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Suicide Squad: Kill The Justice League (PS5) im Test

Suicide Squad: Kill The Justice League (PS5) im Test

Fast neun Jahre sind verstrichen, seit Rocksteady das preisgekrönte Spiel Batman: Arkham Knight veröffentlichte. Es war klar, dass Arkham Knight das letzte Batman Spiel des Studios sein würde und als eben diese verkündeten, dass sie an einem Suicide Squad-Titel arbeiteten, war das Interesse erst einmal groß. Allerdings wechselte dieses Interesse schnell in Ablehnung, da es sich hierbei um ein „Game as a Service“ Titel handeln sollte. Etliche Verschiebungen und eventuelle Kursänderungen später ist nun Suicide Squad: Kill The Justice League erschienen. Schauen wir uns mal an, ob das Ganze jetzt doch was wurde, oder ob es sich hier um einen Rohrkrepierer handelt.

Vier Kriminelle retten die Welt

Die Story ist relativ schnell erklärt. Die vier Arkham Insassen Harley Quinn, Deadshot, Captain Boomerang und King Shark werden von der A.R.G.U.S Direktorin Amanda Waller aus dem Arkham-Asylum geholt. Allerdings verleitet sie die vier dazu, sich gegenseitig Bomben in den Nacken zu spritzen, mit denen sie die Psycho-Truppe unter ihrer Kontrolle hat. Denn sollten die vier versuchen auszureißen, kann Waller die Bomben jederzeit zünden. Nicht gerade die besten Aussichten, vor allem wenn man die Aufgabe sieht, der sich die vier gegenüberstehen. Denn Metropolis, die Heimat von Superman und der Justice League, wurde von dem Alien Brainiac angegriffen und fast die gesamte Justice League steht nun unter dessen Kontrolle. Die Aufgabe der Task Force X (so wird die Chaoten Truppe innerhalb von A.R.G.U.S genannt): Sie soll die Justice League ausschalten und Brainiac das Handwerk legen. Das Ganze grenzt an eine Selbstmordmission…

Auch Green Lantern ist durch Brainiac korumpiert. Wie soll man aber Meta-Wesen wie ihn stoppen?

Die Story ist für mich der stärkste Punkt des ganzen Spiels. Der Name ist hier definitiv Programm und ich finde es sehr gut, wie Rocksteady hier das Szenario konsequent durchzieht. Ja, manche Szenen sind vielleicht etwas hart, aber man muss immer bedenken, dass man hier die Bösen spielt, die mit Moral und Anstand so gut wie gar nichts am Hut haben. Damit ist gemeint, wie im Laufe des Spiels die eigentlichen Helden der Justice League mit den letzten Überlebenden von Metropolis umgehen. Und wie letztlich unsere Anti-Helden der Task Force X mit eben diesen Helden umgehen, wenn es zum Showdown kommt. Einigen Spielern da draußen mag das stellenweise nicht schmecken, aber es ist im Kontext der Geschichte und des Squads nur konsequent und vollkommen richtig erzählt.

Looten und Leveln… Das muss nicht immer drin sein

Kommen wir aber zum Gameplay und die Inhalte des Spiels. Wie gesagt, die Story ist das größte Plus des Spiels. Denn gerade während man noch die Story spielt, fallen manche Dinge gar nicht so sehr ins Gewicht. Suicide Squad ist ein Open World Looter-Shooter, in dem ihr eure Charaktere levelt, immer wieder neues Zeug findet und auch craftet. Denn je näher ihr euren Zielen kommt, umso höher muss euer Level und euer Ausrüstung sein, ganz genretypisch. Das sorgt dafür, dass ihr eine Open World präsentiert bekommt, die mit Nebenaufgaben gespickt ist. Diese sind aber leider nicht sonderlich vielfältig. Es gibt Missionen, in denen ihr gefangene Zivilisten zu einem Bus bringen müsst, Fahrzeuge eskortieren müsst, Gegnerwellen wegballern müsst, Dinge sammeln und zu Punkt A bringen müsst und natürlich gegnerische Basen räumen müsst. Mehr Abwechslung bekommt ihr nicht. Gerade in der Story wirkt sich das nicht sonderlich negativ aus, da man immer weiterspielen möchte, um zu erfahren was passiert, aber spätestens, wenn ihr das Endgame erreicht, wird es schwierig. Dazu aber später mehr.

Schade an der mangelnden Abwechslung ist aber vor allem das super von der Hand gehende Gameplay. Denn wie man sich in Suicide Squad durch die Welt schwingt und sich durch die Gegnerhorden ballert, macht schon sehr viel Spaß. Auch das ständige Aufleveln der Charaktere und das Verbessern der Ausrüstung sorgt für Motivation, sodass man dann auch mal gerne die eine oder andere Nebenmission erledigt, um dann doch wieder was Neues, cooles oder einfach nur XP zu bekommen.

Die Lootspirale funktioniert also durchaus in Suicide Squad, wird aber gerade nach der Story, also im Endgame, sehr nervig und eintönig. Denn gerade hier merkt man sehr schnell, wie monoton das Ganze wird. Immer dieselben Missionen und auch die Bosse sind immer dieselben… Nur halt immer etwas stärker als vorher. Hier wurde viel Potenzial liegen gelassen bzw. hätte man sich bei Rocksteady auf ein reines Story-KoopSpiel konzentrieren sollen statt auf das „Game as a Service“-Modell. Letzteres wirkt hier schon sehr aufgesetzt und wird bei vielen anderen Spielen deutlich besser gemacht. Es soll im Laufe der Zeit Seasons mit dazugehörigem Season-Pass geben und neue Inhalte dazu kommen. Gerade in der bereits angekündigten ersten Season soll bereits mit dem Joker ein neuer spielbarer Charakter ins Spiel kommen und etliches anderes neues Zeug wie Waffen und sogar ein komplett neues Areal. Fraglich ist hier, ob sie damit das schwache Endgame retten und erweitern können.

Ihr könnt das ganze Spiel allein spielen oder mit bis zu vier Spielern, gibt ja auch vier Charaktere. Wenn ihr allein spielt, könnt ihr im Spiel die Charaktere wechseln wie ihr wollt. Allerdings nur außerhalb einer Mission. Wichtig ist, dass ihr nur den Charakter levelt, den ihr auch spielt, die anderen bleiben dabei auf der Strecke. So könnt ihr im Endgame nicht zwischen einzelnen Charakteren wechseln. Ihr habt also immer einen Main-Charakter, den ihr auch spielen solltet.

Das Gameplay macht Spaß, wird aber leider von monotonem Missionsdesign überschattet.

Ganz SCHÖN was los

Technisch ist Suicide Squad: Kill The Justice League ein feines Spiel. Die Open World ist toll gestaltet. Die Framerate geht auch in den größeren Schlachten und Bosskämpfen nicht in die Knie. Großes Lob muss man auch der Soundabteilung von Rocksteady aussprechen. Die Sprachausgabe ist auf Deutsch und Englisch sehr gelungen und auch generell ist der Sound eine große Freude, denn es knallt und rummst an jeder Ecke. Die Charaktermodelle sind auch super ausgearbeitet. Lediglich beim Gegnerdesign muss man hier bedauerlicherweise Punkte abziehen. Den wie auch bei den Missionen hat man hier das Copy&Paste Prinzip angewendet.

Technisch hat Suicide Squad eine schöne Welt, einen tollen Sound und schöne Charaktermodelle zu bieten

Fazit

Suicide Squad: Kill The Justice League ist bei Weitem kein schlechtes Spiel. Wenn man aber bedenkt, dass hier die Schöpfer der Arkham Reihe am Werk waren, ist das Endergebnis etwas ernüchternd. Nicht falsch verstehen, die Story und auch das generelle Gameplay machen Spaß, aber wenn es um die repetitiven Missionen und vor allem das langweilige Endgame geht, könnte man meinen, dass hier ein anderes Studio am Werk war. Als DC Comic Fan sollte man sich aber Suicide Squad: Kill The Justice League mal anschauen. Wenn auch erst, wenn das Spiel im Sale ist. Wobei man mit der Story allein auch schon gute 11-15 Stunden beschäftigt ist (je nach Schwierigkeitsgrad). Und die ist es allemal Wert, gespielt zu werden.

0
Great
70100
Pros

Gute Comic Story

Spaßiges Gameplay

Tolle Technik

Cons

Monotones Missionsdesign

Copy&Paste-Gegner

Langweilliges Endgame

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