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Greedfall: Gold Edition (PS5, Xbox Series X) im Test

Greedfall: Gold Edition (PS5, Xbox Series X) im Test

Greedfall ist vor einigen Jahren für den PC, die PS4 und Xbox One erschienen. Die alte Version des Spiels war mal mit in PS Plus enthalten und auch im Xbox Game Pass ist das Spiel ohne DLCs kostenlos – auch via Next Gen – spielbar. Den neuen DLC „The De Vespe Conspiracy“ kann separat für gerade einmal 6,99 Euro oder als Teil der Gold Edition erworben werden. Das gilt übrigens auch für die PC Version des Spiels.

Dabei macht das knapp zwei Jahre alte Spiel nicht nur grafisch und mit dem DLC einiges neu, auch die Performance kann sich nun auf Konsole sehen lassen.

Doch beginnen wir ganz am Anfang:

Greedfall in a nutshell

In Greedfall schlüpfen Spieler*innen in die Rolle von De Sardet, denn es ist sowohl möglich, einen weiblichen als auch einen männlichen Charakter zu spielen.

Schnell werden Spieler*innen in die politischen Intrigen der diversen Höfe eingeführt, denn das ist auch das Hauptaugenmerk des Spiels: Politik. Als Verwandte(r) eines Prinzen macht sich De Sardet auf, um die Beziehungen zwischen den Eingeborenden auf einer neu zu besiedelnden Insel zu verbessern. Alt eingessene Konolisten und ein ziemlich fieser Seitenhieb auf die amerikanische Geschichte dürfen da natürlich nicht fehlen.

Durch Dialoge, durch Taten, Handlungen und Entscheidungen können die Geschicke des Reichs gelenkt werden – und viel wichtiger noch: Die neue Insel verspricht nicht nur mehr Land, auch eine Heilung einer umherziehenden Seuche soll das Ganze mit sich bringen. Wie so häufig, sind die Eingeborenen diejenigen, die das dann wieder ausbaden müssen, deren Gutmütigkeit ausgenutzt und bestraft wird.

De Sardet ist trotz Entscheidungsmöglichkeiten dennoch ein Heldencharakter und kann eher selten für miese Zwecke eingesetzt werden. Alles für das übergeordnete Wohl.

De Sardet kann je nur zwei Begleitpersonen mitnehmen, die wiederum in Dialoge und vor allem in den Kampf eingreifen können. Sie agieren sehr selbstständig im Kampf, sind nur selten im Weg und meistens sehr nützlich, wenn sie Gegner ablenken, debuffen und buffen.

Apropos Kämpfen, in Greedfall wird actiongeladen gekämpft. Man kann sich zwischen drei Klassen eine heraussuchen, die als Startklasse fungiert. Im weiteren Verlauf des Spiels sind dann aber auch Mischformen möglich. Es gibt den Krieger, den Fallensteller und zu guter Letzt den Magier. Alle drei Klassen haben ihre Vorzüge, doch ist der Magier mit seinen Fernkampfangriffen und der dadurch leichteren Steuerung zu empfehlen.

Denn das, was die Story so richtig gut macht, was die Umgebungen detailliert und spielerisch vermitteln und auch alles andere, was an dem Spiel gut ist, hat einen kleinen Schatten: Die Steuerung. An sich ist das Kampfsystem sehr gut durchdacht. Man hat nur wenige Tasten, muss auch mal blocken (sogar als Magier!), ausweichen und kann zusätzlich ein Taktik-Menü aufrufen. Das geht alles gut von der Hand, nur ist die Steuerung leider etwas träge. Gerade beim Ausweichen und wenn große Gegner im Spiel sind, kann es für Aufregung sorgen, wenn man eigentlich ausgewichen ist, aber dann doch noch irgendwie einen mitbekommt.

Das ist nun kein Beinbruch, doch auf einem sehr hohen Schwierigkeitsgrad definitiv ein Genickbruch.

Dennoch: Greedfall ist von einem kleinen Entwicklerstudio, das ein Rollenspiel auf den Markt gebracht hat, das nicht in einer riesigen Open World endet, das nicht 1000 und 1 Quests hat, das Begleitern Charakter verleiht, eine tolle Story rund um Politik, Umwelt, mystische Wesen und mehr erzählt. Das Spiel wird bis zum Ende nicht langweilig und erzählt auch jede Story bis zum Schluss.

Erster DLC nach 2 Jahren

Dazu kommt nun noch ein DLC, der sehr ein komplett neues Areal mit sich bringt. In diesem können sich Spieler*innen weiter austoben, sich über neue Ausrüstung und sogar eine neue Storyline freuen. Das Schöne daran ist, dass auch ein alter Spielstand geladen und dann der DLC angesteuert werden kann. Für nur knapp 7 Euro bringt er einiges mit, aber zu viel erwarten sollte man nun auch nicht.

Next Gen: Besser als erhofft, wenn auch nicht perfekt

Ab sofort kann man das Spiel auch auf der Xbox Series X oder der PS5 spielen. Beide Plattformen sind mittlerweile für hohe FPS und vor allem eine hohe Auflösung berüchtigt.

Doch wie so oft im Leben, kann man auch hier nicht alles haben. Man muss sich stets zwischen einer sehr hohen Framerate und einer sehr guten Grafik entscheiden, wobei man hier wirklich sagen muss, dass der Performance Modus eine satte Leistung zeigt. Das Bild ist dann sehr flüssig und die Grafik immer noch in einem sehr hohen, sehr guten Bereich. Schwieriger ist da der Auflösungs-Modus, da er so ruckelig wirkt, dass selbst das Laufen des Charakters irgendwie fehl am Platz wirkt. Die Empfehlung liegt hier eindeutig auf dem Performance-Modus.

Insgesamt ist die neue Version des Spiels samt DLC zu empfehlen. Der Preis ist mehr als gerecht für das, was man bekommt und es macht auch dann Spaß, wenn man das Spiel bereits kennt. Klar, die Steuerung ist immer noch so eine Sache und hakt mal hier und da, aber wenn man darüber hinweg sehen kann, kann man es gut und gerne mit einem Dragon Age vergleichen und sich daran erfreuen.

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Amazing
85100
Pros

Sehr gute Story

Politische Intrigen

Anspruchsvolle Kämpfe

Toller Art Style

Dialoge komplett vertont

Performace Modus sehr gut

Begleitquests

Sehr günstig - trotz DLC

Cons

Steuerung etwas hakelig

Schwierigkeitsgrad durchwachsen

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