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Returnal (PS5) im Test

Returnal (PS5) im Test

Ich habe mir schon seit Jahren ein richtig tolles Science-Ficition-Game gewünscht und ja, ich weiß, es gibt Mass Effect und andere, allerdings gefällt mir in den meisten Fällen der Artstyle nicht oder es ist mir einfach zu klischeehaft, allerdings schlägt Returnal da in eine völlig andere Kerbe. Zusätzlich ist da noch das fordernde, aber nicht zu komplexe Gameplay, dass mich in seinen Bann gezogen hat.

Wie ich auf einen Planeten gestürzt bin und andauernd respawnen durfte!

Returnal fängt ganz schön unvermittelt an. Ihr befindet euch im Anflug auf einen Planeten, auf dem ein mysteriöses Signal entdeckt wurde. Beim Anflug stürzt ihr dann ab. Vielmehr kann und werde ich auch nicht zur Story schreiben, außer dass ihr die Astronautin Selene spielt, der sehr schnell klar wird, dass hier was ganz schön schief läuft.

Denn nach jedem Tod fangt ihr wieder mit dem Absturz an und euch wird alles weggenommen, was ihr gesammelt habt, bis auf ein paar permanente Verbesserungen und eine Ressource, die Äther heißt. Man könnte also sagen, dass Returnal ein Rogue-Like bzw. ein Rouge-Lite ist, aber irgendwie macht mich persönlich diese Definition etwas unglücklich, denn man hat im Großen und Ganzen schon so eine Art Checkpoint, nachdem man bestimmte Dinge erreicht hat und auch euer Questziel verändert sich daraufhin, allerdings sind die Phasen dazwischen mit Rouge-Like-Elementen gespickt. Trotzdem gibt es nach jedem Boss die Möglichkeit, einfach vom Start aus ins nächste Gebiet zu gehen. Da wird man dann auch mit einem Item auf die Waffenstufe gebracht, die man für das Gebiet benötigt und nach einem Akt verändert sich auch der Start.

Ein langer harter Weg und das Ziel liegt in weiter ferne.

Natürlich ist Returnal ziemlich hart und Sterben ist ganz normal bzw. gehört das Sterben zum Storytelling, denn wer nicht regelmäßig stirbt, erfährt vielleicht manche Hintergründe nicht, da nicht alle Audiologs gefunden werden oder er entdeckt nicht genug Glyphen, um die Schrift der Empfindungsfähigen zu entziffern, um dann die Geschichte der Lebewesen zu erfahren, die vorher auf diesem Planeten waren.

So ist der Begriff Rouge-Like oder -Lite etwas zu generalisiert und beschreibt nur im Minimum, was Returnal ist oder sein will.

Die Kunst, die ich schon immer in einem Videospiel haben wollte!

Kommen wir aber nun kurz zum Artstyle, denn der ist einfach nur fantastisch. Man wandert durch Ruinen und findet Geräte, Waffen und Gegner, die einfach nicht wie von dieser Welt aussehen. Wenn man einen Vergleich sucht, dann wäre wohl der Stil von Prometheus am besten geeignet. Es ist alles etwas größer und die Empfindungsfähigen sind immer noch humanoid, aber irgendwie auch nicht. Die Gegner sehen aus wie Tiere, aber irgendwie auch wie Monster, zusätzlich gibt es auch noch Roboter oder Drohnen, die sich perfekt in die Welt einfügen.

Das Design ist einfach fürchterlich gut!

Es gibt aber auch noch die Biome und die sind wirklich grundverschieden. Denn das erste Biom ist ein Urwald. Es ist alles überwuchert und es regnet die ganze Zeit. Wenn man dann endlich den ersten Boss geschafft hat, dann geht es gleich ins nächste Biom und was haben wir da? Genau! Eine Wüste, die aber nicht wie ein Wüste auf der Erde ist, sondern eher wie der Mars und das spiegelt sich auch alles auf dem Anzug von Selene wider. Denn dieser wird mit der Zeit dreckig und zwar passend zu dem Biom, in dem man gerade ist. Also ist er in der Mars-Wüste schön mit rotem Sand bedeckt.

Alles in allem fügt sich das perfekt ins gesamt Bild ein und lässt Returnal einen einfach nur perfekten Science-Fiction-Charme haben, den ich über alles liebe!

Wie meine Hand den DualSense lieben lernte.

Wie soll ich es sagen: Ich liebe zwar die Form des DualSense-Controllers und finde die Features cool, allerdings hat bis jetzt kein Spiel und damit meine ich wirklich kein Spiel, das die Features irgendwie sinnvoll genutzt hat, vielmehr waren das alles kleinere Spielereien, die lustig waren, aber auf Dauer nervten.

Viele Tentakel können auch viel Schaden machen, aber dank der tollen Steuerung wird das schon.

Anders ist es aber bei Returnal. Schon in der Anfangssequenz spürt man jeden Baum, der beim Absturz gestreift wird und generell fühlt man auch einen harten Fall, aber gerade die adaptiven Trigger sind verdammt genial genutzt. So wird L2 für das Heranzoomen genutzt, aber auch um den alternativen Feuermodus zu aktivieren. Dieser aktiviert sich nämlich erst nach dem man einen Widerstand überwunden hat und so kann man auch nicht aus Versehen seinen Spezialangriff verballern.

Ähnlich geht es mir beim Rest der Steuerung, es ist alles einfach herrlich direkt und schnell und gar nicht überladen und gerade das ist fantastisch!

Schießen, springen, ausweichen und wiederholen!

Wo wir gerade bei der Steuerung waren, können wir auch gleich mal über das Movement sprechen, denn Selene kann einiges und ist dabei extrem schnell. Neben Springen, Laufen und Springen beherrscht Selene nämlich auch den lebensrettenden Dash. Dieser kann entweder kurz oder lang ausgeführt werden, je nachdem, wie lang man die Kreis-Taste drückt. Das ist auch wichtig, denn wenn man mal eine größere Distanz überbrücken muss, reicht vielleicht ein Sprung nicht oder man muss durch einen größeren oder aber auch kürzeren Angriff durchdashen. Gerade bei Bossfights muss man schon mal auf das richtige Timing und auf die richtige Länge des Dashes achten.

Zusätzlich ist Returnal verdammt schnell: Man muss angreifen, ausweichen und sich orientieren und das in einem hohen Tempo, denn zu langsames Spielen kann schnell bestraft werden. So kann man sich meistens keine Taktik zurecht legen, sondern man muss auf gewisse Situationen einfach nur reagieren. Allerdings ist das nicht so schlimm, wie es sich anhört. Durch die Steuerung und Reaktionsfreudigkeit von Selene ist das alles absolut kein Problem.

Da ist teilweise viel los auf dem Bildschirm!

Spannender wird es da schon bei den Waffen, denn da entsprechen vielleicht nicht alle jedem Spielstil. Denn es gibt einfach alles! Schrotflinten, Sturmgewehre oder auch Raketenwerfer sind neben der normalen Pistole zu finden. Jedoch muss man hier auf Traits und Spezialfeuermodi achten, denn jede Waffe hat einen zufälligen Spezialfeuermodus, der mal eine Granate sein kann oder auch was ganz anderes. Zusätzlich levelt man seine Waffen immer weiter nach oben in einem Durchgang. Nach einem Tod sind die Level weg und die ausgerüstete Waffe auch. Außerdem kann man immer nur eine Waffe tragen, was die Wahl manchmal etwas schwieriger macht. Gerade wenn man mal das aktuell höchst erreichbare Level hat.

Trotzdem lassen sich alle Waffen anders spielen und sehen auch grundverschieden aus. Das liegt zum einen daran, dass die Pistole die einzige Erden-Waffen ist und zum anderen, da jeder Waffentyp Stärken und Schwächen hat. Wie zum Beispiel die Nachladedauer.

Beim Nachladen gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder ihr lasst etwas Munition im Magazin übrig und wartet bis der Rest sich automatisch regeneriert oder aber ihr ballert das Magazin leer und ladet nach. Hier greift dann das aktive Nachladen, denn während ihr nachladet, seht ihr einen Balken, der sich füllt. Wenn dieser in einem bestimmten Bereich ist, könnt ihr R2 drücken und euer Magazin ist sofort wieder voll und sogar überladen und das Überladen könnt ihr mit einigen Boni versorgen. Sofern ihr die richtigen Artefakte findet.

Zusätzlich könnt ihr euch auch noch einen Bonus auf das Nachladen verdienen und somit den Bereich, in dem das aktive Nachladen möglich, ist vergrößern. Diese Adrenalinstufen schalten aber nicht nur das Nachladen frei, vielmehr sind da viele einzelne Boni, wie mehr Nahkampfschaden oder auch ein Schild. Jede der fünf Stufen schaltet einen neuen Bonus frei, den ihr allerdings auch verlieren könnt, indem ihr euch einmal treffen lasst. Denn euer Adrenalin erhöht sich mit jedem getöteten Gegner und verschwindet sofort nach jedem Treffer. Allerdings braucht ihr für jede Stufe mindestens drei Gegner. Allerdings kann auch das variieren, da man nicht nur Artefakte findet, die einem positive passive Skills gewähren. So gibt es Parasiten, die einem einen positiven Effekt gewähren, aber einem auch einen negativen Effekt bringen und dann gibt es auch die Fehlfunktionen, denn wenn man verseuchte Kisten öffnet, kann es passieren, dass der Anzug etwas kaputt geht und ihr diesen dann durch ein bestimmtes Item reparieren müsst. Diese Fehlfunktionen können von etwas sehr Trivialen bishin zu 50% weniger Schaden bei voller Lebensenergie gehen.

Auch explodierende Gegner können einem schaden.

Apropos Lebensenergie, diese kann man auch aufleveln, indem man Silphium Harz findet. Mit normalen Silphium kann man sich außerdem heilen. Allerdings kann man sich einmal pro Level eine Erweiterung um 25% kaufen, allerdings ist diese auch super teuer. Zusätzlich kann man auch etwas mit seinem Leben spielen, indem man verseuchtes Silphium aufhebt. Dieses kann einen heilen oder aber Schaden zufügen, je nachdem.

Technik, die begeistert

Returnal sieht nicht nur super aus, sondern hört sich phänomenal an, gerade mit Kopfhörern ist das Spiel ein richtiger Genuss! Da das Spiel auch 3D-Audio über das neue Pulse-Headset unterstützt, wird sich dieses wohl noch viel krasser anhören, aber leider konnte ich noch keins ergattern! Die Grafik ist auch einfach genial, die Umgebungen sehen alle einfach nur toll aus und meistens läuft das Spiel auch mit 60 FPS, die man auch dringend benötigt. Allerdings knackt die Framerate schon einmal deutlich ein, wenn zu viele Partikel, Gegner und Geschosse auf dem Bildschirm sind und wer Housemarque kennt, der weiß: Zu viel gibt es nicht!

Immer schön aufpassen, denn zu nahe Gegner können schnell zum Problem werden.

Abstürze habe ich keine erlebt, also scheint es wohl ganz stabil zu laufen. Leider gibt es eine Sache, die enorm nervt und das ist das nicht vorhandene Speichern. Leider gibt es nirgendswo die Möglichkeit, auf „Speichern und Beenden“ zu drücken und so muss man jedes Leben, was man startet auch nutzen und kann nicht mal eine längere Pause machen, denn dafür muss man die Konsole in den Ruhemodus packen und wenn dann im schlimmsten Fall ein Patch kommt, wird das Spiel neu gestartet, so auch bei einem Stromausfall. In beiden Fällen ist der Spielstand dann weg. Also startet bei jedem Spielstart ein neuer Durchlauf, wie nach einem Tod. Da bessert man hoffentlich noch einmal nach.

Fazit

Trotz den kleinen Fehlern und Problemen ist Returnal jetzt schon ein heißer Anwärter auf das Game of the Year! Es ist mit Abstand das beste Science-Fiction-Game, das ich gespielt habe, es gibt Mysterien zu erforschen und man stapft durch verdammt spannende Ruinen, die einem wirklich was zu erzählen haben. Leider nervt das mit dem Speichern und wenn man einen sehr guten Run in den Sand setzt, ist man auch schon mal frustriert. Trotzdem ist Returnal das PS5-Exklusiv-Game, das mir am besten gefällt, weil es einfach mal anders ist und das auf eine Art, die sich kein Triple-A-Game so ohne Weiteres trauen würde. Zusätzlich ist da auch die einfach fantastische Story, die das Gefühl einer Zeitschleife perfekt einfängt. Ich kann nur jedem PS5-Besitzer empfehlen, sich dieses Spiel sofort zu kaufen, auch wenn 79,99€ viel Geld sind, muss man Sony zeigen, dass genau solche Spiele es sind, die es wert sind, ein Exklusiv-Titel zu sein.

0
Masterpiece
95100
Pros

Tolle Time-Loop-Story

Schnelles und flüssiges Gameplay

Tolle Grafik

Motivierendes Progress-System, mit viel Tiefe ohne überladen zu sein

Endlich eine Sinnvolle Nutzung der DualSense Features

Cons

Gelegentliche Framerate einbrüche

Keine Möglichkeit einen Zyklus zu pausieren (schlecht wenn man Schlafen möchte)

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