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Moons of Madness – Wenn Cthulhu auf Mars trifft

Moons of Madness – Wenn Cthulhu auf Mars trifft

Schmatzenden Schrittes versuchen wir in den Schuhen des Chefingeniuers Shane Newhart das heutige Problem der kleinen Forschungsstation auf dem Mars zu finden. Dabei müssen wir in die dunkelsten und verlassensten Ecken dieser Station, in Kanäle der Dunkelheit, gefährliches Rotlicht im Rücken und kleine Lichtflecken als Deckmantel der Beruhigung.

Manchmal müssen Rohre neu verlegt werden, Sprinkler ausgeschaltet und Kommunikationen wiederhergestellt werden. Machmal ist es auch weniger banal und es geht um Menschenleben oder das eigene Überleben.

Egal, welche Aufgabe uns auch bevorsteht, sie ist keine Einfache und fordert Köpfchen. Ob man nun drei Rohren mit drei unterschiedlichen Farben folgt, auf dem Weg einige Rätsel lösen muss, um durch die verschlossenen und von Alienwurzeln umschlungenen Türen zu gelangen, von Langeweile ist hier keine Spur.

Traum oder Realität?

Manche Aufgaben wirken banal authentisch, doch an irgendeinem Punkt ist man sich nicht mehr sicher, ob der Charakter halluziniert oder sein Leben wirklich in Gefahr ist. Mal hat er fürchterliche und monsterzerfressene Träume, die ihn schwitzend aufwachen lassen und mal passieren wirklich schlimme Dinge im Arbeitsalltag.

Davon getrieben, diese seltsamen Wurzeln loszuwerden und ihren Ursprung zu entdecken, wobei die Kollegen davon ausgehen, dass dies ganz normal sei, bahnen wir uns einen Weg ins Grauen.

Angst vor kleinen, engen Räumen währenddessen ein Tentakelmonster dicht auf den Fersen ist? Kein Problem! Moons of Madness hat zwar Monde im Namen, die erfrischende nicht vorhandene Atemluft gibt es aber selten, geschweige denn Licht.

Luft durch Schläuche und keine Luft in Schläuchen

Wenn man sich nach draußen begibt, hat man leider keinen Sauerstoff auf dem Mars.

Man muss sich voll und ganz auf den Raumanzug und seine Sauerstoffanzeige verlassen. Neigt sich diese dem Ende, muss man sehr schnell sein, einen kühlen Kopf bewahren und sich Richtung Auffüllvorrichtung machen.

Doch „schnell“ ist meistens nicht so einfach. Man läuft den Umständen entsprechend langsam und hat keinerlei übernatürliche Kräfte – zumindest zu Beginn nicht. Und selbst später sind das keine Kräfte im Sinne von Superman.

Intrigant und mythisch

Später kommt man mit dem Cthulhu-Mythos von Lovecraft in Kontakt. Viele werden sich dies bis zu diesem Zeitpunkt schon spätestens bei Aliens, Ranken und Kräfte gedacht haben.

Um aber Spoiler zu verhindern, halten wir an dieser Stelle mal still.

Nur eines kann man zu der Geschichte sagen: Sie ist im stetigen Wandel. Alles, was man tut, hat später Auswirkungen und Konsequenzen. Jeder Kontakt, den man zu anderen hat, deckt neue Geheimnisse und auch Intrigen auf. Wer ist böse? Was steht auf dem Spiel? Und was hat Mama damit zu tun?

Angst auf hohem Niveau

Von Nervenkitzel ist zu Beginn nicht viel zu spüren. Zwar sind die Träume sehr beengend und beängstigend, doch man weiß einfach, dass es ein Traum ist. Doch im Alltag zieht sich das ein oder andere Puzzle und dann, genau dann, wenn man denkt, dass hier irgendwie der Horror fehlt, dann holt einen das Spiel ein.

Es kann ein Schatten sein, ein Schleifen im nächsten Gang, die Belichtung oder auch nur der Hauch von Blut – das Spiel holt einen auf die ein oder andere Weise ab. Hier herrscht absolute Kopfhörer-Auf-Und-Rollos-Runter-Pflicht. Jump Scares sind auch mal dabei, machen aber nicht den Kern des Spiels aus und sind echt gut positioniert.

Rätsel aus der Hölle

Ein Horrorspiel mit Rätselmechaniken gibt es nicht alle Tage, doch haben sich die Entwickler hier sehr viel ausgedacht. Mal sind es kleinere Puzzle, mal 2D und mal 3D-Rätsel. Manches ist einfach und auf manche Sachen kommt man einfach nicht, wenn man in die falsche Richtung gedacht hat. An keinem der Rätsel bin ich nun richtig verzweifelt, doch wenn ich an das Phiolenrätsel zurückdenke, dann kann ich nicht mit ruhigem Gewissen von einfachen Rätseln sprechen. Die Rätsel machen Spaß, doch der Wortlaut ist entscheidend für Rätsels Lösung.

Technik auf der PS4

Wow. Die Grafik ist wirklich sehr gut. Zwar sehen manche Menschen nicht ganz authentisch aus, doch meistens konzentriert sich das Spiel auf Raumstationen und die nähere Umgebung. Meistens ist man allein und sieht sich Gegenstände an.

Und diese lassen sich wirklich sehen. Das norwegische Team hat hier wirklich viel geleistet und zeigt in Sachen Immersion eine schöne Ausführung. Sogar auf der PS4, die nun langsam in die Jahre kommt, sieht es toll aus. Einen kleinen Haken bzw. hakelige Bilder gibt es jedoch. Beim Speichern und Laden ruckelt es manchmal an ungünstigen Stellen, auch wenn man soeben verfolgt wird und weglaufen muss. Das tut der Sache jetzt keinen Abbruch, dennoch ist die Performanz nicht so gut wie die Grafik oder gerade wegen der Grafik ein Problem.

Eckdaten

Moons of Madness ist bereits letztes Jahr für den PC erschienen und kostet bei Steam 24,99 Euro. Am 24. März erscheint Moons of Madness dann für die PS4 und Xbox One.

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Masterpiece
90100
Pros

Authentische Grafik

Mehr als nur Jump Scares

Cthulhu-Mythos gut eingebunden

Intrigen und Mythos gut verbunden

Packende Story

Cons

Lade- und Speicherruckler

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