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Hitman 3 (PS5) im Test

Hitman 3 (PS5) im Test

Es gibt wohl keinen besseren Verkleidungskünstler als Agent 47. Es gibt auch kein anderes Spiel, das sich Sandbox auf die Stirn schreibt und gleichzeitig den Sandkasten auf eine Ortschaft begrenzt. Hitman 3 ist bereits auf allen gängigen Plattformen erschienen. Wir wollen uns einmal die PS5-Fassung anschauen.

Hitman 3 ist der Abschluss einer Ära, wobei man ganz ehrlich zugeben muss, dass man auch Teil 3 spielen kann, ohne die vorherigen Titel gekannt zu haben. Hitman hat zwar eine Story und diese ist, wenn man sich auf sie einlässt, auch gut, aber so richtig aus den Socken kann einen eine Betrugs-Rache-Story nicht mehr hauen.

Kennt ihr den? Der ist wichtig. Eine andere Person ebenfalls. Andere Personen nicht so sehr. War das spoilerfrei?

Mit dem Kauf von Hitman 3 ist es möglich, sowohl Hitman 1 als auch Hitman 2 zu spielen. Dafür benötigt man entweder die beiden Vorgänger und kann diese dann in der neuen Engine genießen oder man kann diese nachträglich erwerben, wenn man das komplette Hitman-Erlebnis haben möchte. Ganz günstig ist das zwar nicht, doch kann man da auch bei Angeboten getrost zugreifen.

Aller Anfang ist schwer

Auch wenn Hitman 3 ohne seine Vorgänger schlüssig ist und es eine Zusammenfassung gibt, würde ich die ersten beiden Teile empfehlen, um einen angenehmeren Start zu haben. So kennt man dann schon die Personen, die Hintergründe und alles fühlt sich vertraut an – mal abgesehen von den Leveln.

Und so starten wir auch schon in das richtige Spielerlebnis. Hitman 3 oder generell die Hitman-Reihe setzt bewusst den Fokus auf das Gameplay.

Zu Beginn dürfen wir uns etwas vorbereiten. Wir können zum Beispiel eine Münze mitnehmen, um Personen abzulenken. Wir können eine schallgedämpfte Pistole mitnehmen, aber vorsicht, denn bei einer Durchsuchung wird diese schnell entdeckt und das hat immer negative Folgen. Kein Aufseher der Welt wird sich freuen, wenn in der Gürteltasche vor Betreten des Kinos eine Waffe entdeckt wird. Hier bleibt das Spiel also vollkommen authentisch.

Dann laden wir in das jeweilige Sandbox-Level. Der Einstiegspunkt ist bei mehrmaligem Durchspielen frei wählbar.

Diese Aussicht ist wirklich In-Game

Die erste Mission startet in Dubai. Hier wird Reichtum groß geschrieben. Wir schauen uns die Karte an, betrachten Zugangspunkte in andere Areale, versuchen, das Ziel oder manchmal auch die Ziele ausfindig zu machen und suchen uns entsprechend Verkleidung und Zugangsberechtigung, um weiterzukommen.

Das 1×1 des Auftragsmordes

Schritt für Schritt können wir uns der Zielperson frei heraus nähern und uns überlegen, wie wir sie niederstrecken. Lockt heute die Kordel, das Dach oder gibt es vielleicht noch andere Gegenstände, welche den perfekten Mord schmücken können?

Kommen wir alleine nicht gut zurecht oder möchten etwas Führung, können wir den Story-Modus nutzen. Dann werden wir von Punkt zu Punkt geführt. Den Questmarkierungen folgend, können wir uns verkleiden, uns dem Ziel nähern und dann … hört die Führung auch schon auf. Das Töten geht am Ende auf unser Konto. Während der Story-Missionen, die wir ganz leicht im Menü anwählen können, erfahren wir mehr zu den Hintergründen unserer Ziele und wie sie mit dem Ganzen im Bilde stehen.

Hat man seine Ziele erledigt, gibt es eine Zwischensequenz und dann geht es auch schon zur nächsten Mission. So würde man es zumindest in anderen Spielen halten. In Hitman macht man es in der Regel anders. Hat man seine Ziele erledigt, startet man die Mission nochmals, schaut sich die restlichen Story-Missionen an, nutzt die Sandbox und .. nun ja, spielt das Spiel einfach. Vielleicht hat man ja auch die Anforderung an sich selbst, dass man in einem Durchgang jedes Ziel mit einem Scharfschützengewehr ausschaltet. Vielleicht möchte man ungesehen seine Ziele töten.

Zumindest ist es im Spiel möglich, eine Bewertung zu erhalten. Die Sterne zeigen an, ob man entdeckt wurde, ob man Story-Missionen gespielt hat usw. Auch hier könnte Eigenmotivation liegen, das Level nochmals zu spielen.

Ein Lied von Grafik und mehr Grafik

Im Gegensatz zu seinen Vorgängern zeigt Hitman 3, wie schick es aussehen kann. Auch die Vorgänger waren schon wahre Hingucker, jedoch sieht das Ganze auf Next-Gen bzw. auf PC schon deutlich besser aus. Auf dem PC hat man sogar die Möglichkeit, Ray-Tracing anzuschalten. Details, Licht- und Schatteneffekte sowie der generelle Grafik-Look erinnern schon an fotorealistischere Ziele.

Natürlich muss man hier auch anbringen, dass es sich um einzelne Level handelt und keine Open World gerendert werden muss. Allerdings geht das Level-Prinzip in diesem Spiel oder auch dieser Spielreihe voll auf.

Die Lobeshymnen gehen aber noch weiter.

Themenpark – Wiedererkennungswert und Spielspaß

In jedem Level, ob es nun das Dubai-Level ist oder auch das Sherlock Holmes-Level, das Deutschland-Level oder auch das Zug-Level, jedes Level hat seinen Wiedererkennungswert. Und dieser ist immens. Spricht man mit anderen Spieler*innen, welche das Spiel bereits gespielt haben, können einem diese in der Regel mit nur einem Stichwort sagen, um welches Level es sich handelt.

Shortcuts

Ebenfalls neu in Hitman 3 sind die Shortcuts. Das sind nun keine lebenswichtigen Shortcuts wie in Dark Souls, sondern Shortcuts, die einem das Leben beim zweiten, dritten, vierten und achtzehnten Durchgang erleichtern.

Startet man das Level erneut, kann man ganz schnell durch den Shortcut zu einem gewissen Ziel kommen. Daher ist es empfehlenswert, diese mit der Brechstange und nach Möglichkeit ungesehen, freizuhebeln.

Manches bleibt beim Alten – zum Glück!

Apropos Brechstange, auch Werkzeuge sind weiterhin sehr wichtig. Schraubendreher, Büsten und auch andere Gegenstände können sich schnell als nützlich erweisen. Im schlimmsten Fall können sie helfen, jemanden bewusstlos zu schlagen.

Manches ist neu – zum Glück!

Insgesamt hat Hitman 3 einen sehr sehr guten Eindruck hinterlassen. Es läuft sehr flüssig, viele Bugs wurden bereits beseitigt und es sieht super aus. Rein spielerisch ist Hitman 3 eine Wucht. Es lässt einem sehr viel Freiraum, hilft aber auch an der ein oder anderen Stelle, wenn man nicht so gut zurechtkommt.

Es ist von der Benutzeroberfläche und den genannten Hilfen her mit das einsteigerfreundlichste Hitman. Meine Empfehlung wäre, Hitman 1 und Hitman 2 mit der neuen Engine zu genießen, die Story zu erleben und einzelne Level öfters zu spielen, um so viel wie möglich aus dem Hitman-Universum mitzunehmen. Dann noch Hitman 3 als absolutes Sahnehäubchen – auch wenn es leider das Ende der Trilogie bedeutet.

Hitman 3 macht alles richtig

Mit Hitman 3 kann man genau dann nichts Falsch machen, wenn man sich gerne mit Spielwelten beschäftigt, wenn man sich auch mal selbstständig Ziele setzen kann und wenn man einfach Spaß an einem NICHT-08/15-Titel hat.

Wer nicht genug bekommen kann: Es gibt auch immer mal wieder Events mit besonderen Zielen und Zielvorgaben. Einen Season Pass gibt es übrigens auch, der die Seven Deadly Sins beinhaltet. Also nicht der Anime, sondern einfach nur die Todsünden.

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Masterpiece
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Pros

Die perfekte Sandbox

Sehr gute Grafik

Benutzerfreundliche Menüs

Viel Hilfe UND viel Selbstständigkeit

Interessante Settings

Cons
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