
Dafür benötigen sie Ressourcen, denn ihre werden knapp. Um diese zu erhalten, wenden sie sich an nahe Konvoi-Überreste, suchen nach Holz, Stahl und vor allem Kohle. Denn sobald der Kohlevorrat sich dem Ende zuneigt, fährt der Reaktor herunter. Dann bleiben die Häuser kalt, die Menschen werden krank, können nicht mehr arbeiten und sterben.
Doch bevor sie sterben, stürzen sie meist noch genau die eine Person, die für ihr Leiden verantwortlich ist: DICH.
Suchen, finden und verwenden
Beginnen wir einmal von vorne und nicht im Worst Case. Wir veranlassen, die rumliegenden Ressourcen in der Nähe zu sammeln. Hierfür benötigen wir Arbeiter*innen – manchmal auch Kinder, wenn wir uns für Kinderarbeit entschieden haben. Diese sammeln zu gewissen Uhrzeiten Ressourcen, leisten Forschungsarbeit und verkriechen sich dann in ihren von uns hoffentlich erbauten Häusern. Obdachlos möchten unsere Bewohner nicht lange bleiben. Dies wirkt sich nämlich ganz schnell auf die Hoffnung und auch die Unzufriedenheit aus. Diese beiden Größen sind neben Holz, Stahl und Kohle die wichtigsten Einheiten, auf die wir achten müssen. Kohle ist überlebenswichtig, um den Generator am Laufen zu halten! Sinkt die Hoffnung und steigt die Unzufriedenheit an, kann es schnell zum Worst Case Szenario kommen. Genau: Die Wut der Bürger*innen richtet sich dann voll und ganz auf dich.
Nachdem die Ressourcen der Umgebung auch immer knapper werden, müssen wir uns an die Forschung halten. Wir können nach Ressourcen, nach Gesundheit, Ernährung und Wärme forschen, um bessere Anlagen und Maschinen zu bauen.
Wenn die nahen Ressourcen aufgebraucht sind, macht es also Sinn, eine Sägewerk zu bauen, dass auch eingefrorene Bäume bearbeiten kann oder durch das Sprudeln mit Wasser Kohle zutage bringt. Je mehr wir forschen, desto besser sind die Maschinen und Erträge.
Recht zu Beginn bauen wir auch schon eine Signalstation, die es uns ermöglicht, einen Blick nach draußen zu werfen. Jetzt können wir auch Erkundungstrupps losschicken, Außenposten bauen und unser Leiden um einige Zeit verlängern. Direkt beim ersten Spieldurchgang wird es nämlich sicherlich nicht problemlos klappen.
Fiese Entscheidungen, die wirklich weh tun
Nicht jeder Arbeiter/ jede Arbeiterin kann jeder Arbeit gerecht werden. Wir haben Arbeiter*innen und Ingenieur*innen (Kinder und später Automaten), die uns dabei helfen, das Überleben zu sichern. Ingenieur*innen sind besonders für Sanitärstationen wichtig, um die Kranken zu versorgen. Arbeiter*innen hingegen können auch als Jäger*innen arbeiten und für Nahrung sorgen. Später gibt es dann noch ein Treibhaus und alles kann mit weniger Arbeitskraft geschafft werden – zu einem gewissen Preis, denn in dieser Welt ist nichts umsonst.
Und da sind wir auch schon: bei der Gesetzgebung. Es gibt einige Gesetze, über die wir entscheiden können. Diese reichen von Arbeitsentscheidungen bishin zu Nahrungsmittelzusätzen und Friedhöfen. Mit Gesetzen beeinflussen wir Produktivität, Zufriedenheit und Überleben.
Irgendwann gehen uns aber die Arbeiter*innen aus. Es wird immer kälter, manchmal kommt man mit der Produktion oder Forschung nicht hinterher und so passiert es, das Menschen sterben und somit auch Arbeitskräfte. Ärgerlich, aber genau da liegt die Herausforderung. Dann kann man nur auf Überlebende aus anderen Regionen hoffen, das Gesundheitssystem verbessern und versuchen, so lange wie möglich durchzuhalten.
Nach Sternen greifen
Schnell müssen wir einen Expeditionstrupp zusammenstellen. Dieser untersucht die nahe und ferne Umgebung, bringt teils Ressourcen, teils Überlebende (Arbeiter*innen) und teils schlechte Nachrichten mit sich. Diese beeinflussen dann wieder die Hoffnung und den Zufriedenheitswert und man darf auch nicht vergessen, dass dies alles weitere Auswirkungen haben kann. Nicht alle sind negativ, aber man muss am Ball bleiben und sollte auch schnell die Außenposten errichten, um genug Ressourcen zu lagern. Sobald es kälter wird, kann das Spiel ganz schnell vorbei sein, wenn man nicht genug Ressourcen hat.
Xbox-Version
Häufig herrscht das Vorurteil, dass ein Strategiespiel oder gar ein Aufbauspiel auf einer Konsole wegen der Steuerung keinen Spaß macht. Die Steuerung für die Konsole ist in diesem Fall aber sehr gut umgesetzt. Alle Menüs sind mit wenigen Clicks schnell erreichbar, bleiben übersichtlich und auch die Dialoge und Textbausteine des Spiels sind gut leserlich.
Die Framerate kann nicht mit der PC-Version mithalten und ja, die Steuerung ist zwar gelungen, aber nicht ganz so komfortabel wie am Rechner. Aber das muss sie auch gar nicht sein, denn wenn man den Vergleich nicht hat, wird man zufrieden sein.
Außerdem bringt die Xbox-Version des Spiels auch gleich alle DLCs mit sich, die das Abenteuer nochmals erweitern.
So muss Aufbauspiel und nicht anders
Frostpunk ist kein einfaches Spiel, doch es wird mit der Zeit und der wachsenden Erfahrung leichter. Der erste Spieldurchgang endet im Schnitt nach gut 3 Stunden, wenn die Überlebenden sämtliche Hoffnung verlieren und dem Spieler die Schuld geben.
Man könnte nun meinen, dass es dadurch weniger Spaß machen würde. Doch der Neuanfang tut gut. Fehler, die einem beim ersten Mal passiert sind, vermeidet man nun, macht neue Fehler und lernt immer weiter dazu. Jeder Durchgang hilft, besser zu werden und länger zu überleben. Natürlich kann man auch regelmäßig speichern und einfach einen alten Speicherpunkt zum Weiterspielen nutzen. Davon rate ich aber an dieser Stelle ab.
So kalt die Umgebung von Frostpunk auch ist und so klein es zu Beginn auch wirkt, entfaltet sich das Spiel zu einem Meilenstein der Aufbauspiele. Es ist fordernd, es erzählt eine unaufdringliche Geschichte und zieht einen in seinen Bann.
Außerdem hat das Spiel mehrere Erweiterungen spendiert bekommen. Diese sind außerhalb des Hauptspiels ansteuerbar und erzählen ihre eigenen kleinen Geschichten mit neuen Gadgets und neuen Herausforderungen.
Viele Details
Geschichte gut und frei erzählt
Komplexe Mechaniken, die ineinander greifen
Fast schon Rogue-Lite
Angenehme Herausforderung
Fiese Entscheidungen zwischen Pest und Cholera
Der Einstieg ist schwierig