Motocross-Spiele haben in den letzten Jahren nicht immer mit Qualität geglänzt. Ist der neuste Ableger der »MXGP«-Reihe von Milestone das Spiel, das das Steuer endlich herumreißen kann?
Fangen wir an mit den Modi. Hier ist alles, wie man es sich wünscht. Man hat eine Karriere, wo man seinen eigenen Fahrer an die Weltspitze führen muss. Ebenfalls dabei sind Zeitrennen, Grand-Prix Modus und Multiplayer. Der Umfang ist ok und daher gibt es nichts zu meckern.
Alles steht und fällt aber mit dem Gameplay und hier hakt es gewaltig. Anfangs macht es noch Spaß, bis man bemerkt, dass man als Spieler*in stark benachteiligt wird, wenn es um die Kollissionsabfrage geht. Die KI gesteuerten Gegner sitzen auf ihren Bikes als wären sie festgeklebt und oft wirkt es so, als hätten die Gegner Stützräder. Jeder Rempler bestraft euch, während die KI munter weiterfährt als wäre nichts passiert. Ebenso passieren solche Dinge, wenn man nur ganz leicht eine kleine Streckenbegrenzung berührt. Und ich meine nicht, wenn man dies unter Vollgas macht. Die Sprünge über die Hindernisse fühlen sich ebenso ziemlich willkürlich an. Egal, wie sehr man seinen Fahrer ausrichtet, am Ende ist es reine Willkür des Spiels, ob man sauber landet oder nicht. Abgesehen davon wirkt das Fahrgefühl recht schwammig. Ja, das ist ein Motocross-Spiel und man fährt auf Matsch und Dreck, aber egal wie konzentriert man fährt, auch hier wirkt es ziemlich willkürlich ,wie man durch die Kurve kommt. Alles in allem fühlt sich das Gameplay nie wirklich gut und intuitiv an. Wenn man denkt, jetzt hat man es, fällt euer Fahrer ohne wirklichen Grund von seiner Maschine.
Auch technisch ist »MXGP 2020« kein gutes Spiel. Die Grafik geht in Ordnung, mehr aber auch nicht. Wenn man sich andere Rennspiele der letzten Jahre anschaut, hinkt dieser Titel absolut hinterher. »MXGP« ist kein hässliches Spiel, aber auch nicht auf Höhe der Zeit. Zur Performance kann man sagen, dass es wenigstens stabil läuft. Was aber bei der gebotenen Optik auch das Minimum sein muss. Das Positivste am Spiel ist am Ende noch der Sound. Der Soundtrack im Menü ist zwar absolute Geschmacksfrage, geht aber in Ordnung und nervt nicht. Der Klang der Motocross-Maschinen hingegen klingt authentisch und weiß zu gefallen.
Am Ende ist »MXGP 2020« ein weiteres Motocross Spiel, das leider nicht überzeugen kann. Ja, der Umfang stimmt, der Sound ist gut und die Optik ist ok. Aber am Ende steht und fallen Rennspiele (egal ob »F1«, »GT«, etc.) mit dem Gameplay. Und genau das ist bei »MXGP« leider nicht das Beste. Vor allem wenn man sieht, dass es eine Simulation sein will.
Die Motocross-Maschinen klingen authentisch
Guter Umfang
KI macht keine Fehler
Kollissionsabfrage ist fragwürdig
Optik ist ok aber nicht zeitgemäß