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Dragon Ball Z: Kakarot – Vom Anime zum Spiel und weiter

Dragon Ball Z: Kakarot – Vom Anime zum Spiel und weiter

Was macht heutzutage ein gutes Rollenspiel aus? Dass man sich einen Charakter erstellen kann? Das Leveln? Die Geschichte?

Es scheint zu Beginn etwas seltsam zu sein, wenn man von Dragon Ball Z spricht und gleichzeitig von einem Rollenspiel. Zum einen ist es seltsam, da Videospieladaptionen von bekannten Animes meist Prügelspiele sind, wie beispielsweise Naruto Shippuden, um nur ein Beispiel von vielen zu nennen. Zum anderen mag es seltsam sein, da man sich keinen Charakter aussuchen kann. Man spielt eine Geschichte mit einem jeweils vorgegeben Charakter.

Worum geht es eigentlich?

Okay, eine gute Geschichte kann ein gutes Rollenspiel ausmachen. Also starten wir doch einfach mal hier:

In Dragon Ball Z: Kakarot geht es um die Ereignisse nach der Serie Dragon Ball. Son Goku ist erwachsen, lebt mit Chichi zusammen und hat einen kleinen süßen Jungen namens Son Gohan. Im Gegensatz zu seinem Vater ist Son Gohan leider kein Kampfmeister – zumindest nicht im Geiste. Er möchte intelligent sein und belesen und das Kämpfen an sich macht ihm Angst. Son Goku kann dies nicht ganz nachvollziehen, bemüht sich aber, ihn zu unterstützen.

Doch es wäre nicht Dragon Ball, wenn jetzt nicht etwas Unvorhergesehenes passieren würde: Saiyajin aus Son Gokus Heimatwelt greifen an. Die Erde hat nur sehr schwache Lebensformen (Menschen) und daher dachte sich die Söldnerrasse Saiyajin, dass sie diese unterjochen können. Durch den Mond, den die Erde bietet, haben sie sogar noch einen weiteren Vorteil: Sie stärken sich durch Mondphasen und können den Planeten noch teurer verkaufen.

So übel kann die Affengestalt aussehen

Auf dem Weg zur Erde machen sie starke Präsenzen aus: Piccolo und Son Goku. Diesen möchten sie einen Besuch abstatten und es dauert nicht lange, bis Son Gohan von einem Familienmitglied entführt wird. Doch das ist nur ein Teil eines Arcs von vielen, sodass an dieser Stelle nicht weiter gespoilert wird.

Was macht man eigentlich im Spiel?

Immer wieder wechselt man den Protagonisten. Ob man nun Son Goku, Piccolo oder die kleine Heulsuse Son Gohan spielt, man weiß nie, wie lange das Vergnügen anhält. Man hat sowohl Nebenmissionen als auch Hauptmissionen, auf deren Weg man immer wieder Kugeln zum Leveln einsammelt. Es gibt unterschiedliche Kugeln, die jeweils für unterschiedliche Fähigkeiten benötigt werden. Die eingesammelten Kugeln werden unter den spielbaren Charakteren ausgetauscht, sodass es sich immer lohnt, diese einzusammeln.

Son Gohan wird von Piccolo trainiert – so denkt Piccolo zumindest

In den Nebenmissionen, die meist recht kurz sind und alte Charaktere nochmals beleuchten, geht es meist darum, einen Gegner oder auch mal eine Gegnergruppe zu bekämpfen. Hat man dies geschafft, gibt es Geschenke, die man wiederum den einzelnen Charakteren oder auch sich selbst schenken kann, um ihre Statuswerte zu verbessern. Es gibt Spielbretter, auf denen man einzelne Charaktere zu Gruppen zusammenfasst, die dann mit ihren Statuswerten den Statuswert des spielbaren Charakters anheben. Chichi ist beispielsweise eine Köchin und kann dafür sorgen, dass Essensstatuswerte länger anhalten.

Das Communityboard hilft, Statuswerte anzupassen

Die Hauptgeschichte verläuft wie der Anime. Es passiert etwas in einer Videosequenz, der spielbare Charakter eilt zur Hilfe und zu guter Letzt gibt es wieder eine belohnende Zwischensequenz. Wobei belohnend weit hergeholt ist. Man muss einige Kämpfe gewinnen und verliert sie dann in der Zwischensequenz, was manchmal etwas frustrierend ist.

Die Kämpfe erinnern an Prügelspiele in 3D. Man kann fliegen, man kann schlagen, treten, Fähigkeiten einsetzen und sogar Teamkameraden als Unterstützung einsetzen. Die Steuerung geht meistens gut von der Hand, doch kann das Kontern oder perfekte Ausweichen manchmal auch etwas schwieriger werden.

Wobei wir auch schon beim nächsten Punkt wären:

Wie schwer ist Dragon Ball Z: Kakarot?

Es gibt keine Einstellung zum Schwierigkeitsgrad. Das Spiel soll so gespielt werden, wie es sich die Entwickler vorgestellt haben. Das bedeutet, dass die Gegner in den Nebenmissionen und in der freien Welt zu einfach sind. Diese kann man ohne Blocken und Ausweichen einfach und schnell bezwingen. Anders verhält es sich bei Bosskämpfen. Diese haben allesamt Mechaniken, die man erkennen und entsprechend reagieren muss. Hat ein Boss beispielsweise einen speziellen nicht parierbaren Laserangriff, muss man richtig ausweichen, um den Kampf zu überstehen. Schafft man das nicht, ist man gezwungen, besser zu werden. Ausreden oder die Suche nach einer einfacheren Einstellung sind dabei vergebens.

Doch kommen wir einmal zur anfänglichen Fragestellung zurück:

Wie viel Rollenspiel steckt nun im Spiel?

Auch The Witcher 3 ist ein Rollenspiel, denn man spielt die Rolle Geralt. Dasselbe gilt auch für Dragon Ball Z: Kakarot. Nun gut, es gibt keine Fantasy-Elemente wie beispielsweise Feen, Elfen und Zwerge, wobei es auch kleinere Menschen gibt und Aliens. Dennoch spielt man eine fest vorgegebene Rolle, kann seine Fähigkeiten anpassen, kann Companions nutzen, um stärker zu werden und sammelt Gegenstände – ebenfalls, um stärker zu werden. Das komplette Konzept „Dragon Ball“ baut darauf auf, besser zu werden und mit Hilfe von Spielmechaniken Erleichterung zu finden. Wer viel sammelt, viel Erfahrung in Kämpfen und im Fischen einheimst, hat es im Endeffekt ein wenig leichter – doch ganz einfach möchte das Spiel nicht werden.

Eckdaten über Eckdaten – Das sollte man wissen

Dragon Ball Z: Kakarot ist am 16. Januar 2020 auf der Xbox One, dem PC und der PS4 erschienen. Ich habe die PS4-Version gespielt und habe einige Ruckler vor allem nach dem Laden bemerkt. Die Framerate ist an sich stimmig und bleibt auch in ausartenden Lasergefechten flüssig. Die Ladezeiten sind sehr kurz und die Grafik sieht sehr gut aus. Es gibt wenige Kanten und es sieht dem Anime täuschend ähnlich.

Das Spiel kostet zwischen 59,18 Euro (PS4-Version auf Amazon) und 59,99 Euro (PC-Version auf Steam).

Gibt es eine Empfehlung?

Wenn man den Anime bereits kennt, ist die Geschichte leider nicht so spannend, wie sie sein könnte. Kennt man den Anime allerdings noch nicht, wird einem eine sehr gute Geschichte in einem angenehmen Tempo erzählt.

Die Kämpfe machen Spaß und auch der feste Schwierigkeitsgrad, der nicht verändert werden kann und den Spieler auffordert, besser zu werden, was man auch wirklich nach ein paar Stunden wird, sorgt für eine angenehme Herausforderung.

Dennoch ist Dragon Ball Z: Kakarot nicht etwas für Jedermann. Der Preis ist noch recht hoch und Angebote sieht man bislang selten. Fans der Serie, die von Son Gokus Reisen durch die Sterblichkeit und weiter nicht genug bekommen können, werden bedient. Rollenspielfans werden in Dragon Ball Z: Kakarot nicht die tägliche Rollenspielkost wiederfinden. Vieles ist sehr einfach gehandhabt und erinnert an Spiele aus der PS3-Ära, daher ist hier etwas Vorsicht geboten.

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Amazing
80100
Pros

Grafik gleicht dem Anime

Viele bekannte Charaktere

Flüssige Framerate

Kurze Ladezeiten

Interessantes Level-System

Cons

1 zu 1-Umsetzung der Geschichte aus dem Anime

Kämpfe teils sehr schwer

Kämpfe, die man gewinnen muss, dann aber dennoch bestraft wird

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