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Resident Evil 3

Resident Evil 3

Nach dem grandiosen Remake von Resident Evil 2 schiebt Capcom nun das Remake zu Resident Evil 3 nach. Resident Evil 3 war ja im Original (aus dem Jahr 1999) etwas schwächer als Resident Evil 2 und daher war bei mir trotz aller Freude etwas Skepsis angebracht. Berechtigt oder nicht, erfahrt ihr jetzt hier.

Der Nemesis ist ein ziemlich unhöflicher und agressiver Zeitgenosse

Wo fängt man am besten an? Zuallererst vielleicht die Technik? Was soll man dazu sagen? Die RE Engine ist einfach eine Macht! RE 2 war schon mega hübsch anzuschauen, Devil May Cry 5 war sehr hübsch und auch das Resident Evil 3 Remake macht da keinen Unterschied. Lichteffekte, Charaktere oder auch die Zombie Brut sind ein visueller Hochgenuss. Auch der Sound ist mal wieder superb. In den ruhigen Phasen des Spiels sorgt die Soundkulisse für dichte Atmosphäre und wenn es auf dem Bildschirm eskaliert, wummert es aus den Boxen als gäbe es keinen Morgen. Technisch ist Resident Evil 3 also absolute Spitzenklasse. Auf der PS4 Pro habe ich nichts gefunden, was mich gestört hat. 1 Plus mit Sternchen also hier.

Die Optik des Spiels ist einfach herrlich.

Damit können wir ja jetzt zum Inhalt kommen. Resident Evil 3 spielt 2 Monate nach den Vorfällen des ersten Teils und beginnt wenige Tage vor den Geschehnissen des zweiten Ablegers. Das Spiel beginnt mit der mittlerweile von S.T.A.R.S suspendierten Jill Valentine. Von Alpträumen geplagt erwacht Jill in ihrer Wohnung und wird kurz darauf von Brad Vickers (ebenfalls ehemaliges S.T.A.R.S Mitglied) angerufen. Dieser fordert Jill panisch auf, die Wohnung zu verlassen… zu spät! Denn der höchst gefährliche Nemesis klopft an der Tür. Also nicht wörtlich. Eigentlich bricht dieser recht unhöflich durch die Wand und so beginnt eine Geschichte von Flucht, Angst und Überlebenswillen.

Achtet mal auf die Werbeplakate, die es überall zu finden gibt. Es lohnt sich

Den Großteil der Story steuert ihr Jill durch das chaotische  Racoon City. Stellenweise übernehmt ihr aber auch den Part des Umbrella Söldners Carlos Oliveira. Im Vergleich zu Resident Evil 2 gibt es aber keinen Spieldurchlauf B. Ihr habt also nur eine Kampange und diese ist auch noch etwas kürzer als im direkten Vorgänger. Mich persönlich hat das aber nicht gestört. Der Wiederspielwert ist durchaus gegeben. Wenn ihr also das Spiel zum ersten Mal beendet habt, bekommt ihr Zugang zum Shop. In diesem könnt ihr euch Waffen, Skins oder Perks kaufen, um euch in höheren Schwierigkeitsgraden etwas mehr Luft zu verschaffen. Die Währung für diesen Shop müsst ihr euch im Spiel durch gewisse Aufgaben (z.B. töte 100 Gegner mit der Pistole) verdienen.  Micro-Transactions gibt es jedoch (Gott sei Dank) keine. Hier ist also die Frage, ob man mehrere Anläufe starten will oder nicht. Klar, 45-60€ für 5 bis 6 Stunden Spielzeit klingt happig, ist aber für mich kein Negativpunkt, da ich mehrere Anläufe spielen werde. Wem das zu viel Geld für zu wenig Spiel ist, sollte einfach warten, bis das Spiel billiger wird.

Ein Zombie allein ist kein Problem. Meistens kommen sie aber in Gruppen.

Auch im Bereich Gameplay ist Resident Evil 3 etwas anders als RE2. Während RE2 noch etwas langsamer und weniger actionreich war, Munition und Heilitems rar gesät waren, darf in Resident Evil 3 jetzt mehr geballert werden. Keine Panik, RE3 ist keine Schießbude wie es Teil 5 oder 6 waren, aber nun mal etwas actionreicher als der Vorgänger. Dies war aber im Original schon so und daher ist es konsequent, dies so ins Remake zu übernehmen. Das Messer ist z.B. jetzt permanent in eurem Besitz, Jill besitzt einen Ausweichschritt und Carlos hat einen Dash im Petto, der ihn aggressiv auf die Gegner zugehen lässt. Das Waffenarsenal ist klassisch Resident Evil: Pistole, Flinte, Granatwerfer und alle anderen Klassiker sind in RE3 vertreten und fühlen sich alle klasse an. Jede Waffe hat ihre Stärken gegen bestimmte Gegner und können mit Upgrades verbessert werden. Diese sind in der Spielwelt verteilt und wollen erst einmal gefunden werden.

Ach ja, die Pharma Industrie…

Und dann gibt es da ja noch den Tür-Verweigerer Nemesis. Dieser argwöhnische Zeitgenosse ist ein wahrer Albtraum. Wenn euch Mister X aus Resident Evil 2 schon zu krass war, dann solltet ihr euch warm anziehen. Im Vergleich zum Mantel und Hut Fetischist ist der in Folie gewickelte Nemesis echt ’ne andere andere Hausnummer. Wieso, weshalb und warum erzähle ich euch nicht. Ich möchte hier niemanden die schaurigen Überraschungen nehmen. Denn die Begegnungen mit Nemesis sind das Highlight des Spiels.

Selbst in den ruhigen momenten ist man stets angespannt

Zum Schluss noch ein paar Worte zu den Unterschieden gegenüber dem Original von 1999.
Wie auch schon bei Resident Evil 2 hat man sich bei Capcom Gedanken gemacht, wie man auch Fans des Originals nochmal überraschen kann. Dies ist dieses Mal leider nicht so gelungen. Nicht dass mich die Neuheiten stören würden, viel mehr vermisse ich die ein oder andere Szene aus dem Original. Und ich glaube, dass ich damit nicht alleine bin. Spieler, die aber mit der Version von 1999 nichts zu tun haben bzw. hatten, werden das natürlich nicht bemerken und daher sehr zufrieden sein. Man muss Capcom natürlich auch zugestehen, dass sie es eh nie allen recht machen können. Für mich persönlich ein kleiner Wehrmutstropfen aber kein Minuspunkt.

Serientypisch ist auch Resident Evil 3 nichts für schwache Nerven

Resident Evil 3 war früher wie heute das etwas schwächere Resident Evil-Spiel im Vergleich zu Teil 2. Ist es deshalb ein schlechteres Remake? Nein! RE3 ist wie RE2 ein grandioses Remake, das Fans wie auch Neulinge glücklich machen wird.

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Masterpiece
90100
Pros

Hervorragende Technik

Dichte Atmosphäre

Hoher Wiederspielwert

Nemesis

Geniales Gameplay

Cons

Für den ein oder anderern vlt. zu kurz

Weniger Horror als im Vorgänger

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