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»Suzerain« – Review

»Suzerain« – Review

»Suzerain« ist bereits Anfang Dezember 2020 erschienen und hat sich mit den Pflichten eines Präsidenten beschäftigt. Wie gut sich diese Wirtschafts-Politik-Simulation macht, erfahrt ihr hier:

1908 beginnt Anton Raynes Reise in Sordland. Spieler*innen können sich entscheiden, welchen Weg Rayne geht.

Wird er vielleicht den akademischen Weg einschlagen und Jura studieren? Wird er ein guter Vater? Ein guter Freund für Petyr? Ein guter Präsident?

Im Zuge der aktuellen Ereignisse in den USA erscheint diese Review zu Suzerain mehr als passend. Dennoch ist diese Review bitte abseits von politischen Interessen und Problemen zu betrachten.

Zurück zu Anton. Früh im Spiel entscheiden Spieler*innen, welche Grundzüge dieser besitzt und welche Richtungen er einschlägt. Egal, welche Entscheidungen auch getroffen werden, als vierter Präsident wird Anton seinen Weg weitergehen.

Jede Entscheidung hat ungeahnte Konsequenzen

Seine Präsidentschaft ist dabei von einer dunklen Vergangenheit überschattet. Vorherige Präsidenten sind wirtschaftlich, politisch und sozial komplett unterschiedliche Wege gefahren und so liegt es nun an Anton, die Republik von Sordland zu leiten, weitere Bürgerkriege zu vermeiden und die Bürger*innen wieder auf einen gesunden Pfad zu leiten und lenken – oder auch eine ganz andere eigene Schiene zu fahren.

Wichtige Fragen seitens der Einstellung zu Lobbyarbeit, zu Sozialismus, zu Wirtschaftsformen müssen getroffen werden. Die EINE RICHTIGE Entscheidung gibt es dabei nicht. Jede Entscheidung trägt ihre Konsequenzen.

Es sieht komplizierter aus als es ist

Und genau das macht »Suzerain« aus: Viele Entscheidungen, viele Konsequenzen und ein bisschen Bildung in Politik, Kriminalistik, Jura und andere Bereiche, die für ein Land wichtig sind.

Hauptsächlich läuft das Spiel in einem Dialog-System ab. Textwände, in denen eine kleine Geschichte beschrieben wird, die dann wiederum von Spieler*innen beeinflusst werden, sorgen für eine verzwickte Atmosphäre, unterstrichen mit leichter Dudelmusik im Hintergrund.

Viel Vertonung ist nun nicht zu erwarten, genauso wenig wie Zwischensequenzen, Action, oder ein besonderes Gameplay, das Spieler*innen abseits ihres Köpfchens fordert. Aber das alles muss das Spiel auch nicht.

Seine Stärken liegen in den sehr gut geschriebenen Dialogen, Monologen und fast schon Gruppenchats, die Spieler*innen immer vermitteln, mit dabei zu sein. Ein bisschen Affinität zu Wirtschaft und Politik sowie Lesen sollte man allerdings mitbringen, um in diesem Spiel glücklich zu werden.

Die Grafik ist eine Anreihung von schön gezeichneten Bildern, die Technik dementsprechend gut und auch auf leistungsschwächeren Geräten gut umgesetzt.

Eines wird jedoch deutlich: Es gibt auf dem derzeitigen Spielemarkt kein Spiel, das so tief in die Materie Politik eintaucht, wie dieses.

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Masterpiece
90100
Pros

Sehr gute Politik-Simulation

Leichter Einstieg

Sehr gut geschriebene Dialoge

Grafik angemessen

Cons

Sehr lange Texte, kaum Gameplay

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