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The DioField Chronicle (PS5) im Test

The DioField Chronicle (PS5) im Test

The DioField Chronicle kommt aus dem Hause Square Enix. Ihr wisst schon: Final Fantasy, Bravely Default und auch Triangle Strategy stammen von diesem Publisher.

The DioField Chronicle indes schlägt weniger in Richtung Final Fantasy und geht mehr in Richtung Triangle Strategy. Es ist ein taktisches Rollenspiel, das die Aufmerksamkeit sehr angenehm auf Beides aufteilt: Taktik und Rollenspiel.

In kriegerischen Zeiten prallen einige Gemüter aufeinander und lernen zusammen zu kämpfen…

Gerne würde ich vom Protagonisten Rias berichten, seine Entwicklung zum Helden, seinen Freunden und Kameraden sowie seinen Feinden, doch ist die Story ein wichtiger Bestandteil des Spielerlebnisses. Deshalb halten wir es mal etwas allgemeiner: In DioField herrscht Krieg. Es kommt zum Streit um die Thronfolge, ein sehr mächtiger Feind steht vor der Grenze und die Blaufüchse, ein Zusammenschluss von Söldnern, steht mittendrin.

Es ist stark politisch angehaucht und es werden häufig die Marschrichtungen der Soldaten angezeigt, sodass man die Weltpolitik versteht und wofür man eigentlich kämpft. Das ist auch nicht langweilig aufgearbeitet, sondern sehr ansehnlich mit Animationen.

Die Beziehungen zwischen den Charakteren werden im Laufe des Geschehens immer wichtiger – und davon gibt es einige. Im Laufe des Spiels lernt man einige Kameraden kennen, levelt diese auf, rüstet diese mit den besten Klamotten aus, die man finden kann und begibt sich mit 4 aktiven und 4 passiven Einheiten ins Gefecht.

Real Time Strategic Battles

Das Kämpfen erinnert etwas an Fire Emblem, nur mit dem feinen Unterschied, dass es nicht rundenbasiert ist. Man könnte es als Rollenspielalternative zu einem Command and Conquer, nur ganz ohne Basenbau betrachten. Man zieht also seine Einheiten an die gewünschte Stelle, wobei die Position nicht ganz egal ist. Man kann aus dem Hinterhalt mehr Schaden verursachen, muss gegnerischen Angriffen ausweichen und gut auf seine SP achten, um die starken Angriffe gut zu timen.

Sobald man ein gewisses Level erreicht hat, nimmt die taktische Tiefe allerdings schnell ab. Ist man überlevelt, kann man schon fast durch die Gegner durchschnetzeln. Möchte man sich nicht mit Trainigsmissionen zum Leveln abgeben, die übrigens rein aus alten Quests bestehen, wird man trotz Nebenmissionen nicht das richtige Level erreichen.

Es gibt auch überpowerte Helferlein, wie etwa ein Bahamut, die nur zu Beginn wirklich krass sind

Auch Waffen und andere Ausrüstung muss angeschafft werden. Hierfür ist sehr viel Geld erforderlich, was man durch das Erledigen von Nebenquests und Hauptquests heranschafft. Auch Trainingsmissionen eignen sich hierfür hervorragend.

Die Charakterquests aka Nebenquests sind dabei sehr durchwachsen. Manche erzählen eine gute Story, andere sind todlangweilig. Typisch Nebenquests eben.

Die Hauptquests führen die Story stets voran, die auch ihre Höhen und Tiefen hat. Es gibt einige unerwartete Twists, welche die Story ausmachen und zum Weiterspielen anspornen.

Rein vom Gameplay her ist es etwas repetitiv. Bis zur Hälfte des Spiels kommen immer mal wieder neue Mechaniken hinzu, wie etwa Eskortquests, doch das lässt irgendwann schlagartig nach. Selbst neue Gegnertypen fehlen ab einem gewissen Punkt, sodass man immer gegen dieselbe Art von Gegner mit denselben taktischen Zügen kämpft. Um den Schwierigkeitsgrad dann anzuheben, werden einfach mehr desselben Typs Gegner hingestellt. Das ist etwas enttäuschend, gerade da das Spiel sehr vielversprechend angefangen hat.

Schon wieder Barrikaden?

Und da das Spiel gut 27 plus Stunden mitbringt, wenn man alle Nebenquests erledigt und etwas levelt, zieht es sich gegen Ende etwas.

Gerade dann, wenn man nicht das richtige Level hat, weil die Trainingsmissionen fürchterlich langweilig sind und man schon alle Zusatzbelohnungen, wie etwa ein Level in einer gewissen Zeit schaffen und keiner darf sterben, für sich beansprucht hat, dann ist es wirklich zäh.

Da man auch nur 8 Personen mitnehmen kann, muss man natürlich die anderen Charakter durch Wiederholen der Quests hochziehen. Sehr mühselig.

Nimmt man mal die Balancing-Probleme außer Acht und die kleineren Abzüge im Rollenspiel und Story-Bereich hat man ein gutes Spiel vor sich. Das Gameplay macht Spaß, die Story ist gelungen (bis auf das Ende, das hat mir gar nicht gefallen) und auch technisch lässt sich wenig meckern. Das Spiel sieht gut aus und wenn man seine speziellen Techniken einsetzt, dann sehen die Reflexionen und Lichteffekte umso besser aus. Es lädt sehr schnell und man kann, wenn beispielsweise ein Char gestorben ist, zum letzten Kontrollpunkt zurück und muss dabei keine Sekunde warten, bis es geladen hat. Das Spielgefühl ist auf der PlayStation sehr gut umgesetzt.

Fans von Triangle Strategy und ähnlichen Spielen werden hier sicherlich einige gute Spielstunden verbringen können. Es gibt sogar einen Neues Spiel Plus-Modus. Hier kann man seine Ausrüstung und Fortschritte mitnehmen, doch ist es etwas langweilig, wenn man mit Level 50 auf Level 3 Gegner einprügelt. Da hätte ich mir als Wiederspielansporn mehr gewünscht.

Die Trophäen auf PlayStation sind recht einfach zu erhalten. Die meisten Trophäen erhält man durch das bloße, gründliche Durchspielen. Nur wenige Trophäen sind Sammel-Trophäen, bei denen man ein bestimmtes Level erreichen muss oder eine gewisse Menge Gold erwirtschaften muss. Platin ist also in unter 35 Stunden gemacht.

Man kann an vielen Stellen leveln, auch wenn das Leveln nicht allzu viel Spaß macht. Man kann viele Ausrüstungsgegenstände kaufen, auch wenn man sich das Gold dafür in Trainingsmissionen verdienen muss, die keinen Spaß machen. Man kann alle Nebenquests machen und voll und ganz in die Story eindringen, nur um am Ende dann einen kleinen Dämpfer verpasst zu bekommen.

The DioField Chronicle macht vieles richtig gut, aber leider auch vieles etwas halbherzig. Es ist eine Mischung aus einigen Genres und es ist eine gute Mischung, aber an den meisten Stellen hat noch etwas mehr Feinschliff gefehlt.

Man kann übrigens die Demo kostenlos herunterladen und das Spiel bis Ende des ersten Kapitels ausprobieren. Sollte man sich daraufhin für die Vollversion entscheiden, kann man den Spielstand importieren.

Und sollte man sich sehr über dieses Spiel freuen und die ganzen Probleme als Kinderkrankheiten ansehen, die in späteren Teilen der Reihe ausgemerzt werden, so ist es nicht unwahrscheinlich, dass es Fortsetzungen geben wird.

Für diesen Test wurde uns ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Wir bedanken uns herzlich.

0
Great
70100
Pros

Sehr schicke Grafik

Tolles Kampfsystem

Gut ausgearbeitet Story (erinnert an so manchen Polit-Anime)

Viele verschiedene Gefährten

Gute Spielzeit mit knapp 30 Stunden

Platin ist einfach

Cons

Balancing in den Hauptquests wünschenswert

Gegnertypen wiederholen sich zu häufig

Wenig Herausforderung (Geschütze, Barrikaden)

Ab einem gewissen Level mit bestimmten Fähigkeiten kann man durch die Level rennen

Trainingsmissionen sind einfach nur die bekannten Missionen noch einmal

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