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Assassin’s Creed: Valhalla (PS5) im Test

Assassin’s Creed: Valhalla (PS5) im Test

Wie bereits zum Start der Playstation 4 gibt es für mich auch dieses Mal zwei Spiele, die zum Start dabei sein mussten. Call of Duty und Assassin’s Creed. In diesem Fall der neuste Ableger Assassin’s Creed: Valhalla. Und darum soll es in diesem Artikel auch gehen. Das Spiel ist ja jetzt schon ein paar Tage (Monate…) draußen und ja, es fiel mir schwer, die schlechten Reviews zu lesen. Ob sich diese schlechten Kritiken auch für mich bestätigen, lest ihr hier.

Story

Dieses Mal verschlägt es euch in das kalte Norwegen. Ihr übernehmt in diesem Teil die Rolle von Eivor Wolfsmahl, eine Stammeskriegerin, oder Stammeskrieger, vom Clan der Raben. Inmitten eines Festgelages wollt ihr euren Landeskönig mit einem Fest Tribut zollen und ihr als drei Käse hoch, mischt mit. Jedoch wird der Frieden abrupt gestoppt, als ein feindlicher Clan zum Angriff bläst. Inmitten des Kriegsgetummels müsst ihr fliehen, um nicht, wie viele eures Clans, massakriert zu werden. Während der Flucht werdet ihr von einem Wolf attackiert und kommt so zu eurer namensgebender Narbe. Aber ab hier mache ich mal Stop, denn ich will nicht zu viel spoilern. Schließlich gibt es viel zu erleben in der Welt von Assassin’s Creed: Valhalla. Und die Geschichte erlebt das ein oder andere Mal eine interessante Wendung, die ich euch nicht vorweg nehmen will.

Viel Story wird in Gesprächen vermittelt. Diesmal dürft ihr auch selber entscheiden, wie ihr reagiert. Leider haben die Ausgänge der Gespräche kaum Auswirkungen auf die Story.

Aber! Ich muss jetzt mal etwas loswerden. Man liest viel, dass viele Welt-Events, kleine Missionen, die in der Welt verstreut sind, sich andauernd wiederholen oder langweilig sind. Dem muss ich vehement widersprechen. Diese Missionen sind zwar nicht immer mit Mord und Totschlag zu lösen, aber dafür haben diese viel Charm und ziehen euch in diese Welt. Einmal müsst ihr eine Katze suchen, ein andermal findet ihr einen Wikinger, der nach einem Kampf eine Axt im Kopf hat oder ihr findet einen Mönch, den ihr wütend machen müsst, da er seinen Glauben beweisen möchte. Ich könnte die Liste noch ewig weiterführen, aber bis jetzt hat sich nichts wiederholt.

Gameplay

Assassin’s Creed: Valhalla bleibt im Grunde seiner Ubistoft-Linie treu, schafft es aber dennoch mit ein paar Erneuerungen etwas frischen Wind oder besser gesagt Abwechslung in die alte Formel zu bringen. Fangen wir mit der Steuerung an. Hier hat sich recht wenig getan. Ihr seid wieder auf dem Pferd, zu Fuß oder per Boot unterwegs, um die Länderreien von Norwegen oder Englalands zu erkunden. Auch das Klettern funktioniert wie gewohnt. Mit der X Taste an der Playstation oder A Taste auf der Xbox klettert ihr geschmeidig jede Wand oder Mauer hinauf und mit der O oder B Taste wieder runter. Büsche und Heuhaufen dienen wieder zum Verstecken und so weiter und so fort. Neu allerdings ist, das ins Positive veränderte Kampfsystem. Ok, neu ist etwas übertrieben. Es ähnelt in den Grundlagen immer noch sehr Odyssee oder auch Origins. Jedoch jetzt mit den Komponenten der Haltungsleiste eurer Gegner. Mit jedem erfolgreichen Konter oder Parade schwächt ihr diese. Ist diese einmal unten, könnt ihr einen kritischen Treffer landen, der eure Gegner entweder komplett aus den digitalen Stiefeln haut oder bei starken Gegner zumindest für einen starke Abnahme der Lebensanzeige sorgt.

Die Finish Attacken sehen nicht nur spektakulär aus, sondern sind dieses Mal besonders Brutal in Szene gesetzt. Passt aber auch ganz gut zum Setting

Neu ist jetzt auch eure Ausdauerleiste. Jedoch habt ihr das gleiche Problem. Zu oft falsch pariert oder schwere Angriffe eurer Gegner nicht ausgewichen und ihr geratet ins Wanken. Und gerade bei den sogenannten Häschern kann es passieren, dass sie euch aus den Animus prügeln.

Natürlich könnt ihr auch wieder heimlich vorgehen. Aber welcher Wikinger macht das schon?

Eine weitere neue Komponente, die es diesmal in das Assassin’s Creed Universum geschafft hat, ist der Aufbau eurer Siedlung. Diese habe ich zwar erst argwöhnisch beäugt, macht aber so wohl in der Story, als auch im praktischen Einsatz viel Sinn und wurde gut in das Spielgeschehen implementiert. Beispiel? Während in den letzten Teilen eurer Pferd vor jedem Tümpel die Hufe hoch riss vor Panik, so könnt ihr jetzt durch den Ausbau eures Stalls euren Pferd beibringen zu schwimmen. Und so zieht sich das durch eure ganze Siedlung. Und je weiter ihr im Spiel kommt, desto mehr Optionen bekommt ihr. Aber so eine Siedlung baut sich nicht aus Luft und Liebe. Und daher muss sie mit Wut und Gewalt erbaut werden. Wie ich das meine? Um die Rohstoffe zu bekommen, müsst ihr das tun, was ein Wikinger tun muss,: plündern. Und da macht ihr auch nicht vor kleinen Siedlungen oder Klostern halt, nein, alle müssen dran glauben. Das macht Spaß und nutzt sich auch nicht so schnell ab, aber diese Überfälle machen keinen Sinn in der Welt. Wie ich das meine? Ihr überfallt eine Siedlung in Bezirk XYZ, und 5 Minuten später geht Ihr ein Bündnis ein mit dem dort amtierenden König und eure Taten werden da mit keiner Silbe erwähnt.

Trautes Heim, Glück allein. Wer genug Energie in den Ausbau seines Dorfes steckt, kann mit einigen Boni oder auch Story-Häppchen rechnen.

Präsentation

Hier hat sich Ubisoft mal wieder echt ins Zeug gelegt. Klar, die Schiffe, Häuser und Verzierungen von Waffen, Schildern und Rüstungen sind wieder sehr romantisch und episch etwas aufpoliert und entsprechen nicht immer dem geschichtlichen Standard, aber sieht halt geil aus. Hier wurde diesmal auch drauf geachtet, dass ihr nicht mit Waffen und Rüstungen zugeschüttet werdet. Nein, diesmal findet ihr zwar Rüstungen etwas spärlicher, aber diese Rüstungen haben alle das Potential eure neue Lieblings-Rüstung zu werden. Jede Rüstung oder Waffe kann aufgemotzt werden. Und das schöne ist: Das wirkt sich nicht nur auf die Zahlen, wie Schaden oder Widerstand aus, nein, auch der Look ändert sich. Das macht die Jagd auf Materialien auch spannender, denn es ist spannend und schön anzusehen, wie sich die Rüstung im Laufe des Spiels verändert.

Grafik

Und wo wir bei schön aussehen sind. Klar, man kann jetzt bei Assasin’s Creed Valhalla nicht von dem Next-Gen Spiel überhaupt reden, aber es ist auch nicht hässlich. Klar, in Sachen Gesichtsanimationen und Detailverliebtheit kennt man schon bessere Titel und Unity hat ja schon gezeigt, dass Assassin’s Creed auch schön sein kann. Aber das Gesamtbild weiß einfach zu überzeugen. Wenn sich der Dichte Morgennebel über die vom Herbst bunt gefärbten Wälder und Wiesen legt und sich die ersten Sonnenstrahlen langsam auf die Dächer eurer kleinen Siedlung legt, dann hat das schon was und man kann sich an diesen Bild einfach nicht satt sehen. Andernfalls wirkt einfach vieles in dem Spiel einfach nach dem Schema Strg-C wieder und wieder in die Welt gesetzt. Das ist schade, aber im Anbetracht der Größe der Welt auch ein Schnitzer, den ich gerne verzeihe. Anders verhält es sich mit der Qualität der Spielwelt. Ich will nicht zu viel verraten, aber im späteren Verlauf der Geschichte kommt ihr immer wieder an einen Ort, da würde man mehr Glanz und Gloria erwarten, aber leider wirkt dieser Abschnitt leider sehr hingeklatscht und lieblos gestaltet. Das war schon irgendwie ein Schlag ins Gesicht.

Gerade was die Landschaft und die Detail-Dichte angeht hat Ubisoft ganze Arbeit geleistet. Streckenweise sieht Assassin’s Creed: Valhalla, auch Dank der guten Belichtung, einfach nur gut aus.

Fazit

Unterm Strich muss ich sagen, Valhalla ist ein verdammt gutes Action RPG geworden, das sich aber wieder ein Schritt weiter von der Idee hinter Assassin’s Creed entfernt. Und auch wenn sich das Gesamtbild durchaus zeigen kann, so komme ich nicht drum herum zu sagen, das gerade die Erzählweise teilweise fragwürdig und vor allem zu langwierig ist. Oft kommt man selber nicht immer ganz hinterher, wieso was passiert und warum. Gerade wenn man längere Zeit Pause gemacht hat, findet man schwer wieder in die Story rein. Auch sind einige Handlungen der Charaktere schwer nachvollziehbar und zu schwammig geschrieben. Somit ist Valhalla nicht das beste Assassin’s Creed, aber ein gutes RPG im Wikinger Style.

0
Amazing
84100
Pros

Schön umgesetztes Setting

Tolle Grafik

Präzise Steuerung

Cons

Entfernt sich vom klassischen Assassin's Creed

Story verläuft sich etwas

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