Wir haben Neoverse bereits auf dem PC und der Nintendo Switch getestet. Zum Test geht es hier.
Grundsätzlich kann man Neoverse als digitales Kartenspiel betrachten, das zwar auf eine Story größtenteils verzichtet, dafür aber dem Gameplay viel Raum gibt.
Im Spiel kann zwischen drei Charakteren und vielen Kostümen gewechselt werden, die man sich nach und nach freispielen kann. So müssen immer bis zu 5 normale Kartenkämpfe ausgefochten werden, bis man dann auf einen Boss trifft und dann wiederum in die nächste Stage kommt. Das klingt nun alles eher schlicht – und das ist es eigentlich auch.
Denn Neoverse verzichtet bewusst auf Elemente, die außerhalb des Kartenspaßes liegen. Es wird nichts gefüllt oder in die Länge gezogen, ganz im Gegenteil: Neoverse kann man mal für eine Runde anmachen, aber man kann es auch für mehrere Stunden spielen. Der einzige Frustfaktor, der auftreten könnte, wäre das Roguelite-Element. Immer wieder kann es passieren, dass man das Spiel von vorne beginnen muss. Manche Boni bleiben zwar und das Sterben gehört im Spiel auch dazu, um neue Charaktere freizuschalten und mehr, doch ist es ein Feature, das man lieben oder hassen kann. Etwas dazwischen gibt es da eher selten.
Hat man sich für die Liebe zu Rogue-Elementen entschieden und ist man generell ein Fan von Kartenspielen, bietet einem das Spiel sehr viel Tiefe. Es gibt unzählige Karten, die man nach und nach freispielt, seinen eigenen Kartenstil findet und verfeinert. Je länger man spielt, je mehr man freispielt, desto tiefer ist das Gameplay. Hatte man zu Beginn noch Schwierigkeiten mit Stage 1, rast man nach wenigen Spielstunden einfach so hindurch und kommt an neue Herausforderungen. Wie lange das Ganze dauert, ist dabei stark abhängig von den taktilen und strategischen Stärken der Spieler*innen.
Neoverse ist an sich ein sehr gutes Kartenspiel, das auf dem PC nahezu perfekt war und auf der Switch nur kleinere Schluckbeschwerden hatte.
Wie sieht es nun mit der PlayStation-Version aus?
Auf der PlayStation 4 vereinen sich Vor- und Nachteile der PC- und Nintendo Switch-Version. Zum einen hat die PS4-Version weiterhin kurze Ladezeiten, es sieht optisch fast so gut aus wie auf dem PC und es läuft sehr flüssig. Man kann es auf einem Fernseher spielen, sodass die Gemütlichkeit in den Vordergrund gerückt wird. Da man in dem Spiel aber weiterhin – vor allem zu Beginn, wenn man die Karten noch nicht kennt – viel lesen muss, kann dies manchmal entspannend wirken, manchmal aber auch eher das Gegenteilige bewirken.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Steuerung. Schön ist es, dass man sowohl mit einem Cursor (fast wie auf dem PC) als auch mit einer Konsolensteuerung arbeiten kann. Die Cursor-Steuerung hat mich nicht ganz überzeugt, da sich der Mauszeiger dann sehr träge anfühlt. Für mich war die Konsolensteuerung, also das Nutzen des Digipads, um Karten herauszusuchen und dann Gegner anzuvisieren angenehmer. Hat man die Steuerung einmal gelernt, so geht sie dann federleicht von der Hand.
Zweimal kaufen angebracht?
Neoverse macht auf der PS4 nicht viel anders. Es ist zwar eine bessere Alternative zur Nintendo Switch-Version, aber es erfindet das Rad nicht neu. Wenn man das Spiel noch nicht besitzt, generell lieber an einer Konsole spielt, so kann man mit der PS4-Version nichts falsch machen. Hat man das Spiel bereits auf einer anderen Plattform erworben, ist ein Zweitkauf nicht unbedingt gerechtfertigt – außer man will es haben 😉
2 Steuerungschemata on the fly wechselbar
Perfekte Größe für TV
Flüssiges Spielerlebnis
Grafik vollkommen in Ordnung
Steuerung mit Mauszeiger etwas träge