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Resident Evil Village (Xbox Series X) im Test

Resident Evil Village (Xbox Series X) im Test

Es ist Zeit für eine Märchenstunde. Ein Märchen von Werwölfen, Vampiren und anderen Fabelwesen. Ein Märchen, in dem das Blut spritzt, der Wahnsinn euch heimsuchen will und generell alles ziemlich düster und trostlos ist. Ja, der neuste Resident Evil Teil ist ein brutales Horror Märchen, das einer irren Achterbahnfahrt gleicht. Und trotz allem ein Resident Evil durch und durch bleibt… im guten wie im schlechten Sinne, je nachdem, wie man es betrachtet.

Resident Evil Village spielt 3 Jahre nach den Ereignissen des siebten Teils und zeigt uns zum Auftakt erst einmal eine Friede, Freude, Eierkuchen-Welt. Mia und Ethan Winter sind noch immer verheiratet und haben ein kleines Mädchen namens Rose zur Welt gebracht. Die Familienidylle wird aber recht schnell in der Luft zerrissen. Mia wird über den Haufen geschossen und Ethan samt der Tochter Rose werden in separate Autos gepackt. Natürlich kann Ethan das überhaupt nicht akzeptieren und wird unter Protest erst mal in den Schönheitsschlaf geprügelt. Als Ethan dann aufwacht, liegt er irgendwo in der Pampa. Das Auto ist gecrasht und die „Entführer“ sind tot. So beginnt die Suche nach der verloren gegangenen Tochter am Rande eines alten Dorfs, wo wir recht schnell bemerken, dass die kein Kurort ist (und wenn doch, ein ziemlich miserabler).
Mehr will ich an dieser Stelle nicht ausführen. Die Story ist nämlich Serien typisch zwar stellenweise etwas dümmlich, aber trotzdem sehr spannend und kann mit dem ein oder anderen Twist überzeugen.

Spielerisch begleiten wir Ethan Winters aus der Ego Perspektive. Wie auch schon im Vorgänger ist das absolut in Ordnung und sorgt so für noch mehr Immersion. Generell bekommt ihr auch wieder die typische Resident Evil Breitseite in Sachen Gameplay. Inventar-Management, Munitionsknappheit, Kämpfe mit Untoten und diversen anderen Horrorwesen und auch clevere, aber nie wirklich fordernde Rätsel. Die Mischung ist absolut ausgewogen und es wird quais nie langweilig. Herausheben möchte ich allerdings einen Abschnitt im Spiel, in dem ihr in einer Art Puppenhaus unterwegs seid und keine Waffen dabei habt. Dieser Abschnitt ist so gelungen und erzeugt eine sehr tiefe Atmosphäre, von der ich dann doch gerne mehr gehabt hätte. Capcom zeigt nämlich da, dass sie Horror á la PT drauf hat und hätte das noch mehr zeigen sollen/können. Leider ein kleiner Wermutstropfen, aber gut, dass ist dann vielleicht Jammern auf hohem Niveau. Schade ist es aber trotzdem.

Technisch zeigt Capcom mit Resident Evill Village, dass sie mit der hauseigenen RE Engine ein absolutes Kraftpaket in seinen Reihen hat. Ich habe das Spiel auf einer Xbox Series X gespielt und optisch ist das Spiel absolut erste Sahne. Egal, ob ihr im Dorf, in einem Schloss oder an einem See unterwegs seit, ihr werdet euch immer wieder dabei erwischen, wie ihr innehaltet, um die Kulisse zu genießen. Auch die Lichteffekte sind super schön und generell wirkt alles wie aus einem Guss.

Auch die Klangkulisse weiß zu überzeugen. Das Heulen des Windes, das Knurren der Gegner oder auch das Knarzen der Dielen unter euren Füßen, alles klingt glaubwürdig und trägt zur so schon sehr dichten Atmosphäre bei. Lediglich die deutsche Synchro ist stellenweise recht seltsam. Hier würde ich definitiv die deutlich bessere englische Vertonung empfehlen.

Alles in allem ist Resident Evil Village ein sehr gutes, aber kein perfektes Resident Evil Spiel. Auch wenn die Mischung aus Horror und Action gut gelungen ist, so wären vor allem gegen Ende ein paar kleine reine Horror Abschnitte schon etwas cooler gewesen. Aber das ist natürlich dann immer eine Geschmacksfrage. Auch die Story ist sehr gut geschrieben, überrascht mit cleveren Twists und motiviert zum Weiterspielen. Fans der Serie müssen hier definitiv zuschlagen, Horror Fans auch und generell ist Resident Evil Village ein Spiel, das man dieses Jahr gespielt haben muss, wenn man kein Problem mit dem Horror Genre hat.

0
Masterpiece
90100
Pros

wahnsinnig gute Grafik

gelungene Sound Kulisse

spannende Story

spaßiges Gameplay

Cons

zu wenige reine Horror Abschnitte

seltsame deutsche Synchro

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