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Wo Long: Fallen Dynasty (PC) im Test

Wo Long: Fallen Dynasty (PC) im Test

Wo Long: Fallen Dynasty ist das nächste Souls-Like von Koei Tecmo und Team Ninja.

Bislang konnte Team Ninja mit Nioh überzeugen, einem Souls-Like, das in einem mystisch angehauchten Mittelalter-Japan spielt. Nun geht es in Richtung China.

Wo Long: Fallen Dynasty startet mit einem Charakter-Editor, der sich gewaschen hat. Es gibt viele Einstellungsmöglichkeiten, die von Haaren bis hin zu feineren Gesichtszügen reichen.

Mit Beenden des Charakter-Editors endet auch schon die entspannte Zeit, denn man wird direkt ins Geschehen geworfen. Zu Beginn sind es noch vereinzelnd Gegner, dann kleinere Gruppen, größere Gruppen, härtere Gegner, die auch nicht immer menschlich sind.

Die Story, weshalb man diese Gegner ausschaltet, ist recht simpel:

In der Zeit der Han-Dynastie, in der es drei Königreiche gibt, gilt es, diese vor Drachen und anderen Bedrohungen zu wahren.

Das Ganze wird natürlich durch Cutscenes angereichert und vor allem einzelne Charaktere kommen hier sehr gut zur Geltung. An sich ist die Hauptstory aber eher nettes Beiwerk.

Das Kämpfen steht hier voll und ganz im Mittelpunkt.

Und dieser Kampf ist kein einfacher. Wie auch schon in Nioh muss man hier gutes Durchhaltevermögen und eine gewisse Frustresistenz mitbringen, um bis zum Ende durchzuhalten.

Dieses Mal sucht man sich keine Startwaffe aus. Man erhält eine Waffe und wird in den Kampf entlassen. Dabei ist man zu Beginn noch schlechter ausgerüstet als der einfachste Gegner im Spiel. Genau genommen freut man sich darüber, die abgetragene Rüstung des Gegners gedropt zu bekommen, da sie besser ist als die Startrüstung.

Einmal besser ausgestattet, beginnt man nach nach neue Ausrüstung und neue Waffen zu suchen. Man bekämpft neue Gegnertypen, bringt sich das Kontern und Ausweichen bei, das noch nie so wichtig war wie in diesem Spiel. Einfach nur auf Kreis hämmern, um mal eben einem Angriff auszuweichen, wird nicht funktionieren. Man muss schon gutes Timing lernen, um hier überhaupt auch nur einen Schritt weiterzukommen.

Schwierig ist es da vor allem, wenn Kontern und Ausweichen beide auf Kreis liegen. Nur kontert man, wenn man einmal Kreis drückt und weicht aus, wenn man zweimal drückt. Zu Beginn ist das wirklich schwierig, vor allem da man auch in stressigen Situationen am Pad cool bleiben muss.

Sobald man aber mit dem typischen Button-Hämmern aufgehört hat, eine gewisse innere Ruhe aufgebaut hat, sieht das Gameplay schon ganz anders aus. Dann sieht es gut aus und fühlt sich umso besser an. Mächtige Angriffe von Feinden können dann nicht nur abgewehrt werden, sondern auch noch stylisch gekontert. Wenn man schon oft die Hucke voll bekommen hat, ist es umso befriedigender dem Gegner etwas zurückzuzahlen.

Mit der Ausrüstung sucht man sich auch dann mal neue Waffengattungen aus. Zu Beginn hat man ein Schwert und einen Bogen. Das sind recht simple Waffen. Mit der Zeit gibt es aber noch einige weitere Waffengattungen, die je nach Spielstil und Skillung wirklich den Unterschied machen können.

Hier kommt jetzt ein Teil, der recht schwierig ist: das Leveln. Klar, Gegner töten, ein Seelen-Pendant erhalten und damit dann aufleveln, vorausgesetzt, man wird nicht getötet und muss sich diese wiederholen.

Simpel, wenn da nicht die verschiedenen Werte zum Leveln wären. Anstelle von Lebensenergie, Ausdauer und Co. gibt es nun Wind, Feuer, usw. Jede Waffe und auch die Ausrüstung skaliert mit diesen Werten. Hat man also zu einseitig gelevelt und erhält eine neue Waffe, kommt man hier in große Bedrängnis.

Wobei die kleineren Gegnergruppen meistens noch recht gut zu bewältigen sind. Es gibt einige Stellen, die man gut und gerne auch als unfair betiteln kann, da sie nur geschafft werden können, wenn man diese im Koop löst oder eben momentan seine Superkraft (ein Geistgefährte) einsetzen kann. Manche Gruppierungen sind sonst einfach nicht auszuschalten – zumindest für mich nicht.

Die Bossgegner hingegen sind zwar alles andere als einfach, sind aber dafür mechanischer veranlangt. Hier geht es eigentlich nur darum, das Timing zu lernen, wann man kontern kann. Sobald man kontert, macht man unheimlich viel Schaden und kann mit wenig Aufwand den Boss legen. Auf die ersten Speedruns bin ich also wirklich gespannt.

Zudem sind alle Bosse etwas anders. Manche sind menschlich, andere tierisch, usw. Es gibt viel Abwechslung mit unterschiedlichen Angriffsmustern und teils sogar mit mehr als einer Phase. Das fordert immer wieder neu heraus.

Für manche Encounter gibt es sogar Hilfe. Häufig kann man mit einem Begleiter den Weg beschreiten. Dieser hat eine ganz eigene Story, die einem dann nach und nach erzählt wird. Leider sind die Begleiter durch die Bank weg unfähig. Sie schlagen manchmal einfach vor sich hin, obwohl kein Gegner zu sehen ist, rennen vor Gegnern weg, wenn man in Bredouille ist und schreien nach Wiederbelebung, auch wenn sie einen selbst nicht wiederbeleben. In einem Bosskampf ist es wirklich ungünstig, auch noch auf die Lebensenergie des KI-Begleiters zu schauen und diesen mal eben wiederzubeleben. Gut, die Lebensleiste schaut man sich nicht wirklich an, aber dass der Begleiter um Hilfe ruft und man schnell hinrennt, ist trotzdem nicht das Gelbe vom Ei, wenn es so schwierig ist.

Die Idee dahinter ist aber eine sehr gute. Es nimmt etwas Frust weg, wenn man nicht ganz alleine ist und wenn man auch mal einen KI-Begleiter hat, der einen Gegner hypothetisch kurz ablenken KÖNNTE, damit man sich heilen kann.

Auch das System mit den Standarten, die man aufstellen kann, um Gebiete für sich einzunehmen und somit seine Kampfkraft zu stählen und beispielsweise mehr Magie einsetzen zu können, tut dem Spiel unheimlich gut.

Kurz wurde es ja schon erwähnt, aber die Bugs in dem Spiel sind wirklich frustrierend. Gegner, die per Gummiband an einem kleben, KI-Begleiter, die in die Luft starren als zu helfen und andere „Kleinigkeiten“, die der Day One Patch leider noch nicht beheben konnte. Am schlimmsten ist allerdings die Performance. Die springt um mehrere FPS, sodass man nie ein flüssiges Bild hat. Selbst in hohen Framerate-Bereichen sieht es einfach nicht flüssig aus. Wenn man nun Pixel Perfect kontern möchte, das Bild aber kurz stehen bleibt, man dieses erst einmal verarbeiten muss, da es ja ruckelt und dann zu spät drückt und dadurch einen Konter nicht landet und vielleicht sogar stirbt … puh, dann ist der Spielspaß aber schnell verflogen.

Und genau an diesem Punkt steht das Spiel momentan: Eigentlich ist es ein gutes Spiel á la Nioh. Es ist herausfordernd, hat eine gut gemachte Story, wenn diese auch nicht wirklich im Mittelpunkt steht, wobei sie prägnanter und greifbarerer als in einem Souls-Spiel ist. Die Mechaniken sind gut durchdacht und das Spielen an sich macht sehr viel Spaß und wird sehr belohnt. Durch technische Probleme ist das Spiel aber einfach nicht gut spielbar und es wird an einigen Stellen so frustrierend, dass es wirklich dem Spielspaß abtut.

Den Entwicklern ist das Problem bewusst und sie arbeiten an weiteren Patches.

Andere berichten, dass das Spiel beispielsweise auf PlayStation technisch nicht die Schwierigkeiten hat. Vielleicht wäre daher der Griff zur Konsole im aktuellen Zustand die bessere Wahl.

Wenn man eine Xbox und auch noch den Game Pass hat, sollte man dies nutzen. Es gibt zwar auch bei Steam eine Demo, aber wenn man es über den Game Pass für PC und Xbox gratis spielen kann, ist das ja auch nicht schlecht.

Für diesen Test wurde uns ein Muster zur Verfügung gestellt.

0
Great
70100
Pros

Unverbrauchtes Setting

KI-Begleiter und Koop

Viele unterschiedliche Waffen und Rüstungen

Tolles und befriedigendes Kontersystem

Toll designte Bosse

Cons

Framerate

KI-Aussetzer (vor allem Begleiter)

Teils unfair aka zu schwierig

Kompliziertes Levelsystem

Leveldesign etwas langweilig

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