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Für diesen Test wurde uns ein Muster zur Verfügung gestellt. Wir bedanken uns herzlich bei Koch Media.
Top-Down Shooter ist ein Genre, dem ich viel zu wenig Aufmerksamkeit gebe. Dabei gibt es viele schöne Vertreter, die ein wenig mehre Spotlight verdient hätten. So vielleicht auch Clid the Snail?
Clid the Snail ist ein kleines Projekt aus dem Studio Weird Beluga Studio S.L. Hierbei handelt es sich um das Erstlingswerk eines fünf Personen starkem Team aus Madrid. Unterstützt und vertrieben wird Clid the Snail von Koch-Media. Ob sich Clid the Snail nun aus seinem Schneckenhaus in die weite Welt wagen kann, oder ob ich dem Spiel auf den Schleim gegangen bin, lest ihr hier.
Raus aus der Komfortzone
Clid ist, wie der Name des Spieles schon verrät, eine Schnecke. Jedoch nicht so, wie man sie sich üblicherweise vorstellt. Clid ist eine Schnecke mit Haus, Füßen, Beinen und Wumme. Also nicht so ganz wie die Natur es ursprünglich vorgesehen hatte. Clid ist ein Abenteurer durch und durch und scheut auch Herausforderungen und Gefahren nicht. Diese Lebenseinstellung allerdings wird von den anderen friedlich lebenden Schnecken aus seiner Heimat-Zitadelle nicht toleriert. Nach seinem letzten Abenteuer wird er, zusammen mit seinem Leuchtkäfer Kumpel Belu, aus der Zitadelle verband. Dabei hat der Clid es doch nur gut gemeint. Zusammen mit Belu hat Clid ein naheliegendes Nacktschnecken-Nest ausgeräuchert. Dies versucht er den Ältesten in seiner Sims ähnlichen Kaudawelsch Sprache klar zu machen, aber ohne Erfolg. Clid ist zwar wenig von der Entscheidung der Alten begeistert. Nimmt dies aber cool, wie er ist, hin und versucht sein Glück in der Zitadelle der Grashüpfer. Auf seinem Weg trifft er erneut auf Nacktschnecken. Diese scheinen sich einfach überall zu befinden. Was haben diese schleimigen Artgenossen vor? Das gilt es nun heraus zu finden. Dies muss er auch zu seinem Glück nicht alleine machen. Recht schnell trifft er auf andere verbannte Tiere, die sich zur Aufgabe gemacht haben, die Zitadellen der verschiedenen Tiere zu schützen und rauszufinden, wieso die Nacktschnecken auf dem Vormarsch sind.
Die Übersicht geht im Detail verloren
Clid the Snail macht anfangs einen guten Eindruck. Die Steuerung mit Maus und Tatstatur gehen gut von der Hand und die Tasten sind gut belebt. Mit WASD bewegt man sich durch die Welt und mit den restlichen Tasten bedient man sein Menü und Items. Mit der Maus wird nur die Blickrichtung geändert – und es wird mit dieser geballert.
Soweit so gut. Doch schnell merkt man, die Welt ist nicht unbedingt so gebaut, um eine WASD Steuerung durchweg gut zu gestalten. Des Öfteren fällt man fast von einer Brücke, weil man nicht halb schräg laufen kann. Auch bei kleinen Laser-Rätseln läuft man oft aus Versehen gegen das tödliche Licht, weil die Steuerung eine präzisiere Ausrichtung und Bewegung nicht zulässt. Dazu kommt, oft sieht man den richtigen Weg oder Gegner nicht, weil sie von der Levelarchitektur verdeckt werden. Clid selber sieht man zwar immer durch Wände, aber alles andere nicht. Das gestaltet das Bewegen durch die ansonsten schön ausmodellierte Welt manchmal komplizierter als es eigentlich sein sollte. Das Problem mit der Steuerung kann man allerdings recht gut umgehen, in dem man am PC einen Controller anschließt. Dieser wird auch sofort erkannt und die Umsetzung und vor allem, die Kontrolle ist um Welten besser. Somit wären die größten Kritikpunkte der Steuerung obsolet.
Die Details können sich aber durchaus blicken lassen
Aber um fair zu sein, die Welt ist wirklich schön und erzählt seine ganz eigene Geschichte. Zuerst dachte ich, Clid the Snail spielt in einer Welt, wo Tiere einfach so aussehen wie sie dargestellt werden und die herrschende Spezies sind. Aber nein, immer wieder läuft man an von Menschen stammenden Gegenständen vorbei, die zweckentfremdet wurden. So erzählt das Spiel alleine durch die Architektur seine eigene Geschichte. Das gefällt mir persönlich extrem gut und treibt mich dazu, die Welt weiter zu erkunden. Jedoch auch hier muss ich sagen: Etwas mehr Struktur hätte zu einer besseren Navigierung durch die Level geholfen. Oft sieht man den Weg einfach nicht oder man hat das Gefühl, etwas verpasst zu haben, einfach weil man nicht sieht, ob die Strecke vor einem ein begehbares Gebiet ist oder nicht. Somit hat man oft das Gefühl, das man den Weg nur zufällig richtig gewählt hat.
Weichtier ganz hart
Auch wenn Clid eine Schnecke ist, Rückgrat beweist er dennoch. Clid weiß sich mit allerlei Waffen und Granaten zur Wehr zu setzen. Im Laufe des Spieles wird sein Arsenal immer mehr erweitert. Auch sein Haus erlebt die eine oder andere Veränderung. Letzteres ist in der Hinsicht entscheidend, da dieses seine Ausdauer so wie auch Abwehr verbessert, aber auch besondere Perks und Skills freischaltet. Zusätzlich kannst du deine Ausrüstung auch in Hauptquartier im Tausch gegen Ressourcen und Kristalle verbessern.
Fazit: Clid the Snail kann gerade mit seiner authentischen, in sich schlüssigen Welt, begeistern. Auch wenn die Steuerung mit Maus und Tastatur nicht gerade präzise ist, so kann das Spiel mit Controller diese Problematik wett machen. Clid the Snail hat Charme und Humor und ist ein schönes, kleines Spiel, das man sich gerade zwischen den Feiertagen angucken sollte. Und somit gebe ich für jeden eine Kaufempfehlung raus, die Top-Down Shooter mögen, auf abgedrehte Spiele mit Humor stehen und auch an jene, die gerade generell auf der Suche nach etwas Neuem und Frischem sind.
Interessante Story und Charaktere
Detaillierte, in sich stimmige Welt
Interessantes Waffen Design
Manche Texturen sehr verwaschen
Level Design ohne Struktur
Maus und Tatstatur Steuerung zu unpräzise